Warum und inwiefern wissen Könner mehr, als sie zu sagen wissen? Wie ist dieses implizite Wissen strukturiert? Und wie läßt sich ein Wissen vermitteln, das nicht sprachlich ausdrückbar ist?
Im Versuch, diese Fragen zu beantworten, entsteht nicht nur eine der ersten grundlegenden Rekonstruktionen von Polanyis tacit knowing-Konzept im deutschen Sprachraum, sondern auch ein facettenreiches Bild des Erwerbs und der Binnenstrukturen von Erfahrungswissen.
Diese vierte Auflage berücksichtigt neuere Literatur zum Thema. Gemeinsam mit der im gleichen Verlag erschienenen Aufsatzsammlung Das Schweigen der Könner bildet das Werk den vom Autor in den zurückliegenden zwanzig Jahren entwickelten tacit knowing view umfassend ab.
Georg Hans Neuweg, Jahrgang 1965, ist Universitätsprofessor an der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich, und leitet die dortige Abteilung für Wirtschafts- und Berufspädagogik. Arbeitsschwerpunkte: Implizites Wissen, Allgemeine Didaktik, Wirtschaftsdidaktik, Lehrerbildung, schulische Leistungsbeurteilung, Achtsamkeit und Meditation.
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ISBN-13
978-3-8309-6717-0 (9783830967170)
Schweitzer Klassifikation
1 - Buchtitel [Seite 1]
2 - Impressum [Seite 4]
3 - Vorwort zur vierten Auflage [Seite 5]
3.1 - Aus dem Vorwort zur ersten Auflage [Seite 5]
4 - Inhalt [Seite 9]
5 - Tabellen [Seite 14]
6 - Abbildungen [Seite 14]
7 - 1 Annäherungen an das Forschungsfeld [Seite 15]
7.1 - 1.1 Alltagspsychologische [Seite 16]
7.2 - 1.2 Terminologisch-semantische Annäherungen [Seite 24]
7.2.1 - 1.2.1 Das Moment des "Intuitiven" (tacit knowing) [Seite 25]
7.2.2 - 1.2.2 Das Moment des Nichtverbalisierbaren [Seite 27]
7.2.3 - 1.2.3 Das Moment des Nichtformalisierbaren [Seite 29]
7.2.4 - 1.2.4 Das Moment der Erfahrungsgebundenheit [Seite 31]
7.2.5 - 1.2.5 Cognitive view versus Tacit knowing view [Seite 33]
7.3 - 1.3 Empirische Annäherungen [Seite 36]
7.3.1 - 1.3.1 Implizites Wissen als Dissoziation zwischen Verhaltens- und Verbaldaten [Seite 36]
7.3.2 - 1.3.2 Implizites Lernen [Seite 41]
7.3.3 - 1.3.3 Implizite Lernmodi als Anpassungsstrategien an komplexe Aufgabenstrukturen [Seite 42]
7.3.4 - 1.3.4 Abschließende Anmerkungen zur empirischen Erforschung impliziten Wissens und Lernens [Seite 47]
7.4 - 1.4 Grundlegende Probleme der Verhältnisbestimmung zwischen Wissen und Können in Psychologie und Erkenntnistheorie [Seite 48]
8 - 2 Forschungsinteresse und Gang der Darstellung [Seite 54]
8.1 - 2.1 Problemstellung [Seite 54]
8.2 - 2.2 Zur Rezeptionslage des Werkes Michael Polanyis [Seite 56]
8.3 - 2.3 Zur gegenstandsbezogenen und methodischen Reichweite der Arbeit [Seite 61]
8.4 - 2.4 Gang der Darstellung [Seite 64]
9 - 3 Die "intellektualistische Legende" [Seite 66]
9.1 - 3.1 Das Dogma vom Gespenst in der Maschine und seine Implikationen [Seite 66]
9.2 - 3.2 Didaktisches Denken im Rahmen der intellektualistischen Legende [Seite 70]
9.3 - 3.3 Der Kategorienfehler: Dispositionen versus Episoden [Seite 73]
10 - 4 Kategorienfehler der ersten Person [Seite 80]
10.1 - 4.1 Die Grenzen der Introspektion [Seite 80]
10.2 - 4.2 Verbale Daten über mentale Prozesse: Retrospektion statt Introspektion [Seite 84]
10.3 - 4.3 Geteilte Aufmerksamkeiten? [Seite 89]
11 - 5 Kategorienfehler der dritten Person [Seite 93]
11.1 - 5.1 Wissenszuschreibungen im instrumentalistischen Theorieverständnis [Seite 93]
11.2 - 5.2 Reifikationserscheinungen in der Kognitionspsychologie [Seite 96]
11.3 - 5.3 "Implizites Wissen" im Denkrahmen der intellektualistischen Legende [Seite 100]
11.4 - 5.4 Die Grenzen der Zuschreibung von Regelwissen [Seite 102]
12 - 6 Der didaktische Kategorienfehler: Konfusion von Zielbeschreibung und Methode [Seite 108]
12.1 - 6.1 Reproduktionen des Kategorienfehlers im didaktischen Denken [Seite 108]
12.2 - 6.2 Der Sündenfall einer intellektualistischen Didaktik [Seite 112]
12.3 - 6.3 Jenseits des Kategorienfehlers: Handeln höherer Ordnung [Seite 115]
13 - 7 Eine Zwischenbilanz [Seite 118]
13.1 - 7.1 Rückschau auf die Argumentationslage [Seite 118]
13.2 - 7.2 Ryles Verdienst: Das "Know-how" ersetzt die "Programme" [Seite 120]
13.3 - 7.3 Die offene Frage: Wie ist "Know-how" strukturiert? [Seite 122]
14 - 8 Einführung in Werk und Denken Michael Polanyis [Seite 126]
14.1 - 8.1 Zur Biographie Michael Polanyis [Seite 126]
14.2 - 8.2 Rezeptionserschwerende Eigentümlichkeiten des Werkes Polanyis [Seite 130]
14.3 - 8.3 Die Theorie des impliziten Wissens im Aufriss [Seite 133]
15 - 9 Wahrnehmung als Paradigma impliziten Erkennens [Seite 139]
15.1 - 9.1 Ein epistemologisches Dilemma: Direkte versus indirekte Wahrnehmung [Seite 140]
15.2 - 9.2 Der ontologische Rahmen [Seite 143]
15.2.1 - 9.2.1 Wahrnehmen als Kontaktnahme mit Wirklichkeit [Seite 143]
15.2.2 - 9.2.2 Wirklichkeit als das Gleichbleibende hinter den äußeren Erscheinungen [Seite 145]
15.3 - 9.3 Bewusstsein: Der Körper als Interpretament [Seite 149]
15.3.1 - 9.3.1 Wahrnehmung als Projektion [Seite 149]
15.3.2 - 9.3.2 Einverleiben [Seite 154]
15.4 - 9.4 Wahrnehmung als Integration [Seite 157]
15.4.1 - 9.4.1 Binokulares Sehen [Seite 157]
15.4.2 - 9.4.2 Konstanzphänomene [Seite 158]
15.4.3 - 9.4.3 Figur und Grund [Seite 159]
15.4.4 - 9.4.4 Erfahrung als impliziter Anhaltspunkt [Seite 160]
15.4.5 - 9.4.5 Teile und Ganze [Seite 161]
15.5 - 9.5 Implizite Integrationen und explizite Schlüsse [Seite 165]
15.5.1 - 9.5.1 Unmittelbarkeit und Belehrungsresistenz [Seite 166]
15.5.2 - 9.5.2 Reintegrieren: Explizit induziert, implizit vollzogen [Seite 167]
15.6 - 9.6 Die These von der Universalität der Von-zu-Struktur [Seite 170]
15.6.1 - 9.6.1 Subzeption und Erwartungswissen [Seite 170]
15.6.2 - 9.6.2 "Connoisseurship" und Physiognosis: Der Kennerblick [Seite 172]
15.6.3 - 9.6.3 "Skills": Zielbezogene Handlungen, Verfahren und Kunstfertigkeiten [Seite 173]
15.6.4 - 9.6.4 Sprache und Bedeutung [Seite 178]
15.6.5 - 9.6.5 Fremdverstehen als implizites Schließen [Seite 178]
16 - 10 Die Struktur mentaler Akte und das Modell der impliziten Integration [Seite 181]
16.1 - 10.1 Die implizite Triade [Seite 182]
16.1.1 - 10.1.1 Proximaler und distaler Term als Relata impliziten Wissens [Seite 182]
16.1.2 - 10.1.2 Zur näheren Kennzeichnung des Hintergrundbewusstseins [Seite 187]
16.1.3 - 10.1.3 Der funktionale Aspekt impliziten Wissens [Seite 190]
16.1.4 - 10.1.4 Phänomenaler und semantischer Aspekt impliziten Wissens [Seite 191]
16.1.5 - 10.1.5 Bedeutungsextinktion [Seite 193]
16.1.6 - 10.1.6 Der ontologische Aspekt impliziten Wissens [Seite 195]
16.1.7 - 10.1.7 Der Schemacharakter impliziten Wissens [Seite 196]
16.2 - 10.2 Imagination und Intuition: Der Aufbau einer Triade [Seite 197]
16.2.1 - 10.2.1 Die Dialektik von Wollen und Geschehenlassen [Seite 198]
16.2.2 - 10.2.2 Die antizipative Intuition [Seite 200]
16.2.3 - 10.2.3 Die Imagination [Seite 204]
16.2.4 - 10.2.4 Die finale Intuition [Seite 206]
16.3 - 10.3 Das Menon-Paradoxon [Seite 206]
16.4 - 10.4 Die implizite Integration als informeller Schluss [Seite 212]
16.4.1 - 10.4.1 Implizites Schließen als Überwindung einer "logischen Lücke" [Seite 213]
16.4.2 - 10.4.2 Die Nicht-Formalisierbarkeit impliziter Schlüsse [Seite 215]
16.4.3 - 10.4.3 Implizite Schlüsse als unbewusste, holistische Verarbeitungsprozesse [Seite 216]
16.4.4 - 10.4.4 Irrtumsanfälligkeit und Korrektur impliziter Schlüsse [Seite 217]
16.4.5 - 10.4.5 Die Irreversibilität impliziter Schlüsse [Seite 219]
16.4.6 - 10.4.6 Zur Präzisierung des Begriffs des "formalen Schließens" [Seite 220]
16.5 - 10.5 Bewusstseinsarchitektur und "tacit knowing": Eine Zusammenschau [Seite 221]
17 - 11 Verstehen und die Grenzen des didaktischen Zugriffs auf das Subjekt [Seite 223]
17.1 - 11.1 Artikulation und Know-how: Die Grenzen der Explizierbarkeit impliziten Wissens [Seite 223]
17.1.1 - 11.1.1 Kontingente Nichtspezifizierbarkeit von Subsidien [Seite 225]
17.1.2 - 11.1.2 Wesensgemäße ("logische") Nichtspezifizierbarkeit von Subsidien [Seite 228]
17.1.3 - 11.1.3 Nichtspezifizierbarkeit des Aktes der Integration [Seite 229]
17.1.4 - 11.1.4 Nichtspezifizierbarkeit der heuristischen Dimension [Seite 230]
17.1.5 - 11.1.5 Zusammenfassung: Was ist "implizites Wissen"? [Seite 233]
17.2 - 11.2 Lernen und Lehren [Seite 235]
17.2.1 - 11.2.1 Grundprobleme expliziter Lernbedingungen [Seite 235]
17.2.2 - 11.2.2 Die Meister-Lehrling-Beziehung [Seite 236]
17.2.3 - 11.2.3 Konfusion von Zielbeschreibung und Methode? [Seite 240]
17.3 - 11.3 Das Wechselspiel von Analyse und Integration [Seite 241]
17.4 - 11.4 Sub-specie-Relationen im Bewusstsein [Seite 245]
18 - 12 Expertise und Urteilskraft [Seite 251]
18.1 - 12.1 Begriff und Bedeutung der Urteilskraft [Seite 251]
18.2 - 12.2 Urteilskraft als Regelwissen? [Seite 255]
18.2.1 - 12.2.1 Explizitdefinition statt Kennerblick: Die Urteilskraft in der intellektualistischen Legende [Seite 255]
18.2.2 - 12.2.2 Alternativen zur klassischen Konzepttheorie [Seite 259]
18.3 - 12.3 Urteilen als implizites Integrieren [Seite 263]
18.4 - 12.4 Urteilen als Gestaltwahrnehmen [Seite 269]
18.4.1 - 12.4.1 Physiognomien und Muster [Seite 269]
18.4.2 - 12.4.2 Eine gestalttheoretische Konkretisierung des Kontext-Problems [Seite 271]
18.4.3 - 12.4.3 Innerer und äußerer Kontext [Seite 274]
18.5 - 12.5 Urteilen lehren und lernen: Deiktisches Definieren [Seite 275]
19 - 13 Auf dem Weg zum Experten? Die Phänomenologie des Fertigkeitserwerbs nach Dreyfus und Dreyfus [Seite 280]
19.1 - 13.1 Einführung [Seite 280]
19.2 - 13.2 Fünf Stufen auf dem Weg zur Expertise [Seite 283]
19.2.1 - 13.2.1 Novizenstadium: Merkmale und Regeln [Seite 284]
19.2.2 - 13.2.2 Stadium des fortgeschrittenen Anfängers: Aspekte und Richtlinien [Seite 286]
19.2.3 - 13.2.3 Kompetenzstadium: Ziele, Pläne, Perspektiven [Seite 288]
19.2.4 - 13.2.4 Stadium des gewandten Könnens: Situationstypen und Maximen [Seite 291]
19.2.5 - 13.2.5 Expertisestadium: Intuitives Handeln [Seite 293]
19.3 - 13.3 Rückfragen und Anmerkungen [Seite 295]
20 - 14 Implizites Wissen und Wissenschaftswissen [Seite 299]
20.1 - 14.1 Der Primat des Impliziten [Seite 299]
20.2 - 14.2 Wissenschaftswissen als Hintergrundwissen [Seite 304]
20.2.1 - 14.2.1 Die Verinnerlichung von Theorien [Seite 304]
20.2.2 - 14.2.2 Harry Broudy: Wissen im "interpretativen Gebrauch" [Seite 307]
20.2.3 - 14.2.3 Thomas Kuhn: Unmittelbarkeit trotz Theoriegeleitetheit [Seite 308]
20.2.4 - 14.2.4 Ludwik Fleck: Der "Denkstil" [Seite 310]
20.3 - 14.3 An den Grenzen der kritischen Prüfbarkeit [Seite 314]
20.4 - 14.4 Theorie als subsidiärer Deutungsrahmen: Eine zusammenfassende Illustration [Seite 320]
21 - 15 Implizite Blindheit und ihre reflexive Brechung [Seite 324]
21.1 - 15.1 Das Problem der impliziten Blindheit [Seite 324]
21.2 - 15.2 Reflexives Handeln und implizites Wissen [Seite 327]
21.2.1 - 15.2.1 Gilbert Ryle: Planvollsein ohne Plan [Seite 327]
21.2.2 - 15.2.2 Michael Polanyi: Analyse und Integration [Seite 330]
21.2.3 - 15.2.3 Hubert und Stuart Dreyfus: Besonnene Rationalität [Seite 334]
21.2.4 - 15.2.4 Donald Schön: 'Reflection-in-action' [Seite 335]
21.3 - 15.3 Synopsis und Ausblick [Seite 340]
22 - 16 Ein didaktisches Fazit [Seite 346]
22.1 - 16.1 Zieldimension und Leitprinzip einer am Können orientierten Didaktik [Seite 346]
22.2 - 16.2 "Praxis!" - und sonst nichts? [Seite 350]
22.3 - 16.3 Didaktische Implikationen und Prinzipien [Seite 354]
22.3.1 - 16.3.1 Lernen in komplexen Praxiskontexten [Seite 354]
22.3.2 - 16.3.2 Lernen in einer Meister-Lehrling-Beziehung [Seite 356]
22.3.3 - 16.3.3 Abstraktion durch zentriert-variable Konkretheit [Seite 359]
22.3.4 - 16.3.4 Das Prinzip der Sprache-Sache-Parallelisierung [Seite 361]
22.3.5 - 16.3.5 Haltungen und Einstellungen im didaktischen Dialog [Seite 363]
22.3.6 - 16.3.6 Lernziel Urteilskraft [Seite 366]
22.3.7 - 16.3.7 Der Grundsatz der distalen Orientierung [Seite 368]
22.3.8 - 16.3.8 Analyse, Reflexion und Reintegration [Seite 370]
22.3.9 - 16.3.9 Der Grundsatz der direkten Leistungsbeurteilung [Seite 373]
23 - Nachwort [Seite 376]
24 - Verzeichnis der zitierten Werke Michael Polanyis [Seite 378]
25 - Literatur [Seite 380]
26 - Personenregister [Seite 403]