Valérie Nicolet-Anderson untersucht die Art und Weise in der Paulus die Persönlichkeit seiner Leserschaft in seinen Briefen an die Römer formt. Dazu zieht sie einige der Schriften von Michel Foucault (1926-1984) heran und stellt diese in einen Dialog mit den Paulusbriefen. Insbesondere analysiert sie, welche Funktion der Gedanke der Eigenständigkeit und Selbsttätigkeit bei beiden Schriftstellern erfüllt. Durch diesen Dialog ermittelt Valérie Nicolet-Anderson, ob Paulus immer noch eine wichtige Rolle innerhalb der heutigen Diskussion um den Identitätsgedanken spielt. Die Annäherung an Paulus bietet eine narratologische Interpretation des Römerbriefes und stellt eine fächerübergreifende Hermeneutik dar, welche die Exegese des Neuen Testaments und die postmoderne Philosophie verbindet. Die Autorin gestaltet ein dynamisches Bild von Paulus als einem Menschen, dessen Anliegen die Bildung der Gesinnung seiner Gemeinden durch verschiedene Strategien war. Sie hebt die Aktualität der Paulusbriefe hervor, indem sie ihre gegenwärtige Verwendung durch europäische Philosophen darstellt und zu einer fächerübergreifenderen Betrachtung zwischen Exegese und Philosophie einlädt.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-152107-2 (9783161521072)
DOI
10.1628/978-3-16-152107-2
Schweitzer Klassifikation