Schweitzer Fachinformationen
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Nahrung als Powerquelle
Das Thema Mikronährstoffe ist gerade in aller Munde. Fragen Sie sich manchmal, ob Ihr Kind gut ernährt ist oder ob es zusätzlich Vitaminsaft oder -pillen braucht? Viele Kinder essen schließlich phasenweise am liebsten Nudeln ohne Soße und meiden Grünzeug. Eltern fürchten dann, dass wertvolle Vitamine und Mineralstoffe fehlen, die für die Entwicklung und Gesundheit so wichtig sind. Die Autorinnen, zwei Ärztinnen und eine Ernährungswissenschaftlerin, kennen das Thema - auch von ihren eigenen Kindern. Sie zeigen Ihnen, was Kinder brauchen und wie Sie Ihr Kind (fast) ohne Nahrungsergänzungsmittel optimal versorgen.
Wissen, Hintergründe & Life-Hacks
Ihr Kind wird es lieben!
Eine gute Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, werden Sie sagen. Richtig! Aber wie kann man sie Kindern schmackhaft machen?
Dieses Buch haben wir ganz für Mütter und Väter (oder auch Omas, Opas und andere Betreuungspersonen) verfasst, die sich wünschen, ihr Kind bestmöglich mit Nährstoffen zu versorgen und das Ganze am besten spielerisch, ohne zu viel Druck aufzubauen. Wir möchten, dass alle Kinder gute Voraussetzungen für ein gesundes Leben haben und sich gut für all die Herausforderungen, die unser moderner Lebensstil mit sich bringt, wappnen können. Gleichzeitig stehen einige Eltern vor der Aufgabe, ein Kind zu haben, das am liebsten Nudeln ohne Sauce isst und von grünem Gemüse nur eins hält, nämlich Abstand. Nicht zu sprechen von der Zeitknappheit des Familienalltags als ganz eigenständige Herausforderung.
Daher blättern Sie bitte immer mal wieder in einer freien Minute in diesem Buch, ohne das Gefühl zu haben, Sie müssten die vorderen Kapitel gelesen haben, um die hinteren zu verstehen. Die wichtigsten Nährstoffe für Ihr Kind sind im Kapitel ? »ABC der Nährstoffe« alphabetisch geordnet und ihre jeweilige Bedeutung dort kurz und knapp erklärt. Für sehr wissenschaftlich Interessierte haben wir weiterführende Literatur, Quellen und Links in den Anhang gepackt.
Im Kapitel ? »Tipps, Tricks und Must-haves im Küchenalltag« finden Sie alltagstaugliche, schnelle und leckere Rezepte, um einen großen Teil des Tagesbedarfs der jeweiligen Nährstoffe in möglichst natürlicher Form abzudecken. Wir favorisieren die Abdeckung der Nährstoffe durch die alltägliche Ernährung, dies ist jedoch bei einigen Nährstoffen und Ernährungsformen nicht immer umsetzbar. Deshalb erklären wir auch kurz, wie ein Nährstoff kindgerecht supplementiert werden kann.
Ihr Kind verdoppelt in den ersten 6 Lebensmonaten sein Geburtsgewicht und verdreifacht es innerhalb des 1. Lebensjahres. Zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr wachsen Kinder pro Jahr etwa 10 cm in die Höhe. Für all diese Schritte des Wachstums und der Entwicklung Ihres Kindes hat die Ernährung eine große Bedeutung. Im Wachstum ist der Energie- und Nährstoffbedarf Ihres Kindes besonders hoch.
Dass Sie sich Gedanken über die Nährstoffversorgung Ihres Kindes machen, ist richtig. Denn eine ausgewogene und nährstoffdichte Ernährung in den ersten Lebensjahren legt einen Grundstein für das ganze Leben. Die Verdauungsorgane reifen, unser Mikrobiom, wie man die Darmflora heute nennt, baut sich auf, damit wir Nährstoffe im weiteren Leben gut verstoffwechseln können, und auch der Geschmackssinn bildet sich aus. Beobachtungsstudien zeigen, dass die Ernährung in den ersten 1000 Tagen, also von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des 2. Lebensjahrs, lebenslange Effekte hat. Nicht nur das Adipositasrisiko sinkt bei ausgewogener Ernährung. Eine Überernährung des Fötus im Mutterleib erhöht zudem das Risiko für Bluthochdruck, Insulinresistenz, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Asthma im späteren Leben. ? [1]
Der Bedarf an Nährstoffen verändert sich während des Wachstums stetig, da Kinder sich kontinuierlich und teilweise sprunghaft weiterentwickeln, und er ist natürlich auch individuell. Kinder benötigen spezifische Nährstoffe, um gesund zu bleiben und optimal zu wachsen.
Hierbei muss einmal zwischen der Menge der Nährstoffe und der Auswahl der Nährstoffe unterschieden werden.
Sie fragen sich »Was sind Nährstoffe überhaupt?«. Darauf gehen wir ausführlich im ? folgenden Kapitel ein.
Während des Wachstums benötigen Kinder mehr Energie, weil sie ständig aktiv sind und sich ihr Körper und ihre Organe und Muskeln entwickeln. Es geht also zum einen um die Menge der energieliefernden Nährstoffe (Makronährstoffe), die als Kalorien beschrieben werden. Deren Bedarfsmenge hängt vom Alter, der körperlichen Aktivität und vom Geschlecht Ihres Kindes ab. Jungen benötigen oft mehr Energie als Mädchen.
Auch die Muskeln und Organe wachsen bei Kindern schnell und benötigen daher viel Eiweiß (Proteine) als Baustoff. Eiweiß unterstützt den Bau neuer Zellen. Fett als wichtige Energiequelle ist außerdem notwendig für die Entwicklung des Gehirns und der Nervenzellen. Kohlenhydrate dienen als schnelle Energiequelle für Gehirn und Muskelzellen. Interessanterweise ist der tägliche Bedarf an Fett im 1. Lebensjahr des Kindes höher als im Kleinkindalter (Grund ist die Gehirnentwicklung), während der Bedarf an Protein mit den Lebensmonaten ganz entscheidend steigt.
Neben den energieliefernden Makronährstoffen spielt auch die Auswahl der Mikronährstoffe in der kindlichen Entwicklung und im Wachstum eine entscheidende Rolle. Gerade für Kinder, die mitten im Wachstum stecken und deren Körpergröße sich in kürzester Zeit mehr als verdoppelt, ist das Vorhandensein einer breiten Auswahl an Mikronährstoffen von großer Bedeutung.
Hätten Sie's gewusst? Der Calciumbedarf ist bei Kindern zwischen dem 10. und 19. Lebensjahr höher als bei uns Erwachsenen, denn hier muss der Knochen heranreifen.
Eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen ist außerdem unentbehrlich für eine gesunde kognitive und physische Entwicklung.
Auch für die Stärkung des kindlichen Immunsystems spielen die Mikronährstoffe eine elementare Rolle und helfen bei der Vorbeugung von Krankheiten und Infektionen. Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren haben außerdem einen entscheidenden Einfluss auf die Gehirnentwicklung und Lernfähigkeit von Kindern, Eisen und Jod z. B. auf die geistige Entwicklung.
Dass saisonale, regionale und biologisch angebaute Lebensmittel gut für das Klima und den Menschen sind, ist heutzutage eine Binsenweisheit. Dennoch möchten wir ein paar Worte dazu sagen, weil es auch im Hinblick auf eine nährstoffreiche Ernährung von Bedeutung ist. Saisonales Essen bedeutet, dass wir Lebensmittel essen, die zur jeweiligen Jahreszeit natürlich wachsen und geerntet werden. Im Frühling gibt es etwa Spargel, Erdbeeren und Rhabarber, während im Herbst Kürbisse, Äpfel und Pilze frisch geerntet werden. Die Vorteile sind zahlreich: Saisonale Produkte sind nicht nur besonders aromatisch und nährstoffreich, sondern auch günstiger, da sie in größeren Mengen verfügbar sind. Durch den Wechsel der Jahreszeiten kommt außerdem über das Jahr gesehen eine von der Saison bestimmte Abwechslung in den Speiseplan.
Tipp Mit einer großen Gefriertruhe kann man saisonale Engpässe z. B. des Lieblingsobsts heutzutage natürlich prima überbrücken und auch im Winter die tiefgefrorenen Lieblingsbeeren aus der Truhe zaubern (die darin enthaltenen Vitamine bleiben weitestgehend erhalten).
Stammen Obst und Gemüse aus unserer näheren Umgebung, unterstützen Sie mit dem Kauf auch die lokale Landwirtschaft. In Deutschland gibt es viele regionale Bauern, die Obst- und Gemüsekisten aus eigenem Anbau liefern. Diese bieten nicht nur Vielfalt, sondern fördern z. B. auch den Erhalt traditioneller Anbaumethoden. Außerdem bedeuten die kürzeren Transportwege, dass Obst und Gemüse reif geerntet und schon bald nach der Ernte zubereitet und verzehrt werden können. Anders als bei Produkten, die auf eine lange Reise gehen, bleiben so die wertvollen Nährstoffe erhalten. Wenn sie zudem noch aus biologischer Landwirtschaft stammen und somit ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden, chemischen Düngemitteln oder genetisch veränderten Organismen angebaut werden, ist das natürlich gut für unsere Gesundheit.
Superfoods - oft nicht die bessere Wahl Der Begriff »Superfood« ist ein Marketingwort und nicht wissenschaftlich definiert. Wegen eines anhaltenden Hypes werden Superfoods oft hochpreisig verkauft, obwohl sie im Nährstoffgehalt den heimischen Alternativen nicht überlegen sind. Viele der sogenannten Superfoods stammen aus Südamerika oder Asien, haben damit weite Transportwege und hinterlassen einen großen ökologischen Fußabdruck. Sie könnten unter Umständen auch mehr mit Pestiziden und Schwermetallen belastet sein als in der EU angebaute Produkte.
Exotisches Superfood
Regionale Alternative aus Europa
Nährstoffe
Chiasamen aus Mittel-/Südamerika
Leinsamen
ALA (Omega-3-Fettsäure)
Ballaststoffe
Quinoa aus Südamerika
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