Schweitzer Fachinformationen
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Osteopathie - Beschwerden ganzheitlich lindern
Viele kennen die Osteopathie als alternative Methode, um Rücken- und Gelenkschmerzen zu behandeln. Aber das ist lange nicht alles - die Osteopathie hat noch viel mehr zu bieten! Sie betrachtet Mensch und Gesundheit ganzheitlich. Osteopathen mobilisieren Gewebe und haben dabei die wechselseitigen Einflüsse zwischen Körpersystemen und Umweltfaktoren im Blick. So können sie die tiefliegenden Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren, statt nur oberflächliche Symptome zu bekämpfen.
Der erfahrene Osteopath Torsten Liem zeigt Ihnen, wie die verschiedenen Systeme Ihres Körpers miteinander vernetzt sind - vom Herz-Kreislauf- über das Immun- bis zum Nerven- und Hormonsystem. Wie Sie diese Zusammenhänge auch allein für sich selbst nutzen und die Sprache Ihres Körpers besser verstehen können, zeigt Ihnen dieses spannende Buch.
Lernen Sie überraschende, wissenschaftlich belegte Gesundmacher kennen und übertragen Sie osteopathische Prinzipien in Ihren Alltag. Atmen Sie sich gesund mit den sieben Atemöffnern, synchronisieren Sie Ihre Gehirnhälften mit der Schmetterlingsumarmung und entdecken Sie, warum Intervallfasten Ihre Knochen stärkt. Dabei geht es darum, mit der kleinstmöglichen Veränderung die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Nehmen Sie Ihre Gesundheit in Ihre eigenen Hände.
Wann ist ein Mensch gesund? Wenn er an keiner bekannten Krankheit leidet, keine Schmerzen hat? Wenn die Blutwerte im Normbereich sind? Das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Die traditionelle westliche Schulmedizin hat den Menschen »aufgeteilt«: Um den Magen z. B. kümmern sich Gastroenterolog/-innen, für die Haut sind Dermatolog/-innen zuständig, Onkolog/-innen behandeln Krebserkrankungen, Psychotherapeut/-innen die Seele. Allerdings sind die Grenzen durchlässiger geworden.
Ich selbst bin durch inzwischen jahrzehntelange Praxis und Lehre zu der Überzeugung gekommen, dass eine ganze Palette von Faktoren Gesundheit und Wohlbefinden bedingen und beeinflussen. Und es braucht eine ganze Palette von Wissenschaften, um diese Faktoren zu verstehen: Epigenetik, Genetik, Biochemie, Psychologie, Sozialwissenschaften - um nur einige zu nennen.
In der Osteopathie wurde von Anfang an der Organismus als Ganzes betrachtet und behandelt, später wurde auch der Lebenskontext des Patienten einbezogen. Aus dieser ganzheitlichen Sichtweise ist die psychosomatische Osteopathie entstanden, eine noch junge Fachrichtung innerhalb der Osteopathie, die ich entwickelt habe. Psychosomatische Osteopath/-innen sehen Körper und Seele als eine bis ins Innerste verwobene Einheit an und gehen z. B. davon aus, dass sich Funktionsstörungen der Gewebe in bestimmten Bewusstseinsmustern widerspiegeln und umgekehrt.
Diese bis ins Innerste und Äußerste verwobene Einheit und gleichzeitig dynamische und sich auch hierarchisch gegenseitig beeinflussende Vielschichtigkeit, die das Befinden eines Menschen ausmachen, kann heute viel differenzierter erkannt und behandelt werden, als es zu den Anfängen der Osteopathie wissenschaftlich möglich war. Funktionsstörungen der Gewebe spiegeln sich auf vielfache Weise in Erlebens- und Bewusstseinsmustern und allen unseren Lebensäußerungen wider und umgekehrt.
Psychosomatische Osteopath/-innen sehen nicht nur Körper, Geist und Seele als Einheit an, sondern untersuchen und behandeln auf differenzierte Art und Weise die Dynamik zwischen Körper, Psyche und dem Lebensumfeld sowie weiteren Zusammenhängen. Zugleich wird der Bewusstheit, der Haltung, dem Verhalten und dem individuellen Potenzial des Patienten, selbst an seiner Genesung mitzuwirken, eine zentrale Rolle im Heilungsprozess zugesprochen. Dadurch nimmt der Patient in der Behandlung eine aktivere Rolle ein als sonst in der Osteopathie üblich.
Einerseits zeigen sich innerliche Erfahrungen immer auch im Körperlichen, andererseits gibt es auch hierarchisierte Entwicklungen, die es in der Behandlung zu berücksichtigen gilt, z. B. ist das Vorderhirn in der Lage, Schmerzempfindungen im Körperlichen zu regulieren und zu relativieren.
Gesundheit und Krankheit spielen sich auf verschiedenen Ebenen des menschlichen Befindens ab. In der psychosomatischen Osteopathie wird davon ausgegangen, dass es eine Hierarchie dieser Ebenen gibt; weiter oben stehen die Überzeugungen, weiter unten im System die Aktivitätszustände des autonomen Nervensystems. Eine Gesundheitsstörung kann von oben ausgehen, etwa der Überzeugung eines Menschen, dass ihm von seinen Mitmenschen Gefahr drohe. Diese Überzeugung kann Veränderungen im - für das Gefühlsleben verantwortlichen - limbischen System (wie Angst), und im autonomen Nervensystem (wie Wachsamkeit und Fluchtgefühle) und weiter darunter gelegenen Ebenen bewirken. Sie zeigt sich auch in der Körperhaltung, in Atmungsmustern, spezifischen Muskelspannungen und möglichen körperlichen Dysfunktionen. Das nennen wir »Top-down-Kette«, sie führt von den Gedanken im Vorderhirn zu Gefühlen im limbischen System zum autonomen Nervensystem, zum Hormonsystem etc. Die »Bottom-up-Kette« verläuft in umgekehrter Richtung. Es kann sich z. B. ein verstauchter Fuß auf das Becken, das Nervensystem und die Gefühle auswirken.
Jeder Patient zeigt einen anderen individuellen Cocktail verschiedener Top-down«- und »Bottom-up«-Ketten.
Integration von Top-down- und Bottom-up-Prozessen in die therapeutische Begegnung
Diese Kettenreaktionen sind nicht statisch, sondern zeigen eine Dynamik, eine Entstehungsgeschichte, die zu verstehen wichtig ist. Von der Befruchtung an durchläuft jeder Mensch - und im Gegensatz zu anderen Tierarten auch insbesondere nach der Geburt - zahlreiche Entwicklungsstufen. Das bedeutet aber auch, dass auf jeder Entwicklungsstufe etwas schiefgehen kann und die weitere Entwicklung möglicherweise dadurch behindert wird. Hier kann die Osteopathie unterstützend ansetzen, indem sie diese Beschränkungen aufzulösen hilft.
Wie gesund oder krank wir uns fühlen, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. In einer Befindensstörung oder Krankheit spielen mindestens vier Sichtweisen und Einflüsse eine Rolle, will man den Patienten möglichst umfassend verstehen und behandeln. Dies umfasst den Menschen in seiner Beziehung zu messbaren Kategorien wie Muskel-Skelett-System etc., seine Beziehung zu sich selbst, zu anderen und in seinem Lebensumfeld (siehe Tabelle).
Beziehung zu sich selbst
Gene und messbare Reaktionen
Werte
Glaubenssystem
Denken
Bedürfnisse
Sinneswahrnehmungen
Körperempfindungen
Wahrnehmung aus dem eigenen Inneren
Gefühle
Genetik
Atmung
Stoffwechsel
Blutbild/Biomarker
Immunsystem
Herz und Kreislauf
Nervensystem
Bewegungsabläufe
Gestik
Verhalten
Beziehung zu anderen
Beziehung zur Umgebung
Partnerschaft
Sexualität
Kernfamilie
familiäres Umfeld
Freundeskreis
berufliches Umfeld
kulturelles Umfeld
Beruf
Einkommen
Gesundheitssystem
Wohnverhältnisse
Wohnumgebung
unmittelbare Umwelteinflüsse
globale Umwelteinflüsse
Kommen Patienten zu einer Konsultation, dann stellen ihre Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen nur die Spitze eines Eisbergs dar. Unter der Oberfläche liegen eine Vielzahl von Risikofaktoren, Wirkmechanismen und Einflüssen.
»Unter Wasser«, meist relativ unbemerkt, wirken zahlreiche länger und kürzer wirksame, mehr oder weniger wechselwirksame, sich gegenseitig verstärkende oder vermindernde Risikofaktoren, Wirkmechanismen und Einflüsse, wie z. B. Genetik, Verlauf von Schwangerschaft und Geburt, Stress in der frühen Lebenszeit, Infektionen, Unfälle, Top-down- und Bottom-up-Prozesse (beispielsweise Glaubenssysteme, emotionales Erleben, neurovegetative Zustände wie Entspannung, Kampf- oder Fluchtimpulse etc.), Lebensumstände (Beruf, Partnerschaft, Finanzen, Familiensituation, Freundschaften, Wohnverhältnisse) Lebensgewohnheiten, Zustände des Stoffwechsel-, Immun-, Hormon-, Atmungs-, Herz-Kreislauf- und des Muskel-Skelett-Systems.
Mit der Palpation, also der Tastuntersuchung, können wir gewisse Teile des nicht sichtbaren Eisberges erfassen, wie zum Beispiel die Auswirkungen lange zurückliegender Krankheiten, Unfälle oder seelischer Belastungen. Doch es sind weitere Fachkenntnisse und Wahrnehmungstools nötig, um die Befunde mit den genannten Einflüssen in Beziehung setzen zu können. Andere Aspekte können auf diesem Wege nicht befundet werden. Hier sind weitere diagnostische Kompetenzen nötig, wie die Anamnese, die Befundung des Verhaltens, der Mimik etc., und im Weiteren ggf. auch Fragebögen, Laborbefunde etc.
Aus der Auseinandersetzung mit diesen klinischen Bezügen ist die psychosomatische Osteopathie entstanden.
Mögliche Risikofaktoren, Wirkmechanismen und Einflüsse von Symptomen
Wie gesund sind Sie?
Bevor Sie sich auf den Weg zu Ihrem neuen Lebensstil und mehr Wohlbefinden machen, möchten Sie vielleicht wissen, wo Sie heute mit Ihrer Gesundheit stehen. Ein Fragebogen auf meiner...
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