Kenntnis und fahrlässige Unkenntnis sind Grundbegriffe des deutschen Privatrechts. Trotz ihrer großen Relevanz wurde die dogmatische Bedeutung der einschlägigen Normen bislang nicht umfassend oder zusammenhängend untersucht. Marvin Straub schließt diese Lücke. Im dogmatisch-kritischen Teil der Untersuchung hinterfragt er etablierte und weniger etablierte Erklärungsansätze; das Themenspektrum umfasst unter anderem den gutgläubigen Erwerb, die Rechtsschein- und EBV-Haftung, den Missbrauch der Vertretungsmacht, aber auch kauf- und bereicherungsrechtliche Spezialfragen. Im allgemeinen Teil der Untersuchung nimmt der Autor eine eigene dogmatische Einordnung der Kenntnisnormen vor und bezieht Stellung zu der bislang weitgehend ungeklärten Frage, worin sich das in § 122 Abs. 2 BGB legaldefinierte Kennenmüssen von der grob fahrlässigen Unkenntnis unterscheidet.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-164114-5 (9783161641145)
DOI
10.1628/978-3-16-164114-5
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1992; 2019 Erstes Staatsexamen; 2021 Zweites Staatsexamen; seit 2015 am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Handelsrecht sowie Rechtsphilosophie der Universität Augsburg tätig, seit 2021 als Akademischer Rat a. Z.; 2024 Promotion.
§ 1 Einführung in den Gegenstand der Untersuchung
§ 2 Gang der Untersuchung
§ 3 Die Lehren von der unerlaubten Handlung
§ 4 Die Obliegenheitslehre
§ 5 Das Selbstbestimmungsprinzip
§ 6 Venire contra factum proprium
§ 7 Die Rechtsscheinlehre
§ 8 Die ökonomische Analyse des Rechts
§ 9 Dogmatische Einordnung der Kenntnisnormen
§ 10 Die Sorgfalt beim "Kennenmüssen"