Schweitzer Fachinformationen
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Mit dem Pionier der Epigenetik die richtigen Gene für ein langes und gesundes Leben aktivieren! Ob wir an Krebs, Diabetes oder Depressionen erkranken, ein hohes Alter erreichen, extrovertiert oder schüchtern sind - ist uns all das vorbestimmt, weil es in unseren Genen liegt? Die noch junge Forschung zur Epigenetik hat Revolutionäres herausgefunden: Gene sind kein Schicksal, wir können sie steuern und damit selbst über unser Leben bestimmen. Bestsellerautor Dr. med. Ulrich Strunz, ein Pionier der Epigenetik, zeigt, wie wir den Gen-Schalter umlegen: Mit der richtigen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, ausreichend Schlaf und dem Abbau von Stress lassen sich bestimmte Gene an- und abschalten. Durch gezielte Veränderungen im Lebensstil können wir so ganz einfach unsere Selbstheilungskräfte mobilisieren und unser genetisches Potenzial voll ausschöpfen. Mit einleuchtenden Fakten, Praxistipps und Selbst-Checks: Mit Dr. Strunz die richtigen Gene für ein langes und gesundes Leben aktivieren!
Die Gene liefern den Plan, die Epigenetik bestimmt die Umsetzung - was in der Theorie ein wenig trocken klingt, kann in der Praxis ein ganzes Leben umkrempeln. Meines zum Beispiel. Vor dem 4. Dezember 1988 war ich genetisch der gleiche Mensch wie ein Jahr später - faktisch aber war ich ein ganz anderer. Was war passiert?
Nichts weiter als eine kleine Begegnung. Eine kleine Routineuntersuchung in meiner Praxis - nur dass der Routinetermin von einem Patienten vereinbart worden war, der eigentlich kein Patient war, sondern ein Extremsportler: Hubert Schwarz. Zufällig genau der Hubert, der später mit dem Fahrrad um die ganze Welt gefahren ist, in 80 Tagen. Jedenfalls ließ sich dieser Hubert nicht in aller Ruhe untersuchen, sondern schleppte mich spontan vor die Tür.
»Hopp, Doc, jetzt wird gelaufen!« Na gut. Wenn's unbedingt sein muss, dachte ich. Stolperte los. Rannte weiter. Atmete auf. Grinste breit. Nach acht Kilometern wollte ich nie wieder aufhören. Laufrausch pur. Am nächsten Tag wieder. Und wieder. Und wieder . Woher ich die Zeit nahm? Den Tag planen, Probleme lösen, über Diagnosen nachdenken - all das habe ich beim Laufen erledigt. Völlig entspannt. Das Laufen schenkte mir Zeit!
22 Wochen nach den ersten Laufschritten der erste Marathon, dann Triathlon, Ironman Europe, der Ultraman Hawaii. Die Siegertreppchen? Klar ist man stolz. Aber viel wichtiger: die Lebensfreude! 1989 hatte sich für mich unverhofft eine neue Dimension geöffnet. Diese Dimension war ganz anders als die, über die ich an einem frühen Morgen des Jahres 1975 unvermittelt in Los Angeles gestolpert war.
Ich arbeitete als Forscher im Labor des »Hormonpapstes« Professor Morton Grossman. Hatte gerade gelesen, dass sich im menschlichen Körper Aminosäuren schnurstracks in Antriebs- und Glückshormone verwandeln. Wusste das also. Glaubte es aber nicht. Und steckte mir einen Löffel Phenylalanin in den Mund. Die Wirkung kam einer Explosion gleich. In meinem Kopf. Werde ich nie vergessen.
Ich komme später darauf zurück, was da eigentlich im Detail im Kopf passiert. Habe es oft schon aufgeschrieben: Leistung braucht Proteine. Proteine sind aus Aminosäuren gebaut. Ohne Aminos keine Leistung . Das ist entscheidendes Wissen. Der Hebel für alle, die Siegertreppchen lieben, aber dafür nicht endlos trainieren wollen, sondern effektiv. Die meisten Mechanismen, über die Aminosäuren unsere Leistungsfähigkeit beeinflussen - mehr Tempo, schnellere Regeneration, bessere Laune - sind metabolische oder neurochemische Prozesse. Stoffwechsel!
Weil dieser Hebel so wundersam effektiv wirkte, habe ich mich im Labor, in der Praxis und auf den Laufstrecken dieser Welt lange mit diesem Stoffwechsel beschäftigt und mit dem richtigen »Treibstoff«: Wie bringen Aminosäuren, Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine unseren menschlichen Körper zu Hochleistungen? Mehr noch: zu einem bestens gelaunten Menschen mit Hochleistungskörper?
Was ich damals nicht ahnte: Ich hatte mit meiner Idee, den Menschen mit optimiertem »Treibstoff« leistungsfähiger und fröhlicher zu machen, nicht nur den Stoffwechsel seines Körpers verändert, sondern den Menschen selbst. Die Programmierung seiner Gene.
»Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts«, soll Einstein gesagt haben. So war es auch mit meinem Konzept »Frohmedizin« (2001), das anfangs sicher nicht alle überzeugend fanden, das später aber weitgehend von der epigenetischen Forschung bestätigt wurde. Mit der völlig überraschenden Einsicht, dass Gene ein- und ausgeschaltet werden können. Abhängig vom Lebensstil. Also von einem Bewegungsprogramm, einem Ernährungsprogramm, einem Denkprogramm. Und eben nicht ausschließlich von Medikamenten der Pharmaindustrie, dem grandiosen Irrweg der Universitätsmedizin. Frohmedizin ist Epigenetik! Die Sache hat nur einen Haken: Frohmedizin macht Spaß. Epigenetik klingt nach Arbeit.
Höchste Zeit, genau das freizulegen, was Epigenetik so faszinierend macht. Nicht nur für die Medizin, sondern für Sie: Epigenetik ist einfach, sie ist wirksam, sie macht das Leben leichter. Lässt Sie leichter lächeln. Das möchte dieses Buch zeigen. Das möchte ich für Sie. Denn es ist meine persönliche Erfahrung:
Mein Leben war bis zum 45. Lebensjahr keineswegs leicht, locker, lächelnd. Im Gegenteil. Es war angespannt, angestrengt, verbissen - wenn Sie so wollen: normal. Normal für jeden Menschen, der für seine Profession, für sein Unternehmen, für seinen Erfolg brennt. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sich plötzlich eine neue Welt öffnet. Nur, weil ich zu trippeln begann. Vor der Praxis. Ganz langsam über die Schwelle der Peinlichkeit. Und hinein in eine neue Erfahrung. Und niemals hätte ich damit gerechnet, dass sich eine Arztpraxis auch mit dieser Haltung erfolgreich führen lässt: mit einem Strahlen statt mit Sorgenfalten.
Das alles hat eben nicht nur mit dem »Treibstoff« - mit Vitalstoffen im weitesten Sinne - zu tun. Sondern auch damit, dass unsere Gene eben nicht fest programmiert sind. Dass sie nicht unveränderbar sind. Sondern beeinflussbar. Umschaltbar. Durch uns selbst.
Grob gesagt (zu den Details kommen wir später) gibt es zwei Möglichkeiten, wie sich die winzig kleinen, in sich verschlungenen Bauplanarchive in Ihren Zellkernen, Ihre Gene, an- oder abschalten:
Das Schloss-Prinzip: Bei diesem Prinzip werden Methylgruppen an die Genstränge, also an die DNA, angehängt. Dadurch werden bestimmte Gene stumm geschaltet - ganz einfach, weil sie von den körpereigenen Reparatur- und Bautrupps nicht mehr abgelesen werden können. Im Fachjargon: DNA-Methylierung.
Das Schlüssel-Prinzip: Unsere Genstränge sind in der Zelle sicher auf Spulen gewickelt. (Wer einmal versucht hat, zu stricken oder aufzuräumen, weiß: Fäden oder Kabel straff aufwickeln, statt wild zu verheddern, ist eine gute Idee.) Diese Spulen bestehen aus Eiweißmolekülen und heißen Histonproteine. In diese Spulen kann der Körper bestimmte Schlüssel stecken: Acetylgruppen, Methylgruppen, Phosphatgruppen, Ubiquitinmoleküle (Fachsprache: Histonmodifikationen). Die Schlüssel lockern die aufgewickelte DNA, die in der DNA gespeicherten Baupläne können von den Bau- und Reparaturtrupps in den Zellen leichter abgelesen werden und schon steigt die Produktion bestimmter Botenstoffe, Entzündungsstoffe und Co. Werden die Schlüssel wieder entfernt, zieht sich die DNA enger um die Spulen, kann nicht mehr so leicht abgelesen werden und schon sinkt die Produktion bestimmter Stoffe.
Welche Gene an- oder abgeschaltet werden, hängt zum Teil von der Arbeitsteilung im Körper ab: In einer Leberzelle sind eben andere Gene aktiv als in einer Hautzelle. Es hängt auch davon ab, was man epigenetisch geerbt hat: Entspannte, gesunde, sportliche Mütter und Väter vererben andere epigenetische Marker als traumatisierte, suchtkranke oder adipöse Eltern (dazu später mehr). Außerdem - und das ist die gute Nachricht für Sie - haben Sie die Konfiguration Ihres genetischen Schaltplans ein Stück weit selbst in der Hand. Denn die Schalter reagieren auf Ihren Lebensstil: wie viel Sie sich bewegen, wie gut Sie schlafen, wie viel Stress Sie im Beruf oder in der Familie haben, wie viel und was Sie essen. Vor allem: was Sie essen. Denn es sind nicht zuletzt eine Handvoll Nährstoffe, die auf den DNA-Schalterkasten einwirken. Wie immens die Wirkung ist? Lesen Sie selbst:
Power für das Kinderhirn: Vitalstoffe wie Cholin, Methionin und Folsäure können die Funktion der Nervenzellen und die kognitiven Fähigkeiten - also unser Denken und Erinnern - positiv beeinflussen. Vor allem Cholin wurde in den letzten Jahren als entscheidend für die gesunde Entwicklung des Gehirns erkannt. Es kann die Struktur und Funktion von Zellmembranen aufrechterhalten und spielt eine Schlüsselrolle bei der Signalübertragung im Gehirn. Dabei beeinflusst Cholin epigenetische Prozesse, das heißt, es steuert mit, welche Gene aktiv sind und wie sie arbeiten. Methionin und Folsäure sind ebenfalls essenzielle Nährstoffe, die eine wichtige Rolle in den epigenetischen Prozessen spielen. Beide sind an der DNA-Methylierung beteiligt. Ein Mangel an diesen Nährstoffen während der Schwangerschaft kann das Risiko für spätere Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten des Kindes erhöhen. Das heißt für Sie: Eine ausreichende Zufuhr von Folsäure, Methionin und Cholin in der Nahrung kann eine gesunde kognitive Entwicklung unterstützen und das Gehirn stärken.[1] Perfekt für die Versorgung mit allen drei Nährstoffen sind Eier, Leber und Soja.
Entzündungen abschalten: Ob in unserem Körper viele Entzündungen aufflammen oder nicht, ist ebenfalls eine Frage der Epigenetik. Als epigenetische Entzündungsabschalter wirken Omega-3-Fettsäuren (die bspw. in Fisch wie Lachs oder Makrele enthalten sind, aber auch in Nüssen), Vitamin D (das wir aus Sonnenlicht oder Nahrungsergänzungsmitteln bekommen), Polyphenole (die etwa in Beeren, grünem Tee oder Kurkuma vorkommen), bestimmte B-Vitamine wie...
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