Schweitzer Fachinformationen
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Über die Autorin 21
Einführung 23
Teil I: Gestatten, die Weltgeschichte! Eine Vorstellung 27
Kapitel 1: Was Weltgeschichte eigentlich ist 29
Kapitel 2: Wie Weltgeschichte gegliedert wird 37
Kapitel 3: Wie Weltgeschichte dargestellt wird 43
Teil II: Die Zeit der alten Reiche - Frühgeschichte und Antike 49
Kapitel 4: Jungsteinzeit: Das Ende des Nomadenlebens 51
Kapitel 5: Bronzezeit: Die Blüte der alten Hochkulturen 59
Kapitel 6: Die »dunklen Jahrhunderte« 77
Kapitel 7: Griechenland & Co.: Das klassische Altertum 91
Kapitel 8: Rom und sonst nicht viel 115
Teil III: Die Zeit der Kaiser und Könige - Mittelalter und frühe Neuzeit 137
Kapitel 9: Das turbulente Frühmittelalter 139
Kapitel 10: Das glänzende Hochmittelalter 165
Kapitel 11: Das vielschichtige Spätmittelalter 189
Kapitel 12: Die neue Welt der Renaissance 211
Kapitel 13: Die Machtentfaltung des Barocks 235
Teil IV: Die Zeit der Nationalstaaten: Neuere und neueste Geschichte 253
Kapitel 14: Der Beginn der Moderne: Revolution in Europa 255
Kapitel 15: Globale Verflechtungen: Die industrialisierte Welt 271
Kapitel 16: Gefährliche Großmachtpolitik: Der Weg in den Ersten Weltkrieg 299
Kapitel 17: Gesteigertes Grauen und Zweiter Weltkrieg 321
Kapitel 18: Kalter Krieg: Die Dominanz der zwei Blöcke 341
Kapitel 19: Globalisiert: Die moderne Welt 367
Teil V: Der Top-Ten-Teil 383
Kapitel 20: Die zehn fähigsten Herrscherinnen 385
Kapitel 21: Die zehn tödlichsten Ereignisse 391
Kapitel 22: Die zehn größten Reiche 395
Kapitel 23: Die zehn wichtigsten politischen Systeme 399
Kapitel 24: Die zehn markantesten Daten 403
Stichwortverzeichnis 409
Kapitel 1
Was Weltgeschichte eigentlich ist
IN DIESEM KAPITEL
Geschehenes und Geschichte
Politik und der Rest des Lebens
Relevantes und Populäres
Und jetzt lassen Sie mich mit dem Urknall beginnen .?.?. Nein, natürlich nicht! Mit der Entstehung der Galaxien, der Bildung von Sauerstoff und den Anfängen der Einzeller wird sich dieses Buch nicht aufhalten. Und vieles andere, was seit dem Urknall passiert ist, kommt genauso wenig zur Sprache. Weltgeschichte - das ist Ihnen natürlich bewusst - ist keineswegs die Gesamtheit all dessen, was je geschehen ist. Aber was ist sie dann? Dieses erste Kapitel zeigt Ihnen den Rahmen, in dem sich Weltgeschichte abspielt.
Was Weltgeschichte von Erd- und Naturgeschichte unterscheidet
Wenn von »Geschichte« die Rede ist, dann geht es in der Regel nur um die Geschichte der Menschheit. Was sich seit dem Urknall im Universum abgespielt hat, bezeichnet man als Geschichte des Weltraums oder historische Kosmologie. Wie sich unsere Erde entwickelt hat, erforscht die Erdgeschichte oder historische Geologie. Die Evolution von Tieren und Pflanzen dagegen ist Inhalt der Naturgeschichte.
Das Wichtigste aus der Weltraum-, Erd- und Naturgeschichte
Daraus ergibt sich natürlich ein Problem: Seit Charles Darwin ist bekannt, dass die Menschen vom Affen abstammen, ja rein biologisch gesehen eigentlich Affen sind, wenn auch eine ziemlich besondere Spezies. Wo genau aber ist die Scheidelinie zwischen Menschen und Menschenaffen? Oder anders gefragt: Wann hört die Menschheit auf, Gegenstand der Naturgeschichte zu sein und wird das Objekt der eigentlichen Geschichte?
Die Forscher sind sich da ziemlich einig: Sie definieren den Zeitpunkt, an dem unsere Vorfahren Werkzeuge nicht nur benutzten, sondern begannen, diese selbst herzustellen, als die Scheidelinie zwischen Mensch und Tier. Das war vor etwa 2,5 Millionen Jahren der Fall. Da es sich bei diesen ersten Werkzeugen um Hackwerkzeuge (Chopper) aus Stein handelt, markiert dieser Zeitpunkt auch den Beginn der Steinzeit. Der Schauplatz war Ostafrika. Die ältesten Chopper wurden in Äthiopien und Tansania gefunden. Die Urmenschen, die sie herstellten, werden der Art Homo rudolfensis zugerechnet, benannt nach dem Rudolf- beziehungsweise Turkanasee in Kenia.
Chopper sind Steinbrocken, die durch einseitiges Bearbeiten eine scharfe Schneidekante erhalten haben. Bei den etwas jüngeren Chopping-Tools wurde die Kante von beiden Seiten bearbeitet. Die ersten zugespitzten und von mehreren Seiten behauenen Faustkeile entstanden erst vor etwa 1,6 Millionen Jahren.
Was Weltgeschichte von der Vorgeschichte unterscheidet
Sollten Sie sich jetzt auf ausführliche Informationen über Neandertaler und Mammutjagden gefreut haben, muss ich Sie leider enttäuschen. Denn vor 2,5 Millionen Jahren begann zwar die Menschheitsgeschichte, doch noch nicht jene Epoche, die man im engeren Sinn als Geschichte oder Weltgeschichte bezeichnet. Alles, was zwischen der ersten Verwendung von Werkzeugen und dem Aufkommen der Schrift passierte, bezeichnen die Wissenschaftler als Ur- oder Vorgeschichte beziehungsweise Prähistorie.
Das Wichtigste aus der Vorgeschichte
Wo und wann aber entwickelten die Menschen das erste Mal eine Schrift? Das ist umstritten. Manche Forscher interpretieren Zeichen aus Ost-China, die um 6600 v.?Chr. entstanden sind, als Schrift. Vielleicht waren sie das auch. Doch es gibt keinerlei Hinweise, dass diese Zeichen eine kulturelle Revolution ausgelöst hätten. Deshalb gelten die Keilschrift, die Mitte des 4. Jahrtausends v.?Chr. im Süden des heutigen Irak erfunden wurde, und die vermutlich etwas jüngeren ägyptischen Hieroglyphen als die ersten »richtigen« Schriften. In beiden Fällen setzte mit ihrem Aufkommen eine dynamische Entwicklung ein, die zur Entstehung komplexer Gesellschaften führte, die von den Wissenschaftlern als Hochkulturen bezeichnet werden.
Ein wichtiges Kennzeichen solcher Hochkulturen ist, dass sie nicht mehr isoliert für sich existieren, sondern entscheidenden Einfluss auf ihre Nachbarn nehmen. Teils aktiv durch Handelskontakte, kulturellen Austausch, politische Hegemonie (Führungsrolle) oder Eroberung, teils passiv durch die Anziehungskraft, die sie auf ärmere und weniger entwickelte Kulturen ausüben. Damit sind Hochkulturen die Keimzelle für eine global verbundene Menschheit und folglich setzt die Darstellung von Weltgeschichte gemeinhin bei ihnen an.
Trotzdem werde ich etwas weiter ausholen und mir einen kleinen Rückgriff in die Vorgeschichte erlauben. Und zwar in die Zeit um 10?000 v. Chr. Damals gaben die ersten Menschen ihr Nomadenleben auf, wurden sesshaft und begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.
Der Prozess der Sesshaftwerdung leitet die Epoche des Neolithikums, der Jungsteinzeit, ein. Wegen seiner Dynamik wird er in der Wissenschaft gerne als Neolithische Revolution bezeichnet.
Dieser grundlegende Wandel der Lebensweise war für die Entstehung der Hochkulturen eine so entscheidende Voraussetzung, dass man ihn unbedingt mit einbeziehen sollte, um den Beginn der Weltgeschichte zu begreifen. Aus diesem Grund wird die Darstellung der weltgeschichtlichen Ereignisse in Kapitel 4 genau hier einsetzen.
Was aber ist mit den Völkern, die erst sehr spät anfingen, eine Schrift zu benutzen? Über den Gallischen Krieg etwa hat der Sieger - Gaius Iulius Caesar - ein Buch geschrieben, mit dem jeder Lateinschüler traktiert wird. Von den unterlegenen Galliern gibt es dagegen keine Stellungnahme, da diese keine Schrift hatten. Sind der allen Asterix-Lesern bestens bekannte Fürst Vercingetorix und seine Gallier damit nicht Teil der Weltgeschichte? Doch, natürlich sind sie das! Nach der Entwicklung der ersten Hochkulturen endet für die Nachbarvölker die Vorgeschichte nicht mit der Einführung einer Schrift, sondern mit dem Kontakt zu einer der Hochkulturen.
Vorgeschichte versus Völkerkunde
Im Amazonasdschungel sollen bis heute Menschen leben, die keinen Kontakt mit dem Rest der Welt haben. Andere sogenannte Naturvölkerbekamen erst sehr spät Anschluss an die »Zivilisation«. Sie verharrten damit also sehr lange - oder tun es teils immer noch - im Zustand der Vorgeschichte. Große Veränderungen gab es manchmal über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nicht.
Diese Völker geschichtlich zu untersuchen, ist relativ uninteressant, weil quasi »nichts« passierte beziehungsweise es keinerlei Aufzeichnungen oder Belege für Geschehnisse gibt. Umso spannender ist es dagegen zu erforschen, welche Überlebensstrategien, welche gesellschaftlichen Strukturen, Mythen und künstlerische Ausdrucksweisen sie in ihrer relativen Isolation entwickelten. Da dafür aber ganz andere Fragestellungen nötig...
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