Paris schläft nie - besonders nicht dort, wo das Leben am lautesten pocht: in den Markthallen. Mit scharfem Blick und eindringlicher Sprache führt Bernhard Kellermann den Leser mitten hinein in das nächtliche Herz der Stadt, wo der Glanz der Boulevards abrupt in ein Meer aus Dampf, Stimmen und Gerüchen übergeht. Zwischen dampfenden Gemüsewagen, schillernden Blumenhügeln, geschlachteten Tieren und fluchenden Lastträgern entfaltet sich ein Panorama, das gleichermaßen fasziniert wie erschüttert.
Kellermann zeigt die pulsierende Metropole fernab touristischer Träumereien - ein Paris der Gegensätze, der Reichtümer und der Schatten. Eine atmosphärisch dichte Reportage, die die Stadt so lebendig werden lässt, als stünde man selbst mitten im Lärm und Duft der Hallen.
Auflage
Sprache
Produkt-Hinweis
Dateigröße
ISBN-13
978-3-68912-589-9 (9783689125899)
Schweitzer Klassifikation
Bernhard Friedrich Wilhelm Kellermann (*4. März 1879 in Fürth; +17. Oktober 1951 in Klein Glienicke bei Potsdam) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Abgeordneter. Sein bekanntestes Werk ist der Roman Der Tunnel (1913), ein internationaler Bestseller, der millionenfach verkauft, in 25 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt wurde.
Kellermann studierte zunächst an der Technischen Hochschule München, später Germanistik und Malerei. Schon mit seinen frühen Romanen Yester und Li (1904) und Ingeborg (1906) gelang ihm der Durchbruch. Es folgten Reiseberichte aus den USA und Japan, die seine Beobachtungsgabe und literarische Vielfalt unter Beweis stellten.
Der Erste Weltkrieg prägte ihn tief: Als Kriegsberichterstatter veröffentlichte er Reportagen vom Frontgeschehen. Mit seinem gesellschaftskritischen Roman Der 9. November (1920), der den Umbruch am Ende des Krieges thematisiert, zog er sich den Hass der Nationalsozialisten zu - das Buch wurde 1933 verboten und verbrannt, Kellermann aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen.
Nach 1945 engagierte er sich in der jungen DDR stark für kulturelle und politische Fragen. Gemeinsam mit Johannes R. Becher gründete er den Kulturbund, wurde Abgeordneter der Volkskammer und Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Für seinen Roman Totentanz erhielt er 1949 den Nationalpreis der DDR. In Westdeutschland hingegen geriet sein Name durch Boykottaktionen weitgehend in Vergessenheit.
Kellermann war zweimal verheiratet: 1915 mit der US-Amerikanerin Mabel Giberson (+1926) und ab 1939 mit Else "Ellen" Michaelis, die nach seinem Tod seine Werke herausgab.
Bernhard Kellermann hinterließ ein vielseitiges Werk aus Romanen, Erzählungen, Reisebüchern und Reportagen. Er ruht auf dem Neuen Friedhof in Potsdam.