Taufe ist bei Paulus ein christologisches Ereignis, welches er auch in seiner ethischen Argumentation verwendet. In der Debatte um die Beziehung zwischen der Theologie des Paulus und seiner Ethik wurden seit Wernle und Bultmann vielfach die Begriffe "Indikativ" und "Imperativ" verwendet. Die darauf folgende Diskussion hat gezeigt, dass diese Begriffe nicht nur wegen ihrer Rigidität und Mehrdeutigkeit problematisch sind. Samuli Siikavirta konzentriert sich in dieser Studie auf Römer 6-8, dem Schlüsseltext für das Zusammenspiel von Paulus' theologischen und ethischen Auffassungen. Er führt die Diskussion wieder an den Punkt, den er als zentral für diese Wechselbeziehung sieht: die Taufe und deren Erkenntnis. Beide Grundbegriffe werden vor ihrem jüdischen und stoischen Hintergrund untersucht. Tod in der Sünde, Knechtschaft vor Gott, Heiligkeit und das Innewohnen des Heiligen Geistes werden alle als wesentliche Bestandteile des Taufstatus gesehen, der zutiefst christologisch und weniger symbolisch anzusehen ist. Die kognitive Sprache des Paulus wird im Lichte seines Bestrebens betrachtet, seine Leser daran zu erinnern, wer und wessen sie durch ihre Taufe sind.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-154049-3 (9783161540493)
DOI
10.1628/978-3-16-154049-3
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