Die "Jellinek-These" vom religiösen Ursprung der Grundrechte

Name: Die "Jellinek-These" vom religiösen Ursprung der Grundrechte
Brand: Mohr Siebeck
Price: 114.0 EUR
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Annabelle Meier(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 30. Juli 2023

XVII, 396 Seiten

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978-3-16-162170-3 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Einführung: These oder Thesen? - Der Facettenreichtum der "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" im Spiegel ihrer Rezeption
Erstes Kapitel: Die These vom religiösen Ursprung der Grundrechte
I. Jellineks historiographischer Ansatz
II. "Urrecht" oder "Urgrundrecht"? - Die Kolonialzeit als Grundperspektive der "Jellinek-These"
III. Die zwei Dimensionen der These: Die koloniale Tradition der Religionsfreiheit und der religiöse Ursprung der Grundrechtsidee
IV. Gegenerzählungen einer "säkularen" Grundrechtsgenese
1. Menschenrechte als Ausdruck zunehmender Empfindsamkeit
2. Politische und wirtschaftliche Interessen als Motiv der Rechteerklärungen
3. Die realhistorische Annahme einer Traditionslosigkeit der Religionsfreiheit
4. Die Religionsgemeinschaften als retardierender Faktor einer religionsrechtlichen Liberalisierung?
5. Zusammenfassung: Die Grundrechtsgenese vor dem Hintergrund des Säkularisierungstheorems
V. Jellineks These in der neueren Literatur
1. Ein "religious turn" in der amerikanischen Geschichtsschreibung
2. Auf der Spur einer genuin religiösen Grundrechtstradition
Erster Hauptteil: Der religiöse Ursprung der Religionsfreiheit
Zweites Kapitel: Die Religionsfreiheit in den Bills of Rights - Tradition in der Revolution?
I. Der Grundrechtscharakter der religiösen Freiheit
II. ".in emphatischer Form und an hervorragender Stelle"? - Form und Historizität
III. Die inhaltliche "Unvollständigkeit" als Historizitätsmangel
1. Fortbestand staatskirchenrechtlicher Formen
2. Theistische und protestantische Beschränkungen des Religionsgrundrechts
IV. Die systematische Vorordnung individueller Religiosität als Spezifikum der amerikanischen Religionsgrundrechte
1. Bedingungs- und Vorbehaltsklauseln als Ausdruck einer grundsätzlichen Disponibilität allgemeiner Gesetze
2. Die individuelle Perspektive: "Liberty" statt "Toleration"
a) Die ambivalente Konnotation der "Toleranz" im amerikanischen Verfassungsdiskurs
b) Vernunftnaturrechtliche Toleranz vs. protestantische Freiheit: John Locke und die amerikanische Verfassungstradition
3. Die Tradition der "Conscientious Exemptions"
a) "Oath or Affirmation" - Individuelle Ausnahmen in den Verfassungen der Einzelstaaten
b) Militärdienstpflicht und weitere Gewissensfragen
c) "According to the dictates of conscience" - Die Gewissensbindung der Religionsfreiheit
V. Das Gewissensrecht und die theologische Forderung nach Religionsfreiheit
VI. Rhode Island und Massachusetts - zwei Idealtypen im kolonialen Religionsdiskurs
Drittes Kapitel: Rhode Island als Ursprungsort der Gewissensfreiheit
I. Zwischen Privileg und Individualrecht: "Liberty of Conscience" in der Charter of Rhode Island and Providence Plantations von 1663
II. "I called the place Providence" - Gewissensfreiheit als Staatszweck in Rhode Island
III. "Only in civil things" - Regelungsverzicht zum Schutz der Gewissensfreiheit
IV. Die Sphärentrennung als institutionelle Freiheitssicherung
1. "The two Tables of Law" - Das umfassende Trennungsprinzip in der Rechtsordnung Rhode Islands
2. Freiheitssicherung als Telos der Sphärentrennung
V. Gewissensschutz trotz Konflikt: Williams' Konzept der "accommodation"
VI. Zusammenfassung: Individuelle Gewissensfreiheit als Strukturprinzip in Rhode Island
Viertes Kapitel: Die Kolonie Massachusetts als repräsentatives Gegenbild?
I. Massachusetts als Argument in der Jellinek-Rezeption
II. Der Mythos vom "Puritan Utopia"
1. "Our libertie to walke in the faith of the gosple" - Kolonisierung als religiöse Selbstverwirklichung
2. Göttliche Gebote als Identitätsspiegel in der Rechtsordnung
a) Die theologische Durchdringung der Rechtsordnung
b) Die Inkorporation wesentlicher Pentateuchgebote
c) Das theologische Telos des Religionsstrafrechts
3. "Freie Betätigung der eigenen religiösen Überzeugung" als Aspekt der Religionsfreiheit?
III. Ansätze individueller Religionsfreiheit in der Rechtsordnung der kolonialen Frühzeit
1. "The free liberty to keepe away from us" - ein Ausdruck individueller Religionsfreiheit?
a) Verbannung statt Strafe als Grundprinzip der Religionsgesetzgebung
b) Das "ius emigrandi" als Vorläufer der Religionsfreiheit?
c) Emigration in der Neuen Welt
2. Die diskursive Anerkennung individueller Gewissensfreiheit in der sog. "Antinomian Controversy"
3. "Gewissenssensibilität" im frühkolonialen Religionsrecht
a) Missionierungsverzicht als Absage an den Gewissenszwang?
b) Die Disparität der Wertungen im Häresieverbot
IV. "We came for liberty of conscience" - die baptistische Forderung nach Gewissensfreiheit
1. Veränderte Vorzeichen: Das Erstarken religiöser Splittergruppen zur Jahrhundertmitte
2. Die Verrechtlichung der Gewissensfreiheit in der "Baptist-Puritan- Debate" (1668)
V. Von der "Gewissenssensibilität" zum "Exemption Concept"
1. "Liberty of Conscience" als individuelle Rechtsposition in der Charter von 1691
2. Der erste Paradigmenwechsel in der Religionsgesetzgebung: Die Anerkennung der "dissenters"
3. Der zweite Paradigmenwechsel in der Religionsgesetzgebung: "conscientious exemptions"
a) Die Steuergesetzgebung: Von der Zwangsabgabe zur Befreiung
b) Die Eidesleistung als Anwendungsfall der "conscientious exemption"
c) Exemtion und Kompensation: Die Auseinandersetzung um die Militärdienstpflicht
4. Historische Zusammenfassung: Von der Unduldsamkeit über Akzeptanz zur Exemtion
VI. Die Faktoren der kolonialen Rechtsentwicklung
1. Der englische "Act of Toleration" (1689) als eine Direktive der Liberalisierung
2. "Liberty of Conscience" als unbeabsichtigte Folge puritanischen Freiheitsstrebens?
a) Die Rückprojektion der Gewissensfreiheit in der neuenglischen Historiographie
b) Autorität und Freiheit als grundlegendes Spannungsverhältnis des Protestantismus?
Fünftes Kapitel: Von der kolonialen Gewissens- zur revolutionären Religionsfreiheit
I. Die Religionsgesetzgebung in Rhode Island: Vorläufer, nicht Vorbild
1. Rhode Island als Wiege der Religionsfreiheit?
2. Die Exzeptionalität Rhode Islands als rezeptionsgeschichtlicher Einwand
II. Die religiöse Dimension der amerikanischen Revolution von 1776
1. Die Gegenerzählung einer "naturrechtlichen" Revolution
a) Die Kolonisierung als erfahrbarer Naturzustand
b) Der Mythos vom "Erlahmen religiöser Kräfte"
2. Das Fortwirken evangelikaler Freiheitsforderungen in der Revolutionszeit
a) "Freedom from Civil and Ecclesiastical Slavery" - Disestablishment im antiimperialistischen Diskurs
b) "The Evangelical Impetus toward Religious Freedom" - Das Zusammenwirken liberaler und evangelikaler Stimmen beim First Amendment
c) "Bill of Rights and Spirit of the Gospel" - Die Parameter der religionsrechtlichen Entwicklung in Virginia
III. Die koloniale Tradition religiöser Freiheit
1. Eine vielschichtige Historiographie der Religionsfreiheit
2. Die sukzessive Anerkennung der Gewissensfreiheit in der amerikanischen Kolonialzeit
IV. Zusammenfassung: Die Gewissensfreiheit der "dissenters" als Ursprung religiöser Freiheit
Zweiter Hauptteil: Der religiöse Ursprung der Grundrechtsidee
Sechstes Kapitel: Das subjektive Abwehrrecht als Untersuchungsgegenstand
I. Die "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" als Historiographie moderner Grundrechte
1. Die zweite Dimension der These: Der religiöse Ursprung der Grundrechtsidee
2. Verschiedene Grundrechtsbegriffe - Verschiedene Historiographien
II. Jellineks Ausgangspunkt: Das "subjektive Abwehrrecht"
1. Juristisches Erkenntnisinteresse als Motiv der "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte"
2. Subjektivismus als zentrale Kategorie in der Entwicklung vom Privileg zum Grundrecht
a) Mittelalterliche Freiheitsrechte als "aliud" nicht "nucleus"
b) Universalismus und Naturrechtsbegründung als zeitgebundener Nebenaspekt der Subjektivierung
c) Die neuzeitliche "Wende zum Subjekt" als Katalysator der Grundrechtsentwicklung
3. "None shall be condemned without Tryal" - Habeas Corpus als Herrschaftsbeschränkung, nicht "Ur-Grundrecht"
a) Habeas Corpus: Vom feudalen Privileg zum "Right of every Englishman"
b) Die Magna Carta im amerikanischen Verfassungsdiskurs
4. Jellineks Grundrechtsverständnis und die zeitgenössische Diskussion um eine Anerkennung subjektiver öffentlicher Rechte
III. Die Diskussion um die Eigenständigkeit der De´claration
1. Verschiedene Ausgangsbedingungen: Individualrechte in der französischen und der amerikanischen Revolution
2. Die Diskussion um die konzeptionelle Eigenständigkeit der französischen Rechteerklärung
3. Jellineks Position als Ausdruck einer abwehrrechtlichen Perspektive
4. Zusammenfassung: Jellineks "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" als Historiographie subjektiver Abwehrrechte
Siebtes Kapitel: Der religiöse Kontext der Grundrechtsgenese
I. Der formengeschichtliche Konnex
1. Kolonial Charters als Funktionsäquivalent moderner Verfassungen
2. "Liberty of conscience": Vom Argumentationstopos zum übergeordneten Rechtsprinzip
3. Die formengeschichtliche Dimension der "Jellinek-These"
II. Die Gewissensfreiheit als Essenz der Grundrechtsordnung
1. Religiöse Rechte als Vorbedingung individueller Autonomie
2. Das religiöse Freiheitsstreben als Impetus der Deklaration
3. Religionsfreiheit als Freiheit von Religion: Ein Exkurs zur Schmitt'schen Deutung der "Jellinek-These"
a) Die Gewissensfreiheit als erster Fall staatlicher Selbstbeschränkung
b) Der logisch-systematische Konnex als Bestandteil des Säkularisierungstheorems
III. Die Gewissensreligion als Vorwegnahme der Grundrechtsidee?
1. Jellineks These als reformationshistorische Deutung der Moderne
2. "Adam in der Staatslehre" und das facettenreiche Verhältnis von Religion und moderner Staatlichkeit
Thetische Zusammenfassung tragender Begründungsschritte
Glossar der genannten Religionsgemeinschaften
Quellen- und Literaturverzeichnis
I. Quellen
1. Ungedruckte Quellen
2. Gedruckte Quellen
a) Rechtstexte
aa) Kolonialzeitliche Rechtstexte
bb) Verfassungsdokumente der Revolutionszeit
b) Literatur der Kolonial- und Revolutionszeit
c) Quellensammlungen
II. Schrifttum
1. Georg Jellinek, Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
2. Schrifttum
Personenverzeichnis
Sachverzeichnis

Systemvoraussetzungen

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