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Das altäthiopische Geez-Schriftsystem hat zwei Besonderheiten, die es weltweit einzigartig machen: Es wird, anders als in anderen semitischen Sprachen, von links nach rechts geschrieben. Ein weiterer Unterschied: Auch Vokale werden geschrieben. Mehr dazu ab Seite 18.
Grammatische Geschlechtsbezeichnungen sind vor allem für Menschen wichtig. Bei Gegenständen hingegen ist manchmal das grammatische Geschlecht nicht eindeutig festgelegt, so dass das Wort mal mit männlicher und mal mit weiblicher Form vorkommt. Mehr dazu ab Seite 23.
Das mit Abstand umfangreichste Kapitel in diesem Abschnitt befasst sich mit den Verben. Wichtig zu wissen ist, dass sich der Begriff "Imperfekt" hier keineswegs auf die Vergangenheit bezieht, sondern nur darauf, ob eine Handlung bereits abgeschlossen ist (= perfektiv) oder noch andauert (= imperfektiv). Mehr dazu ab Seite 47.
Um dem Lernenden die Aussprache zu erleichtern, verwendet der Kauderwelsch-Band "Tigrinya" seine eigene Umschrift, denn es gibt keine offizielle lateinische Umschrift für Tigrinya.
Die tigrinische Sprache legt auf die richtige Aussprache der Konsonanten (Mitlaute) großen Wert, da diese automatisch die Grundbedeutung eines Wortes ausmachen. Viele der Laute sind mit dem Deutschen deckungsgleich, jedoch gibt es eine Reihe anderer Laute, die ungewohnt klingen und geübt werden müssen.
Zuerst werden die Konsonanten vorgestellt, die unkompliziert sind. Manche Buchstaben sind doppelt vertreten, d. h. sie waren ursprünglich unterschiedliche Buchstaben, haben sich aber im Laufe der Zeit aneinander angeglichen und werden identisch ausgesprochen. Für ß werden die Buchstaben ? und ?, für z die Buchstaben ? und ?, für h ? und ? verwendet. Die Häufigkeit der Verwendung dieser Buchstaben ist sehr verschieden. In Eritrea wird ? verwendet, aber nur sehr selten ?. In Tigray ist es umgekehrt, was diesen Buchstaben angeht. Die Buchstaben ? und ? kommen insgesamt sehr selten vor.
Laute, die einer Erklärung bedürfen, sind:
Da die Sprachen so unterschiedlich sind, sind manche Laute nur schwer zu beschreiben. Manchmal hören Deutsche anfangs gar keinen Unterschied zwischen zwei Lauten, die im Tigrinya bedeutungsunterscheidend sind. Da hilft nur Ausdauer. Lassen Sie sich die ungewohnten Laute immer wieder vorsprechen. Mit etwas Übung werden Sie sie unterscheiden lernen und sich der richtigen Aussprache annähern. Nur Mut!
Die Geez-Schrift ist ein so genanntes Abugida-Schriftsystem. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass Vokale nicht als eigenständige Zeichen stehen, sondern an dem die Silbe bestimmenden Konsonanten markiert werden. Es gibt also kein eigenständiges Vokalzeichen wie im lateinischen Alphabet. Um Vokale anzuzeigen, wird die konsonantische Grundform entsprechend variiert. Die Vokale werden in der Geez-Schrift traditionell in sieben Reihenfolgen (hier Ordnungen) unterschieden. Je nachdem, mit welchem Vokal die Silbe gebildet wird, steht der Konsonant (Radikal) in der entsprechenden Ordnung. Die Tabelle im nächsten Kapitel veranschaulicht das System.
Einige Laute des Tigrinya, wie ? °, ? q, ? qh, ? t', ? tsch', ? h, ? sch oder ? p' sind für deutschsprachige Lernende sicherlich eine echte Herausforderung. Man sollte nicht aufgeben, sie zu üben.
Die Geez-Schrift kennt keine Groß- und Kleinschreibung und wird im Gegensatz zu Arabisch und Hebräisch von links nach rechts geschrieben. Die Buchstaben werden nicht verbunden, wenn auch in handschriftlichen Texten die unverbunden bleibenden Zeichen oft verschliffen geschrieben werden. Es handelt sich bei der Geez-Schrift nicht um ein Alphabet im strikten Sinne des Wortes, sondern um eine Silbenschrift, in der ein Zeichen eine Silbe, bestehend aus einem Konsonanten und einem Vokal, repräsentiert.
In der Geez -Schrift gibt es 26 Konsonanten, die im Tigrinya als ???? fidälat bezeichnet werden. Sie treten in 7 Variationen auf, die jeweils einen ergänzten Vokal darstellen. Außerdem gibt es einen sogenannten Nullvokal. Dann besteht die Silbe nur aus einem Konsonanten und einem nicht gesprochenen Vokal und entspricht nicht unbedingt der europäischen Vorstellung von einer "Silbe". Zusätzlich zu diesen 182 Silbenzeichen gibt es einige Dutzend Zeichen für besondere Lautverbindungen. Es ist folglich sehr aufwendig, das ganze Geez-Alphabet darzustellen. Um sich bildlich vorstellen zu können, wie die Silben eines jeden Grundkonsonanten aufgebaut sind, gebe ich einige Beispiele, wie unten angegeben. Aus dem Konsonanten ? t zum Beispiel gehen sieben Silben hervor: ? tä, ? tu, ? ti, ? ta, ? te, ? t?, ? to (? = Nullvokal oder dumpfes e). So verfährt man auch mit den anderen Konsonanten.
Es gibt Sonderbuchstaben, die nicht sehr oft verwendet werden, jedoch bei einigen Begriffen auftreten. Sie sind u-haltig. Davon sind in Tigrinya die Konsonanten q bzw. qh, k bzw. ch und g betroffen. Von den 7 Vokal-Ordnungen entfallen die 2. und die 7. Ordnung (o und u).
Die tigrinische Silbenschrift unterscheidet sich deutlich von den anderen semitischen Sprachen, da diese reine Konsonantenschriften verwenden. Wenn man zum Beispiel das Wort "HND" schreibt, kann man nach dem hebräischen oder arabischen unvokalisierten Schriftsystem "Hund" oder "Hand" lesen. Dagegen ist im Tigrinya der Vokal in der Silbenschrift festgelegt. Es gibt also keine Verwechslungen, da durch die Silbe die Eindeutigkeit der Aussprache gegeben ist.
Die Schwierigkeit der Geez-Silbenschrift ist in erster Linie, dass man alle 182 Silbenzeichen lernen muss, um schreiben und lesen zu können. Allerdings werden in der Geez-Silbenschrift Doppelkonsonanten nicht geschrieben. Wo ein Doppelkonsonant gesprochen wird, muss für jedes Wort gelernt werden (siehe Seite 57). Ebenso ist die sechste Ordnung mehrdeutig, da die Silbe entweder ohne Vokal oder mit einem dumpfen "e" gesprochen wird. Auch hier muss die korrekte Aussprache für jedes Wort gelernt werden. Die Lautschrift hilft dabei.
Dazu ist wichtig zu wissen: Die Rechtschreibung ist nicht standardisiert, und die Aussprache kann regional variieren. Da die Vokale oft, aber nicht immer bedeutungsunterscheidend sind, kann es für ein Wort regional auch verschiedene Schreibweisen geben. Man kann sich das so vorstellen, als wäre in München eine andere Rechtschreibung üblich als in Hamburg. Da es ebenfalls keine offizielle lateinische Transkription gibt, habe ich die Lautschrift für Deutschsprachige selbst entwickelt und dabei versucht, die tigrinische Aussprache so genau wie möglich abzubilden. Ganz ohne Kompromisse geht das nicht, und so kann es passieren, dass Sie auch einmal ein Wort in zwei Schreibweisen entdecken, ohne dass man mit Bestimmtheit sagen könnte, welche Variante nun die "richtigere" ist. Die Schrift verwendet auch andere Satzzeichen als die...
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