Bernd Frankemölle begibt sich auf Spurensuche anhand einer Analyse der Debatte um den Streitgegenstandsbegriff, wie sie in dem juristischen Großkommentar zur Zivilprozessordnung Stein/Jonas (heute: Stein) seit 1879 widergespiegelt wird. Dabei zeigt sich, dass juristische Argumentation stets zeitgebunden ist und von gesellschaftlichen, rechtlichen sowie politischen Rahmenbedingungen beeinflusst wird. Der Autor beleuchtet den Einfluss verschiedener Denkschulen wie der Begriffs-, Interessen- und Wertungsjurisprudenz sowie die Auswirkungen historischer Ereignisse, etwa der nationalsozialistischen Herrschaft oder der Einführung des Grundgesetzes. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Evolution von Methodik und Dogmatik, einschließlich der Integration verfassungsrechtlicher Wertungen und der Prozessökonomie. Die Untersuchung verdeutlicht die Wechselwirkungen zwischen Recht, Gesellschaft und Zeitgeist.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-164587-7 (9783161645877)
DOI
10.1628/978-3-16-164587-7
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1989; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Münster; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsches und Internationales Familienrecht der Universität Münster; Rechtsreferendariat in Berlin; 2024 Promotion; Richter am Landgericht Düsseldorf.