Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
KEEP ON PUNCHING - Herausforderungen erfolgreich meistern
F.A.C.E. steht für Focus, Agility, Coordination und Endurance - Konzentration, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer.
Diese vier Kernkompetenzen hat der ehemalige Boxweltmeister und Unternehmensgründer Dr. Wladimir Klitschko aus seiner Erfolgsphilosophie abgeleitet. Gemeinsam mit Tatjana Kiel, CEO von Klitschko Ventures, hat er daraus eine Vier-Stufen-Methode entwickelt, die uns befähigt, konsequent unsere Probleme in Herausforderungen umzuwandeln und unsere Vorhaben wirklich umzusetzen.
Mit dieser Methode entsteht Willenskraft, die stärkste Kraft im Leben. Sie lässt Träume Realität werden, so Dr. Wladimir Klitschko.
Konzentrationsfähigkeit ist deine Schlüsselqualifikation. Sie ist die unabdingbare Voraussetzung für all deine weiteren Pläne und dein Fortkommen. Wenn du deine Gedanken kontrollierst, dann kontrollierst du deine Energie, deine Emotionen und deine Art, auf Ereignisse zu reagieren. Worauf du gezielt deine Aufmerksamkeit richtest, das bestimmt deinen Erfolg.
Ein Boxkampf ist beides: Marathon und Sprint. Aber vor allem ist er ein Nervenkrieg, eine psychologische Schlacht. In der letzten Phase vor dem Duell habe ich immer nach und nach meine täglichen Gewohnheiten geändert und angepasst, ich habe meinen Tagesablauf und meine Umgebung gut organisiert: kein Handy mehr in den Tagen vor dem Kampf, kein Besuch mehr, Rückzug an einen ruhigen Ort in den Alpen mit einem sehr kleinen Team. In der Kampfwoche habe ich nur noch eine Stunde am Tag trainiert und die restliche Zeit mit mentaler Vorbereitung verbracht. So war ich optimal fokussiert und konzentriert.
Ich hatte für mich absolute Klarheit, wusste, was meine Aufgabe war, und steuerte so meine Gedanken in nur diese eine Richtung: auf den Moment des Kampfs und auf den Sieg.
Fokus ist kein Ort, sondern eine Zeitspanne, in der du deine Konzentrationsfähigkeit allmählich erhöhst und störende Faktoren neutralisierst. In dem Moment, bevor du handelst, sollte die Konzentration am größten sein.
Die letzten Tage vor dem Kampf waren wichtig, die letzten 30 Meter von der Kabine in den Ring jedoch waren entscheidend: Auf diesem Weg ist es unglaublich laut. Das Publikum tobt, feuert mich an oder schreit mir den Namen des Gegners ins Gesicht. Ich weiß, die Kameras übertragen live, Millionen Menschen sitzen daheim vor den Fernsehapparaten und sehen mir zu. Um mich herum explodiert ein Feuerwerk aus Musik und grellen Lichtern. Und genau hier musste ich maximal konzentriert sein, während der Druck ebenfalls maximal war.
Meine mentale Vorbereitung brachte mir absolute Klarheit, und das wurde in den letzten Sekunden vor dem Kampf zu meiner Geheimwaffe. In Gedanken beschäftigte ich mich mit nichts anderem als mit diesem Ereignis. Ich blendete alles andere aus. Ohne diesen absoluten Fokus auf diesen Moment, diesen Gegner, dieses Ziel wäre jeder Kampf schon vor Beginn der ersten Runde verloren gewesen.
Dieser letzte Moment kann Wochen der Vorbereitung ruinieren, wenn du ihn nicht trainiert hast. Den absoluten Fokus kannst du nicht improvisieren - du kannst und musst ihn lernen.
Fast Food und Coffee-to-go, Power-Nap und Speed-Dating: Unser Alltag wird immer schneller. Sogar Fast Fashion gibt es: Streetware- und Billiglabels werfen mittlerweile alle zwei Wochen neue Kollektionen auf den Markt. Unsere Kommunikation findet in Echtzeit via Messenger statt, wir entwickeln neue Technologien in rasendem Tempo, und was wir gestern gelernt haben, ist heute schon überholt.
Unserer gehetzten Gesellschaft hat sich der Soziologe Hartmut Rosa angenommen. In seiner Habilitationsschrift Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne1 beschreibt er die Entwicklung der Technik in den vergangenen Jahrhunderten und die daraus entstandenen Neuerungen für uns alle. Er stellt fest: Der technische Fortschritt brachte uns einen ungeahnten Zeitgewinn - beim Reisen, beim Kommunizieren, im alltäglichen Leben. Flugzeug statt Kutsche, Messenger statt Schneckenpost, Waschtrockner statt Waschbrett und Leine. Doch statt mehr Zeit haben wir immer weniger davon. Wir sind ständig in Zeitnot, bringt es Soziologe Rosa auf den Punkt.
Warum? Wir haben immer mehr Möglichkeiten, wie wir unser berufliches und privates Leben gestalten, wie wir uns selbst optimieren, was wir erfahren und erleben können. Wir haben schlichtweg nicht die Zeit, in einem einzigen Leben alle Optionen auszukosten, die uns geboten werden. Lieber an die Nordsee oder nach Nepal? Bungee-Jumping oder Stand-up-Paddling? Angestellt im Konzern oder Selbstständigkeit? Keto-Diät oder Intervallfasten? »Die Steigerungsrate übersteigt die Beschleunigungsrate«, stellt Rosa fest. Was wir gerade erlebt haben, ist in der nächsten Sekunde nicht mehr up to date. Der Soziologe bezeichnet dies als »Slippery-Slope-Phänomen«: Wir rennen einen rutschigen Abhang hinauf und kommen nicht von der Stelle. Und wir müssen Nachteile befürchten, wenn wir uns ausruhen und nicht mit dem Fortschritt mithalten. Rosa sieht darin einen Verlust der Steuerungsmöglichkeit für unser Leben, denn das Tempo der Beschleunigung hat sich verselbstständigt. Das führt zu einer Entfremdung von uns selbst, im schlimmsten Fall zu Depressionen und Burn-out.
Was gegen das rasende Getöse hilft, ist Achtsamkeit: eine Idee, die ursprünglich aus dem Buddhismus stammt. Die Psychologen Kirk Warren Brown und Richard M. Ryan haben sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt.2 Sie konnten nachweisen, dass Menschen, die Achtsamkeit praktizieren, weniger Stress und Stimmungsstörungen empfinden und über eine höhere Selbsterkenntnis verfügen. Für Brown und Ryan ist Achtsamkeit dabei ein Zustand, in dem wir Dinge ganz neutral wahrnehmen. Unser Geist konzentriert sich auf die Gegenwart und registriert Vorgänge in der Realität empirisch, statt sie emotional zu bewerten - wir kommen zur Ruhe.
Zieh die Bremse, halte an!
Verweile im Hier und Jetzt, richte deine Aufmerksamkeit auf dich, und finde Klarheit.
Die Personas in Schritt F1
ANGIE
Ich fühle mich gestresst, und es wird immer schlimmer. Ich bin schlapp und müde, überfordert und ausgelaugt, mir fehlt Vitalität. Gerade jetzt müsste ich noch E-Mails checken, die Präsentation für morgen vorbereiten, den Kindern etwas kochen und die Hausaufgaben ansehen, meine weiße Bluse bügeln und endlich die abgewetzten Balkonstühle streichen. Doch es geht nicht mehr.
Ich nehme mir jetzt eine Pause, schalte ab. Ich blicke nach innen, konzentriere mich auf den gegenwärtigen Moment. Ich beobachte mich selbst, als wäre ich eine Fremde. Gedanken und Gefühle kommen und gehen. Ich stelle fest, dass ich an meine Arbeit denke und was ich morgen zu tun habe, an die Kinder, an meinen Lebensgefährten, an meinen Ex-Mann, an meine Gesundheit, meine Kindheit, meine Eltern, sogar an mein Bankkonto und mein Gewicht. Ich fühle mich gehetzt und überfordert, bin aber auch oft stolz auf meine Leistungen. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge in meinem Leben: Ich bin stolz und glücklich, tolle Kinder zu haben. Aber ich merke: Ich muss mehr auf meine Gesundheit achten, damit ich weiter so leistungsfähig bin. Ich nehme meine Emotionen wahr: Stress, Unzufriedenheit. Ja, ich bin unzufrieden mit meinem gesundheitlichen Zustand. Ich war auf der Treppe heute völlig außer Atem, meine gleichaltrige Kollegin nicht. Trotzdem spüre ich, wie mein Kopf hellwach wird.
MAX
Stress liegt mir, treibt mich an. Aber ich spüre, dass ich frustriert bin in meinem Job. Das führt zu Reibungen - mit dem Chef, den Kollegen, den Autoren. Überall ecke ich an, gerate in Konflikte und fühle mich unwohl - und die anderen, die mit mir zu tun haben, vermutlich auch. Es ist Zeit, Stopp zu sagen.
Durch progressive Muskelentspannung und bewusste Atmung finde ich meinen Aufmerksamkeitspunkt. Ich trete einen Schritt zurück und betrachte mich aus der Entfernung. Ich sitze auf meinem Balkon, schließe die Augen und lausche, liste die Geräusche auf, die zu mir kommen. Ich fokussiere mich auf diesen Moment, in dem ich hier sitze und lausche, spüre: Ist es wirklich der Job, der mich frustriert? Was genau ärgert mich so? Wobei fühle ich mich wohl, wobei unwohl? Ich werde immer klarer, schaffe Raum für Neues: Da ist dieser Gedanke von Freiheit und Unabhängigkeit, der mich nicht loslässt. Das ist mir wichtig, das merke ich sehr stark.
TIM
Ich bin jung, fühle mich fit und traue mir einiges zu. Dennoch merke ich, dass die Uni mich zunehmend fordert - die ersten Klausuren gingen schief. Und mein Arbeitgeber hat nicht nur auf meine Arbeitsleistung ein genaues Auge, sondern auch auf meine Studienleistungen. Ich fühle mich unter Druck, und auch meine Band ist nicht glücklich darüber, dass ich sehr unzuverlässig geworden bin bei den Proben. Das ist gar nicht meine Art. Klettern war ich auch schon ewig nicht mehr.
Ich muss für mich jetzt Klarheit finden: Was ist mir wichtig? Ich drücke innerlich auf die Pause-Taste....
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