Was ist ein nervöser Staat? Vor dem Hintergrund der sicherheitsrechtlichen Herausforderungen des 21.Jahrhunderts entwirft Tristan Barczak ein facettenreiches, als kritische Analyse konzipiertes Staatsbild. Skizziert wird ein Staat, der aus ständiger Angst, den letzten Zeitpunkt rechtzeitigen Handelns zu verpassen, schon in der Normallage so handelt, als befinde er sich im Ausnahmezustand. Unter den Bedingungen einer von Globalisierung, Digitalisierung und Dynamisierung geprägten Risiko- undSicherheitsgesellschaft tritt an die Stelle des verfassungsrechtlichen Ausnahmeregimes ein permanent abrufbares Präventionsrecht, das der Verhinderung der Krise weit im Voraus konkretisierter Gefahren dient. Vorverlagerung, Verstetigung und Vergesetzlichung wirken auf Form und Struktur des Ausnahmezustands zurück. Sie erfordern neue rechtliche Bindungen, die ebenso stabil wie elastisch, ebenso rigide wie flexibel sein müssen. Nur so erweist sich das Recht resilient gegenüber einem antizipierten Ausnahmezustand und ebnet dem Staat den Weg aus der Antizipationsfalle.
Das Werk zählt zu den 'Juristischen Büchern des Jahres 2021', die als Leseempfehlung in der JZ 2021, 991 ff. besprochen werden.
"Die Studie der Stunde" (
Jochen Zenthöfer
FAZ v. 10.8.2020, S.16)
"Klug, aufschlussreich, hellsichtig [.] eine meisterhafte Großdarstellung" (
Heribert Prantl
SZ v. 20./21.2.2021, S.6)
Reihe
Auflage
2., unveränderte Auflage mit einem Supplementum
Sprache
Verlagsort
ISBN-13
978-3-16-160746-2 (9783161607462)
DOI
10.1628/978-3-16-160746-2
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1985; Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und das Recht der neuen Technologien an der Universität Passau.