Inwieweit sind auf alternativen Wegen beigelegte Streitigkeiten in Kindschaftssachen über Grenzen hinweg durchsetzbar? Lisa Thalmeir beleuchtet diese Frage anhand der relevanten Übereinkommen und Regelungen im Bereich von Sorge, Umgang, Abstammung, Adoption, Name sowie Unterhalt. Sie analysiert die Berechtigung alternativer Streitbeilegungsmethoden in familiären Konflikten und betrachtet rechtsvergleichend die Reichweite elterlicher Autonomie. Anerkennung und Vollstreckung sind traditionell auf gerichtliche Entscheidungen zugeschnitten. Die Durchsetzung anderer Titel, seien es Urkunden, Vergleiche oder Registereinträge, ist umstritten und weitgehend ungeklärt. Die Autorin ordnet und bewertet die bestehenden Vorgehensweisen und formuliert einen neuen Lösungsansatz, dessen Folgefragen sie sorgfältig analysiert. Den Wirkungsgrad europäischer Grundfreiheiten und Menschenrechte schließt sie in ihre Betrachtung mit ein.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-162121-5 (9783161621215)
DOI
10.1628/978-3-16-162121-5
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1993; Studium der Rechtswissenschaften an der LMU München; Referendariat in München und Paris; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung an der LMU München; 2022 Promotion; seit 2022 Regierungsrätin im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
§ 1. Einleitung
Teil I. Grundlagen
§ 2. Elterliche Autonomie in Kindschaftssachen
§ 3. Alternative Streitbeilegung
§ 4. Durchsetzung alternativ erzielter Vereinbarungen im Inland
Teil II. Handlungsspielraum de lege lata
§ 5. Anerkennung und Vollstreckung im Ausland
§ 6. Normativer Rahmen der grenzüberschreitenden Durchsetzung
§ 7. Menschenrechte und Grundfreiheiten als bestimmender Faktor
Teil III. Lösungsansätze und Resümee
§ 8. Folgefragen und Lösungsmöglichkeiten
§ 9. Fazit und Zukunftsmusik