Ivar Vegge zeigt, daß die antike mediterrane Welt sehr sensibel auf die ermahnende Wirkung von idealisierendem Lob bzw. Drohungen und Schuldzuweisungen reagierte. Dies läßt sich in der Pädagogik der Philosophen - der Psychagogie -, in der Brieftradition und zu einem gewissen Grad auch in der rhetorischen Tradition nachweisen. Paulus verwendet diese Technik im 2. Korintherbrief. Der Autor interpretiert diesen Brief und arbeitet an 2 Kor 7,5-16 heraus, wie Paulus - um vollständige Versöhnung zu erreichen - eine idealisierte Darstellung der Versöhnung einsetzt. Der harte und drohende Ton in 2 Kor 10-13 dient dazu, die Korinther zur Besserung zu bringen, wieder mit dem Ziel der Versöhnung. Auch die entschuldigenden Elemente im Brief dienen im Endeffekt diesem Ziel. Der 2. Korintherbrief ist also im ganzen als ein einziger Brief der Versöhnung zu verstehen.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-157497-9 (9783161574979)
DOI
10.1628/978-3-16-157497-9
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Born 1965; 2001 Doctor of Theology at Norwegian School of Theology, Oslo; 2002-2006 Lecturer at Mekane Yesus Theological Seminary (Ethiopia) and at Ethiopian Graduate School of Theology; spring 2007 adjunct lecturer at Ansgar School of Theology and Mission and at Agder University College (both in Kristiansand, Norway).