Wiederholung hat in der Geschichte des Christentums eine kontroverse und oftmals negative Rezeption erfahren, vor allem in Verbindung mit Ritualen und Liturgie, und der Hebräerbrief liegt diesem strittigen Verständnis zugrunde. Nicholas Moore zeigt, dass die Wiederholungen im Brief an die Hebräer nicht im einheitlichen Kontrast zum einmaligen Tode Jesu für die Menschheit stehen, sondern eher auf verschiedene Art und Weisen fungieren, viele davon konstruktiv. Die Einzigartigkeit des Christusereignisses wird mit Bezug auf den jährlich stattfindenden Versöhnungstag erläutert, um die alles übertreffende theologische Erfüllung auszudrücken, wobei Wiederholungen mit diesem einzigartigen Ereignis kontrastieren oder koexistieren können. Moore zeigt im Einzelnen auf, dass die täglichen levitischen Opfer den fortwährenden christlichen Zugang zu und die Anbetung von Gott andeuten. Diese Neubewertung des Phänomens der Wiederholung im Hebräerbrief bildet die Basis einer erneuerten Wertschätzung ihrer Bedeutung für den theologischen Diskurs und das religiöse Leben.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-153855-1 (9783161538551)
DOI
10.1628/978-3-16-153855-1
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Born 1984; 2014 DPhil (Oxon); 2014-17 Assistant Curate, All Saints' Church, Stranton, Hartlepool; since 2017 Tutor, Cranmer Hall, St John's College, Durham.