Zahlreiche Menschen in Deutschland sind ungewollt kinderlos. Oft kann der Kinderwunsch heute mithilfe reproduktionsmedizinischer Behandlungen ermöglicht werden. Hat eine Frau keine Gebärmutter oder will sich ein Männerpaar seinen Kinderwunsch erfüllen, stößt die Reproduktionsmedizin jedoch an ihre Grenzen. In diesen Fällen böte die Leihmutterschaft einen Weg aus der ungewollten Kinderlosigkeit, den das geltende deutsche Recht allerdings versperrt. Die Beschränkung der reproduktiven Selbstbestimmung wird verstärkt kritisiert, und auch der aktuelle Koalitionsvertrag öffnet sich der Möglichkeit der Legalisierung der Leihmutterschaft. Ob die Argumentation gegen Leihmutterschaft die Beibehaltung der geltenden Rechtslage erfordert und wie ein alternatives Regelungskonzept aussehen könnte, untersucht Sophie-Marie Humbert. Dabei beschränkt sie sich nicht auf eine rein rechtliche Diskussion, sondern bezieht maßgeblich moralphilosophische Literatur sowie die einschlägige Studienlage ein.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-162603-6 (9783161626036)
DOI
10.1628/978-3-16-162603-6
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1994; Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin; 2018 Erstes Juristisches Staatsexamen; Doktorandin am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, Freiburg i.Br.; 2022 Promotion (HU Berlin); Referendariat am Kammergericht Berlin.
Einleitung
Erster Teil: Rechtslage de lege lata
A. Grundlagen
B. Strafrechtliche Bezüge
C. Zivilrechtliche Einordnung
D. Auswirkungen der aktuellen Rechtslage
E. Kritische Würdigung der Rechtslage de lege lata
Zweiter Teil: Interdisziplinäre Untersuchung der Problemfelder
A. Kindeswohl
B. Einheit der Mutterschaft
C. Objektifizierung des Kindes
D. Degradierung der Leihmutter
E. Ergebniszusammenfassung
Dritter Teil: Alternativer rechtlicher Umgang mit Leihmutterschaft
A. Grundmodell: Regulierung nach dem Vorbild der Lebendorganspende
B. Erweitertes Modell: Kommerzialisierung der Leihmutterschaft
C. Regulierungsvorschlag in Thesenform
Schlussbetrachtung