Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist in der deutschen Rechtsordnung ebenso wie in unserem Alltag omnipräsent. Svenja Behrendt geht der grundrechtsdogmatischen und (grund-)rechtstheoretischen Begründbarkeit umfassend nach. Dabei stellt sie die diversen Fragen und Probleme auch in ihren dogmatischen und theoretischen Zusammenhängen dar und ordnet sie perspektivisch ein. Die Autorin zeigt, dass jenes Recht zwingend einen Anspruch gewährleisten würde, von anderen nicht wahrgenommen zu werden. Sie entwickelt ein grundrechtstheoretisches Modell, das mit einem positivistischen Verständnis des Rechts kompatibel ist, und belegt damit die Unbegründbarkeit eines solchen Anspruchs. Im Ergebnis ist das Recht auf informationelle Selbstbestimmung aus normstrukturtheoretischen Gründen nicht begründbar. Skizziert wird auch, inwiefern ein informationeller Grundrechtsschutz anerkannt werden könnte.
Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für die beste Dissertation des Jahres 2021 ausgezeichnet.
Reihe
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-161439-2 (9783161614392)
DOI
10.1628/978-3-16-161439-2
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1987; Studium der Rechtswissenschaften in Passau und Düsseldorf; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht an der HHU Düsseldorf; 2021 Promotion (Düsseldorf); Referendariat am OLG Düsseldorf, Stagen u.a. am BMJV und am BVerfG; PostDoc an der Universität Konstanz.
Prolegomena
Erster Teil: Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung im Überblick
Zweiter Teil: Der grundrechtswissenschaftliche Hintergrunddiskurs
Dritter Teil: Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und seine Konzipierung in Denkmodellen
Vierter Teil: Die Entlarvung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung über das grundrechtstheoretische Ur-Modell
Fünfter Teil: Die informationelle Schutzdimension der Grundrechte im grundrechtstheoretischen Ur-Modell
Ergebnis der Untersuchung und Epilog