Schweitzer Fachinformationen
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Vorwort 11
1. Kapitel: Einführung: Design Thinking in der Bildung (Education) 15
HPI School of Design Thinking 17
Hasso Plattner Design Thinking Research Program 18
D-Schools International 20
Design Thinking International 20
HPI Academy - DT im Bereich Weiterbildung und Unternehmenstraining (Professional Education) 21
2. Kapitel: Jenseits des Brainstormings: Einführung von MEDGI, einer effektiven, forschungsbasierten Methode zur strukturierten Konzeptentwicklung 23
Einleitung 23
Das Problem mit dem Brainstorming 25
MEDGI im Detail 35
Schulung in MEDGI 42
Schlussbemerkungen 58
Quellen 60
3. Kapitel: Design Thinking und Entrepreneurship Education kombiniert: das DTE-Modell 65
Motivation 65
Entrepreneurship Education und die unternehmerische Gelegenheit 67
Die Integration von Design Thinking in die Entrepreneurship Education 70
Das Design Thinking & Entrepreneurship Modell (DTE-Modell) 73
Schlussbemerkungen 76
Quellen 78
4. Kapitel: Design Thinking - Befähigung der Digital-Engineering-Studierenden zu Kreativität und Innovation 83
Warum Design Thinking am HPI ein integraler Bestandteil der Digital-Engineering-Ausbildung ist 84
Design Thinking zur Balancierung unterschiedlicher kreativer Herangehensweisen 92
Wirkungen der Design-Thinking-Ausbildung auf Digital-Engineering-Studierende 96
Quellen 103
5. Kapitel: Mauern, Möbel, Menschen - der Raum im Design Thinking in Theorie und Praxis 107
Einleitung 107
Fundament: Theoretische Grundlagen des (Innovations-) Raums 110
Bauplan: Typologie des Innovationsraums im Design Thinking 116
Ausstattung und Nutzung: Gestaltungselemente und der Raum als Instrument im Design Thinking 128
Schlussbemerkungen 142
Quellen 143
6. Kapitel: Die Integration von Design Thinking und Entrepreneurship: Fallstudie Universidad Mayor (Chile) 145
Der lateinamerikanische Kontext 145
Der Unternehmergeist (»Entrepreneurial Spirit«) 146
Eine neue Perspektive 149
Von der Idee zum Plan 151
Unsere Denkweise, die ersten Design-Thinking-Coaches und Workshops 153
Ein wichtiger Schritt: Die Institutionalisierung der D-School Universidad Mayor 155
Verbindung mit dem akademischen Modell der Universidad Mayor 158
Ergebnisse der D-School und Eingliederung in das Curriculum 161
Unsere nächsten Schritte 164
7. Kapitel: Wo der Kontext zählt - Design Thinking in Südafrika 167
Einleitung 167
Das Framing von Design Thinking im südafrikanischen Kontext 167
Zusammenfassung 180
8. Kapitel: Massive Open Online Design: Wie skalieren wir Design-Thinking-Bildung? 183
Einleitung 183
Herausforderungen des Design-Thinking-MOOC-Designs 184
Wichtigste Erkenntnisse vom protoMOOC bis zum MOOC #1 186
Interventionen für MOOC #2 189
Interventionen für MOOC#3 192
Zusammenfassung 195
Quellen 196
9. Kapitel: Auf dem Weg zu einer kulturell relevanten Design Thinking Education 199
Einführung 199
Kultur und Design Thinking 201
Kulturelle Sensibilität im Coaching 204
Sprache 206
»Learning by doing« oder »one-size fits all«? 208
Schlussbemerkungen 210
Quellen 211
10. Kapitel: Design Thinking, Neurodesign und Curricula für das Innovation Engineering 215
Einleitung 216
Innovationscurricula entwickeln, wünschenswerten Wandel fördern 217
Kursinhalte und vermittelte Kompetenzen im Innovation Engineering 225
Der kreative Prozess in Lehrveranstaltungen 233
Team-Teaching und Netzwerke der Zusammenarbeit 251
Quellen 258
11. Kapitel: Design Thinking für Führungskräfte - Innovation und Agilität möglich machen 267
Einleitung 267
Design-Thinking-Mindset 268
Führungspraktiken 271
Zusammenfassung und Ausblick 281
Quellen 282
12. Kapitel: Strategisches Design Thinking als neuer Weg in der Führung von digitalen Transformations-Prozessen 285
Wie konnte sich Design Thinking von einer Innovationsmethode zu einer Strategie für Kulturwandel entwickeln? 286
Welche Erkenntnisse aus der Lerntheorie helfen, den Nutzen von Strategischem Design Thinking zu verstehen? 291
Wie kann jeder Innovator aus der Methodenanwendung spezifische strategische Prinzipien ableiten? 293
Design Thinking Hacks - warumist es in Prozessen der digitalen Transformation sinnvoll, groß zu denken und klein anzufangen? 297
Wie kann Strategisches Design Thinking helfen, die Umsetzung einer agilen Transformations-Strategie zu leiten? 300
Quellen 301
13. Kapitel: Human Centeredness in Professional Education -Über den Nutzen und die Anwendung eines menschzentrierten Ansatzes im Bereich Professional Education 303
Menschzentrierte Herangehensweisen in der Programmentwicklung der Professional Education: Experience - Apply - Transfer 303
Das Konzept der »Hacks« 306
Zusammenfassende Betrachtung 313
Quellen 314
14. Kapitel: Die Vermittlung von Improvisationskompetenzen als Schlüssel zur Beherrschung der Grundlagen des Design Thinking 315
Ausbildung von Improvisationskompetenzen für teambasiertes Design 316
Vermittlung der grundlegenden Kompetenzen 322
Quellen 332
15. Kapitel: Das Zertifizierungsprogramm für Design-Thinking-Coaches an der HPI Academy 333
Einleitung 333
Motivation des Programms - Qualität sichert Akzeptanz 334
Zielgruppe und Zielbild 335
Prinzipien des Zertifizierungsprogramms 339
Struktur des Zertifizierungsprogramms 342
Schlussbetrachtung 348
16. Kapitel: Design Thinking und die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung 351
Ausgangslage und Problemstellung 351
Ansatz 365
Perspektiven und der Weg in die Zukunft 379
Quellen 385
17. Kapitel: Die Kontextualisierung des Design Thinking mit multiplen Intelligenzen 387
Motivation 387
Das SUGAR-Programm für die Design-Thinking-Ausbildung 390
Die Evolutions- und Revolutionsstufen des SUGAR-Programms 404
Fazit 421
Anmerkung 422
Danksagung 422
Quellen 423
18. Kapitel: IQ wächst im WeQ-Modus 429
Nicht nur aus Krisen lernen 429
Die Lernwelt braucht Wandel 431
Vernetztes Denken und Handeln 432
Warum Bologna reformiert werden muss 435
Bildung neu denken heißt Perspektivwechsel 437
Die Lernwelt des 21. Jahrhunderts 439
Start in die hybride Lernumgebung 441
Über die Autoren 445
Christoph Meinel und Timm Krohn
Design Thinking ist in der Wissenschaft und am Markt inzwischen etabliert - weltweit profitieren Unternehmen und Institutionen von diesem neuen Problemlösungs- und Innovations-»Mindset«. Im Laufe eines Design-Thinking-Lösungsprozesses wird das Spezialwissen Einzelner so fusioniert, dass die gebündelte Kreativkraft eines Teams in den Gesamtprozess der Lösungsfindung fließt: von der Aufbereitung und Analyse eines Sachverhalts (was ist wirklich das Problem?) über die Ideengenerierung zur Lösung eines Problems bis hin zum Bau und Testen der prototypischen Manifestierung. Oder einfacher gesagt: Multidisziplinäre Teams arbeiten in einer flexiblen Umgebung mittels eines iterativen Prozesses, um »nutzerzentrierte« Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Dabei ist Design Thinking immer noch ein vergleichsweise junger Ansatz: Im Jahr 2007 gründete Hasso Plattner die School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam und legte damit den Grundstein für den ersten Design-Thinking-Hub in Europa, der seither über Grenzen ausstrahlt und den Aufbau neuer Design-Thinking-Bildungseinrichtungen weltweit unterstützt. Vier Jahre zuvor hatte er bereits das Hasso Plattner Institute of Design - die d.school - an der Stanford University ins Leben gerufen. Beide Universitäten arbeiten im Rahmen des gemeinsamen Design Thinking Research Program (HPDTRP) seit 2008 eng zusammen. Ein Jahr später wurde ergänzend die HPI Academy als Weiterbildungsanbieter des HPI gegründet. Mehr als 20.000 »Professionals« hat sie inzwischen in Design Thinking ausbilden können.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich der Design-Thinking-Ansatz erheblich weiterentwickelt. Ursprünglich wurde er in klassischen Designdisziplinen eingesetzt, um innovative Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln. Schnell überzeugte die Methode dann allerdings auch in anderen Bereichen. So kann Design Thinking bei der Bewältigung drängender gesellschaftlicher Probleme genauso gut helfen wie bei der Entwicklung und Einführung von technischen Innovationen. Der teamorientierte Ansatz unterstützt eine agile Lern- und Arbeitskultur, die insbesondere in Zeiten des digitalen Wandels erforderlich ist. Forscher und Praktiker interessieren sich für Design Thinking inzwischen auch als Mittel zum Aufbau von kreativem Vertrauen und kreativer Handlungsfähigkeit. Immer mehr Universitäten öffnen sich daher dem Design-Thinking-Ansatz, um Studierende beim Erwerb kreativer Problemlösungs- und Kooperationsfähigkeiten zu unterstützen.
Als IT-School mit ingenieurwissenschaftlichen Informatik-Studiengängen profitiert das Hasso-Plattner-Institut selbst in erheblichem Maße von Design Thinking in all seinen Facetten. Das Interesse und die Stärken der Studierenden am HPI liegen im Bereich der algorithmen- und zahlenorientierten Mathematik und Informatik. Wenn sie nach der Schule ihr Studium aufnehmen, kommen sie aus einem System, in dem individueller Lernerfolg zählt und benotet wird. Der teamorientierte, interdisziplinäre Ansatz fordert sie heraus, eröffnet ihnen neue Sichtweisen und breitere Perspektiven auf Probleme und Lösungsansätze und macht ihr Wissen »anschlussfähiger« und zielgerichteter einsetzbar. Statt bei der Softwareentwicklung vorrangig auf technische Aspekte zu fokussieren, spielen beispielsweise die Bedürfnisse der künftigen Nutzer schon beim Design der Software eine große Rolle. So hilft Design Thinking dabei, IT-Lösungen nicht rein aus Sicht der technischen Machbarkeit, sondern im Kontext mit ihrer Nützlichkeit, Verständlichkeit und Bedienfreundlichkeit zu entwickeln.
Am HPI haben wir in den vergangenen mehr als 15 Jahren gelernt, dass Design Thinker, gleich ob Studierende oder Professionals, ein gründlicheres Problembewusstsein entwickeln, im Team einen nutzerfokussierten Denk- und Lösungsansatz verfolgen und in der Gruppenarbeit zu erstaunlichen Ergebnissen gelangen. Das Fachwissen Einzelner wird dabei gebündelt zum Gesamtwissen einer Gruppe. Wird der Prozess moderiert und fokussiert, übersteigt die Problemlösungskraft des Teams die Summe addierten Spezialwissens - Studierende werden mittels Design Thinking zu kreativen Problemlösern und sozial kompetenten Teamarbeitern. In der vernetzten Wirtschaft sind diese Fähigkeiten nachgefragt und werden in Führungspositionen zunehmend vorausgesetzt.
Am HPI und seinen Design-Thinking-Einrichtungen wird nicht nur ausgebildet und gelehrt, sondern auch weiter an der Methode geforscht. In diesem Buch stellen Wissenschaftler und Praktiker aus dem HPI-Kosmos ihre Forschungsansätze und Ergebnisse vor. Unsere Erfahrung aus rund 15 Jahren des Wirkens in der Design-Thinking-Ausbildung möchten wir weitergeben.
Die School of Design Thinking des Hasso-Plattner-Instituts, kurz »D-School«, startete 2007 mit 40 Studierenden aus 30 verschiedenen Disziplinen. Aufgrund schnell steigender Bewerberzahlen aus aller Welt bildet die D-School seit dem Jahr 2015 pro Semester 120 Studierende aus, die derzeit aus 20 verschiedenen Nationen stammen und einen Bildungshintergrund in rund 70 unterschiedlichen Disziplinen haben. Insgesamt gibt es mehr als 2000 Absolventen. Die Studierenden widmen zwei Tage in der Woche ihrer Ausbildung in Design Thinking, entweder für ein Semester oder für ein ganzes Jahr. An den verbleibenden drei Tagen der Woche setzen sie ihre reguläre Universitätsausbildung fort. In den Design-Thinking-Kursen, die immer an einem Design-Thinking-Prozess (»Process«) ausgerichtet sind, entwickeln die Studierenden eine Leidenschaft für ihre Arbeit, die man in anderen Studiengängen selten sieht. Das mag daran liegen, dass Design-Thinking-Kurse vor allem eine Arbeitskultur der Freude, der Zusammenarbeit, des Handelns, des wilden Experimentierens und des rapiden Lernens fördern. Denn Design Thinking zielt nicht so sehr auf den Aufbau expliziten Wissens als vielmehr auf die Denkweise, den Mindset, der Studierenden ab. Studierende mittels Design Thinking zu kreativen Problemlösern und sozial kompetenten Teamarbeitern zu machen, ist, so haben wir gelernt, nicht die Ausbildung von Soft Skills, sondern von Hard Skills. Außerdem konnten wir beobachten, dass Studierende regelmäßig über tiefgreifende Auswirkungen auf ihr ganzes Leben berichten. Sie erzählen von gravierenden Veränderungen ihres Selbstbildes, ihrer privaten Gewohnheiten, ihres Arbeitsstils und ihrer beruflichen Präferenzen. Alle Alumni schreiben ihrer Zeit an der D-School ein hohes Maß an Gewinn von Vertrauen in ihre kreativen Fähigkeiten zu.
Die folgenden Beiträge in diesem Buch thematisieren die Lehre an der HPI D-School:
Das Hasso Plattner Design Thinking Research Program (HPDTRP) hat das Ziel, innovative Design-Thinking-Forschung in Stanford und am HPI zu fördern und zu koordinieren, damit neue wissenschaftliche Erkenntnisse umgehend an die akademische Welt und die Wirtschaft weitergegeben werden können. Die Forschungsergebnisse werden seit Beginn des Programms jährlich in der eigenen Buchserie »Design Thinking Research« im Springer-Verlag veröffentlicht.
Im Rahmen des HPDTRP gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Forschungsschwerpunkte, die sich vorrangig mit den drei Säulen des Design Thinking - »Process«, »Place« und »People« - befassen: Erforscht wird zum Beispiel das einzigartige look and feel von Design Thinking, das sich so sehr von der traditionellen Bildung unterscheidet, ebenso wie der Einfluss von Räumen und deren Ausstattung auf den Prozess. Auch ist die ideale Zusammenstellung von Teams Gegenstand der Forschung: Wann immer möglich, arbeiten Design Thinker in multidisziplinären und -kulturellen Teams. Vielfalt zu erreichen ist bei der Zusammensetzung von Teams besonders relevant und ein Kriterium, wenn Bewerber für die D-School ausgewählt werden. Denn jede akademische Disziplin bringt Studierende hervor mit einem einzigartigen Wortschatz, einer einzigartigen Methodik und einer einzigartigen Weltsicht, von denen ein gemischtes Team profitieren kann.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Beleuchtung der neurokognitiven Auswirkungen der Ausbildung. Untersuchungen im Rahmen des HPDTRP...
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