Robyn J. Whitaker zeigt, dass die Analyse der Rhetorik in den Visionen von Gott in der Offenbarung des Johannes aufdeckt, wie die Visionen von Gott und vom Lamm als Überzeugungsmittel des Verfassers gegenüber Götzenbildern und Anbetung dienen. Durch die rhetorische Methode der Ekphrasis überarbeitet Johannes seine jüdischen Quellen, um einen Gott zu vergegenwärtigen, der sonst räumlich oder zeitweise abwesend scheint. Dadurch bietet er ein verbal-visuelles Bild, welches versucht, die Macht der Götzenbilder zu bekämpfen. Indem sie den Text innerhalb seines religiösen und rhetorischen Kontextes verankert, legt Robyn J. Whitaker dar, dass sein Verfasser an einer laufenden Diskussion darüber teilnahm, ob Schriftsteller oder Bildhauer die Götter besser darstellten, ob Gott also am besten durch Wörter oder Bilder repräsentiert werde. Schließlich argumentiert Johannes für die offenbarende Macht der Wörter, und vor allem die seines Textes, als einer Möglichkeit, die Gegenwart Gottes zu erleben und außerdem die Anbetung des Göttlichen zu ermöglichen.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-154008-0 (9783161540080)
DOI
10.1628/978-3-16-154008-0
Schweitzer Klassifikation