Schweitzer Fachinformationen
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Reflexzonenarbeit therapeutisch und präventiv erfolgreich einsetzen
Lernen von der Wegbereiterin des Verfahrens: Reflexzonenarbeit therapeutisch und präventiv erfolgreich einsetzen!
Bewährtes Praxiswissen zum Einsteigen und Nachschlagen:
Besonders wichtig ist Hanne Marquardt der ganzheitliche Aspekt der Arbeit. Und sie weist deutlich darauf hin, wer die Fußbehandlung als Vorsorge einsetzt und welche Berufsgruppen sie im Sinne einer Therapie anwenden.
Man ist es gewohnt, die Durchführung von Therapiemethoden mit dem Begriff "Technik" zu belegen: Atemtechnik, Bewegungstechnik, Massagetechnik. Der Gebrauch dieses Wortes löst leicht eine innere Wirkung aus, die dem, was ausgesagt werden soll, widerspricht, denn Technik gehört nach dem heutigen Verständnis des Wortes in den Bereich der Materie, der Mechanik und somit in die Welt der Zweidimensionalität.
Der Mensch dagegen ist bis in seine äußeren Bewegungen hinein dreidimensional angelegt. Durch die Existenz der Gelenke sind seine Bewegungen, wenn er sie ursprünglich richtig ausführt, kurvig und nicht "gerade". Deshalb muss die Hand so geführt werden, dass sie die Griffe funktionsgerecht ausführen kann, ohne durch Fehlhaltungen einseitig belastet zu werden. Sie ist das sensibelste und individuellste "Instrument ", das uns zur Verfügung steht - es lohnt sich, sorgsam mit ihr umzugehen!
Der Daumen nimmt den Fingern gegenüber eine Sonderstellung ein: Durch seine Entfernung von den vier Fingern sind wir in der Lage, zu greifen und den Fuß des Patienten wirklich "in die Hand" zu nehmen. Arbeitet er an der Fußsohle, stützen die Finger am Fußrücken und umgekehrt. Da er am kräftigsten ist und im Grundgelenk einen größeren Bewegungsradius hat als die Finger, wird er bei der Behandlung, zumindest am Anfang, bevorzugt eingesetzt. Die Finger sollten jedoch ebenfalls in die Arbeit einbezogen werden, v. a. am Fuß-rücken eignen sie sich besser als der Daumen.
Die eigentliche Behandlung beginnt üblicherweise mit neutralen Streichungen über beide Füße. Mit dieser Berührung ist ein freundlicher, erster Kontakt hergestellt.
Meist sind beide Hände am Fuß des Patienten, die eine arbeitend, die andere stützend. Der gesunde Abstand zu den Patientenfüßen entspricht etwa der Länge des Unterarms des Behandlers. "Distanz schafft Überblick!"
Die genaue Beschreibung der Grundgriffe ist deswegen von großer Wichtigkeit, weil
Sowohl die Griffe mit dem Daumen als auch mit den Fingern bestehen aus vier Schritten.
Für die Arbeit mit dem Daumen eignen sich Fußsohlen, Längsgewölbe und die Innenseiten der Fersen am besten. Eine sanfte und klare Berührung der entsprechenden Stelle ist der erste Schritt (? Abb. 8.1). An der Qualität dieser Berührung spürt der Patient bereits, ob er "in guten Händen" ist. Die Finger stehen dem Daumen immer gegenüber und stützen somit den Fuß. Meist liegen sie auf dem Fußrücken.
Praktischer Hinweis: Wenn darauf geachtet wird, dass zwischen Daumen und Zeigefinger die Form des Buchstabens "U" zu erkennen ist, kann die Hand locker bleiben und ist offen. Wenn das "U" zum "V" wird, ist sie in der Bewegung eingeschränkt.
Beim zweiten Schritt (? Abb. 8.2) wird das Daumenendglied bis etwa 80 - 90 Grad ohne Druck so weit gebeugt, dass es in die Richtung der Gewebetiefe zeigt.
Das gebeugte Endglied des Daumens baut als dritten Schritt (? Abb. 8.3) jetzt aktiv eine Spannung auf, mit der es in der Gewebetiefe einen sekundenlangen, punktuellen Impuls setzt. Auch der Daumen ballen ist kraftvoll gespannt. Wichtig: Die Intensität dieses Impulses richtet sich immer nach der individuellen Schmerztoleranz und nach der vegetativen Reaktionslage des Patienten.
Vierter Schritt (? Abb. 8.4): Die aufgebaute Spannung im ganzen Daumen, auch im Daumenballen, wird nach wenigen Sekunden gelöst, er geht passiv wieder in die lockere Ausgangsstellung auf die Hautoberfläche zurück. Schritt 4 ist zugleich der Beginn des nächsten Griffes.
Am häufigsten wird der Zeigefinger eingesetzt, aber auch Mittel- und manchmal die Ringfinger sind dazu geeignet. Aus der normalen Stellung der Hand, mit der der Fuß des Patienten gehalten wird, ergibt sich von selbst, dass die Finger am ehesten am Fuß rücken arbeiten, während die Daumen den Fuß von der Sohle her stützen und halten.
Der Griff ist ähnlich aufgebaut wie der Daumengrundgriff, allerdings gibt es einen deutlichen Unterschied: Da die Finger, im Gegensatz zum Daumen, drei Knochen haben, wird die Hand in der Ausgangsstellung im Gelenk in Beugung (Flexion) gebracht (? Abb. 8.5).
Das kontinuierliche Ineinandergreifen von Aktivität und Lockerlassen wiederholt sich sowohl bei der Arbeit mit den Daumen als auch mit den Fingern in millimetergroßen Abständen im Fußgewebe. Es gibt dem ganzen Ablauf der Bewegung einen natürlichen Rhythmus und eine fließende Dynamik. Der Bewegungsablauf der Hand weist immer vorwärts, ohne dass der Hautkontakt bei den einzelnen Griffphasen unterbrochen wird.
Abb. 8.1 Schritt 1.
Abb. 8.2 Schritt 2.
Abb. 8.3 Schritt 3.
Abb. 8.4 Schritt 4.
Abb. 8.5 Berühren.
Abb. 8.6 Setzen des therapeutischen Impulses.
Die Grundgriffe sind wandlungsfähig und können der Situation des Patienten auf zweierlei Weise angepasst werden:
Außerdem kann der Therapeut am ganzen Fuß immer auch mit flächigen, längeren oder kürzeren Streichungen arbeiten. Dabei wechseln sich beide Hände ab. Von vielen Patienten wird geschätzt, wenn die Streichungen bis in die Unterschenkel ausgedehnt werden.
Dehnungen eignen sich besonders gut für die Behandlung der Zehenzwischenräume, der sog. Schwimmhäute. Dabei ist der Zeigefinger auf der Fuß-rückenseite der jeweiligen Schwimmhaut, der Daumen auf der Fußsohlen- seite. Damit die Dehnung leicht auszuführen ist, stützt die freie Hand den Fuß so, dass er im rechten Winkel zum Unterschenkel steht.
Der Dehnungsgriff beginnt bereits bei den einzelnen Zehenendgrundgelenken und wird bis zum Ende der Hautfalte mit der gleichen Intensität durchgeführt. Wie stark die Dehnung ausgeführt werden kann, hängt immer von der subjektiven Empfindung des Patienten ab. Seine persönliche Schmerzschwelle und Reaktionen seines Vegetativums sind dabei ein verlässlicher Gradmesser.
Die Dauer der beschriebenen Griffe lässt sich nicht zeitlich fixieren, denn jeder Mensch reagiert anders. Früher, zu E. Inghams Zeiten, wurden Schmerzreize meist minutenlang gesetzt; heute, beim wesentlich sensibleren...
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