Schweitzer Fachinformationen
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EINLEITUNG
Der Stand der Dinge
Wir sind kränker denn je und werden gleichzeitig so alt wie noch nie. Dieses rätselhafte Zusammenspiel beschwört eine regelrechte Gesundheitskrise herauf, vor allem im Westen. Vermeidbare chronische Erkrankungen nehmen zu und verschlimmert wird alles durch die jahrelange Covid-19-Pandemie. Und was das alles kostet!
Im Alter nimmt die Zahl der Arztbesuche tendenziell zu. Auch die Notaufnahmen werden öfter in Anspruch genommen, Rezepte häufiger erneuert, Krankenhausaufenthalte kommen hinzu und schließlich Reha-Maßnahmen. Einer von sechs Amerikanern leidet an einer chronischen Krankheit, die mindestens ein Jahr andauert und Einschränkungen im täglichen Leben mit sich bringt und darüber hinaus durchgehend medizinisch betreut werden muss.1 Laut dem National Council On Aging haben 80 Prozent aller über Fünfundsechzigjährigen in den USA mindestens eine chronische Erkrankung und bei 68 Prozent sind es zwei oder mehr.2 Bis 2027 werden die nationalen Gesundheitsausgaben den bisherigen Berechnungen zufolge 19,4 Prozent des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts (ca. 6 Billionen $ von rund 30 Billionen $) ausmachen, und zwar größtenteils wegen des steigenden Durchschnittsalters sowie altersbedingter Krankheiten.3
Da muss sich etwas ändern. Wir leben zwar länger, aber bleiben nicht so lange gesund. Deshalb wird immer mehr zwischen »Lebensspanne« und »Gesundheitsspanne« unterschieden. Die Lebensspanne bezeichnet einfach die Dauer unseres Lebens und die Gesundheitsspanne die Zahl unserer gesunden Jahre.
Mit den richtigen Maßnahmen muss unsere Gesundheitsspanne nie enden, wie alt wir auch werden. Man kann durchaus lange leben und bis ins höhere Alter energiegeladen und aktiv bleiben. Dann fallen Gesundheitsspanne und Lebensspanne zusammen.
Aus westlicher Sicht sind Alter und Niedergang eigentlich gleichbedeutend, was die Funktionsfähigkeit von Körper und Geist, die berufliche und persönliche Stellung und unseren Rückhalt in der Familie und der größeren Gemeinschaft angeht. Im Alter schwindet die Bedeutung, die wir als Bürger einmal gehabt haben mögen, stattdessen bestimmen der Einnahmemodus unserer Medikamente und das Leben im Altenheim zunehmend unseren Tag, und mit der Gesundheit geht es immer weiter bergab, während wir das Unvermeidliche erwarten. Die Lebensqualität, die wir uns durch Fleiß zu erarbeiten gedachten, will sich nicht so recht einstellen. In der Folge haben viele ältere Menschen im Westen das Gefühl, die Gelackmeierten zu sein, aber dann sind sie schon zu krank, um daran noch etwas ändern zu können.
Im Osten dagegen können die Alten noch mithalten, auch wenn sie vielleicht ein bisschen langsamer und schwächer sind. Hier wird das Alter nicht gefürchtet, sondern mit offenen Armen willkommen geheißen. Die Alten behalten ihren hohen Stellenwert in Familie und Gemeinschaft und die Jüngeren suchen Rat bei ihnen. So bewahren die Alten das Gefühl, zu etwas nütze zu sein, leben gern in Gruppen zusammen und verbringen ihre Zeit mit angenehmen Dingen, statt sich immer nur mit den unangenehmen Seiten des Lebens zu befassen.
Es hat sich herumgesprochen, dass zwischen westlicher und östlicher Medizin enorme Unterschiede bestehen, und ich hatte das Glück, mit beiden Erfahrungen sammeln zu können. Ich habe als Ärztin in der Notaufnahme Dienst getan und praktiziere zugleich die uralte Heilweise meiner Vorfahren. Ich habe mich nicht für die eine und gegen die andere entschieden, sondern wähle beide, um die scheinbare Kluft zwischen ihnen zu überbrücken, damit sie zusammen dauerhafte und vitale Gesundheit schaffen können. Alles beginnt mit der uralten indischen Heilweise, die Ayurveda genannt wird.
Was ist Ayurveda?
Das über 5000 Jahre alte Ayurveda gilt als eine der ältesten traditionellen Heilmethoden, niedergelegt in den vedischen Texten Indiens in der Zeit um 3000 v. Chr. Wörtlich bedeutet Ayurveda »Wissen vom Leben« beziehungsweise vom »langen Leben«, und seine wesentliche Aussage liegt darin, dass wir nicht von der Natur getrennt sind, sondern einen Mikrokosmos innerhalb des Makrokosmos der Natur bilden. Viele sehen Ayurveda als »Mutter der Heilkünste«, weil es die Ansätze vieler anderer Heilmethoden erkennen lässt, darunter der traditionellen chinesischen Medizin und der abendländischen Medizin.
Obwohl uns Ayurveda also schon lange begleitet, kennen die meisten von uns seinen vielfältigen Nutzen für Gesundheit und langes Leben nicht. Wenn es um Linderung unserer Symptome und die Heilung von Krankheiten geht, halten wir uns heutzutage lieber an objektive Daten und wissenschaftliche Studien - aber wäre es nicht ebenfalls sinnvoll, die kollektive menschliche Erfahrung nach Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung unserer Gesundheit zu durchforsten?
Im Unterschied zu anderen Heilsystemen zeigt uns das Ayurveda auf, wie man mit den Tages- und Jahresrhythmen der Natur lebt, wie wir unsere Nahrung als Medizin nutzen können und wie man den Fluss der Prana genannten Lebensenergie so verstärkt, dass dann mit medizinischen, naturheilkundlichen und sonstigen Maßnahmen eine Besserung der Symptome zu erreichen ist. Es handelt sich um universale Wahrheiten, die seit Jahrtausenden tradiert werden und eng mit unserem Wesen, unserem Menschsein, verknüpft sind, ob wir sie bewusst nutzen oder nicht. Ayurveda steht jedenfalls nicht im Gegensatz zur wissenschaftlichen Medizin, auch wenn viele das so sehen. Eben weil das Ayurveda ganzheitlich angelegt ist, ist es offen für pharmazeutische Medikamente, chirurgische Eingriffe und andere medizinische Verfahren, solange dem Patienten damit geholfen wird. Im Übrigen ist Ayurveda nicht einfach gleichbedeutend mit Naturheilkunde, Alternativmedizin oder Komplementärmedizin. Deren Methoden bedient es sich mitunter, aber es wendet auch konventionelle Behandlungsformen an.
Der Medizin-Nobelpreis ging 2017 an Wissenschaftler, die zum Thema der zirkadianen Medizin geforscht hatten. Diese Medizin befasst sich im Wesentlichen mit der inneren Uhr und mit Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Mehr zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 8, in dem es um die ayurvedische Uhr geht, die uns zeigt, wie wir im Einklang mit der Natur leben können. Zudem ist die »Darm-Gehirn-Verbindung« von etlichen Studien bestätigt worden, und es kann als wissenschaftlich untermauert gelten, dass Gesundheit wirklich von der Verdauung ausgeht (dazu später mehr). Die vielen Formen des Yoga dürften die am besten erforschten allgemein anerkannten ayurvedischen Heilmittel der heutigen Schulmedizin sein. Die Heilwirkung von Atem, Körperstellungen und Meditation auf Körper und Geist ist nicht mehr zu bestreiten - und im Ayurveda seit Jahrtausenden bekannt.
Ayurveda ist Verbundenheit
Wenn ich Sie frage, was Natur für Sie ist, werden Sie vielleicht Sonne, Mond und Sterne anführen und dazu die Pflanzen, die Seen, Flüsse und Meere, die Säugetiere, die Insekten - alles Lebendige. Und natürlich haben Sie recht damit. Aber ist Ihnen genauso selbstverständlich klar, dass wir Menschen auch Natur sind? Im Ayurveda ist Natur alles ringsum und ebenso ist die Natur wir. Wir sind eins mit dem Ganzen der Natur, und wir sind es von Grund auf, weil wir aus dem gleichen Stoff sind, nämlich aus den fünf Elementen Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde in wechselnden Mischungen. Oder anders gesagt: Menschen sind ein Mikrokosmos im Makrokosmos der Natur.
SCHON GEWUSST?
Wenn wir mit der Natur Kontakt aufnehmen, verbinden wir uns eigentlich mit dem Puls (der Resonanz) der Erde, der 1952 von dem Physiker Winfried Otto Schumann entdeckt wurde und seitdem als Schumann-Resonanz bezeichnet wird. Es handelt sich um elektromagnetische Wellen mit der Grundfrequenz von 7,83 Hz und das entspricht ziemlich genau den Alpha-Wellen des menschlichen Gehirns. Im Alpha-Zustand sind wir entspannter und auf der physiologischen Ebene ausgeglichen. Wenn wir zu wenig Zeit im Alpha-Zustand verbringen, werden wir instabil, Stress und Angst nehmen zu, und das wiederum schwächt unser Immunsystem.
Die Beziehung zwischen dem Puls der Erde und uns Menschen wurde zwanzig Jahre nach Schumanns Entdeckung von Rütger Wever weiter erforscht. Wever sah sich an, was mit Menschen passiert, die für einen Monat in einem abgeschirmten unterirdischen Bunker untergebracht waren, in dem sie die natürliche Schwingung der Erde von 7,83 Hz nicht empfangen konnten. Sie bekamen nach einiger Zeit Kopfschmerzen und wurden psychisch instabil. Diese Symptome besserten sich jedoch, als Wever einen auf die Schumann-Frequenz von 7,83 Hz eingestellten Frequenzgenerator im Bunker installierte.84 Kurz gesagt, wenn wir Anschluss an den Puls der Natur haben, tut das unserer Gesundheit gut.
Leider haben viele von uns ihre Naturverbundenheit eingebüßt und in der Folge auch ihre Gesundheit. Oft machen wir uns auf den Weg zur Arbeit, wenn es draußen noch dunkel ist, und wir verlassen den Arbeitsplatz erst, wenn es schon wieder dunkel wird. Vom Tageslicht sehen wir dann nicht viel. Tagsüber blicken wir auf die Bildschirme unseres Smartphones und Computers und...
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