Die Nutzung fremder Sachen auf schuldvertraglicher Grundlage ist zentraler Bestandteil des Rechts- und Wirtschaftslebens. Kernelement dieser Gebrauchsüberlassung ist das obligatorische Nutzungsrecht, das gemeinhin als eine rein relative Befugnis im Verhältnis zum Vertragspartner verstanden wird. Gleichwohl ist ein absoluter Schutz gegenüber Dritten anerkannt, dies allerdings nur, wenn und weil neben das obligatorische Recht zusätzlich der Sachbesitz tritt. Für diese Sichtweise fehlt es jedoch an einer überzeugenden Begründung: Die faktische Sachherrschaft kann den "dogmatischen Quantensprung" von Relativität zu Absolutheit nicht erklären. Überzeugender ist es, die allgemein akzeptierte These, obligatorische Rechte seien stets relative Rechte, zu hinterfragen und einen Gegenentwurf zu entwickeln: Das obligatorische Nutzungsrecht ist hiernach ein aus dem Eigentum abgeleitetes, absolut wirkendes Herrschaftsrecht.
Reihe
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 23.2 cm
Breite: 15.5 cm
ISBN-13
978-3-16-164676-8 (9783161646768)
DOI
10.1628/978-3-16-164676-8
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Born 1987; studied Catholic theology and German language and literature at the University of Bochum; 2009 Bachelor of Arts; studied law at the University of Bonn and York Law School; 2014 First State Examination in Law; 2017 PhD; 2019 Second State Examination in Law; 2024 Habilitation; Academic Councilor at the Institute for German and International Civil Procedure Law; Deputy Chair at the Universities of Bonn and Heidelberg.
Einleitung und Grundlagen
§ 1 These und Gegenstand der Untersuchung
Teil I Bewehrung des obligatorischen Nutzungsrechts nach herrschender Sicht
§ 2 Absolute und relative Wirkung obligatorischer Rechte
§ 3 Der hergebrachte Schutz obligatorischer Sachnutzungsrechte
§ 4 Kritische Analyse der Kombinationstheorien
Teil II Dogmatische Neukonstruktion obligatorisch vermittelter Berechtigung
§ 5 Das im Eigentum wurzelnde Nutzungsrecht
§ 6 Absolute Bewehrung des Nutzungsrechts in concreto
§ 7 Die Einräumung des Nutzungsrechts im Wege des verfügungsähnlichen Rechtsgeschäfts
§ 8 Begrenzte Beständigkeit obligatorischer Berechtigung
Ergebnisse der Untersuchung
§ 9 Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse