Schweitzer Fachinformationen
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Jeder Stadtteil hat Entdeckenswertes, idyllische Ecken, kleine Geheimtipps, belebte Märkte, versteckte Hinterhöfe neben den großen, bekannten Sehenswürdigkeiten. Das Anziehende an Paris ist ja gerade, dass man einfach ziellos bummeln und das typische Flair an jeder Straßenecke, in jedem Café erleben kann. Gleich ob man zum ersten Mal in der Seine-Metropole eintrifft oder zum x-ten Besuch wiederkommt, den "Klimawechsel" empfindet jeder.
Mit zahllosen Buchhandlungen und Verlagen, Antiquitätenläden und Kunstgalerien, Jazzklubs und Kinos ist Saint-Germain [G/H7] das schönste Viertel zum Bummeln und Stöbern, ob im Kaufhaus Bon Marché (->), bei den Bouquinisten am Seine-Quai, den Schachspielern im Jardin du Luxembourg {29} oder in den schicken Boutiquen der großen Couturiers rund um die Rue de Sèvres [G/H8]. Das Stadtviertel am Rive Gauche, dem linken Seine-Ufer, vereint kluge Köpfe und edle Mode. Drei Viertel aller französischen Verlage sind in Paris ansässig, darunter einige hier im 6. Arrondissement, daneben sorgen die Ecole des Beaux Arts (Kunsthochschule) und die Académie Française für intellektuelles und künstlerisches Flair. Berühmt machten das Viertel auch die Literatencafés, in denen etwa Sartre und de Beauvoir Hof hielten, allen voran Les Deux Magots und das Café de Flore (->).
Im Marais [L6], dem 4. Arrondissement, setzen vornehme Adelshäuser rund um den Place des Vosges {21} einen aristokratischen Akzent. Fast jedes Gebäude hätte eine Geschichte zu erzählen von Intrigen, Liebesaffären, Mordversuchen, Hochzeiten und Duellen aus vielen Jahrhunderten. Im 17. Jahrhundert ließ sich, wer konnte, nahe des Place des Vosges einen eleganten Adelssitz errichten. Es entwickelte sich die charakteristische Gebäudeform, das französische Hôtel mit Ehrenhof und Garten. Entre cour et jardin (zwischen Hof und Garten) baute man das Wohngebäude, das Corps de logis, die Seiten flankierten Flügel für Gesinde und Pferde, den Zugang zum Hof von der Straße aus versperrte ein hohes Tor mit einer Umfassungsmauer.
Später kam das Viertel wieder aus der Mode, als Ludwig XIV. den königlichen Hof nach Versailles {48} verlegte. Die vornehme Welt zog auf die Île Saint-Louis {2} oder nach Saint-Germain ans linke Ufer. Durch Anbauten, Aufstockung, Neuaufteilung und Nutzung als Atelier, Werkstatt, Arbeitsplatz oder Wohnraum wurden die noblen Adelssitze bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet, in den 1960er-Jahren war das Marais vollends heruntergekommen. Schließlich wurden die verbliebenen Häuser vom früheren Kulturminister André Malraux unter Denkmalschutz gestellt. Seither sind die meisten Gebäude aufwendig restauriert worden. Für Pariser gehört das Marais heute wieder zu den begehrtesten Wohnvierteln, finden sich doch hier schöne Altbauten mit mächtigen Eichenbalken unter der Decke und hohen Räumen. In den engen Straßen wohnt man teuer und chic.
Stetig wächst aber auch die Zahl der Boutiquen, Galerien, Cafés und schicken Restaurants, das belebte und bunte Viertel zieht dadurch immer mehr Besucher aus dem In- und Ausland an. Daneben hat sich auch die Schwulenszene hier etabliert. In der Rue des Archives, der Rue du Temple und den benachbarten Straßen reiht sich ein Gay-Lokal ans andere. Die Rue Rambuteau ist die Marktstraße für das Viertel, mit Gemüsehändlern, Fischgeschäften, Patisserien und Charcuterien. Richtung Place des Vosges ändert sie ihren Namen in Rue des Francs-Bourgeois, dort häufen sich die Modeboutiquen. Auch unter das jüdische Paris rund um die Rue des Rosiers {25} mit koscheren Metzgern und Bäckern haben sich trendige Boutiquen, Gay-Bars, Cafés und Falafel-Imbisse gemischt. Gegenwärtig ist dieser Stadtteil zwischen Centre Pompidou und Bastille neben Saint-Germain der attraktivste Stadtteil zum Flanieren, Leutegucken und für einen Schaufensterbummel. Ruhiger, aber auch immer angesagter ist das benachbarte 3. Arrondissement, in das ein Teil der Designer und Galeristen umgezogen ist, insbesondere rund um das Carreau du Temple an der Rue Perrée [L6].
Les Halles [K6] wurde durch den Bau des Kulturzentrums CentrePompidou {16} und des unterirdischen Einkaufszentrums Forum des Halles {17} an der Stelle der einstigen Markthallen ein belebtes und auch recht touristisches Viertel. Das unterirdische Einkaufszentrum Forum des Halles und die oberirdische Gartenanlage wurden unlängst komplett renoviert. Bereits seit 2016 ist das ausladende Dach, La Canopée genannt, als sichtbarstes Zeichen der Erneuerung fertiggestellt. Jeansboutiquen und Imbisse, Souvenir- und Postkartenläden bestimmen den Charakter dieses Stadtteils, dazwischen aber auch einzelne nette Läden, Jazzkneipen und Bistros. Ein durchaus interessanter Teil davon ist in das benachbarte Quartier Montorgueil rund um die gleichnamige Marktstraße und die Rue de Montmartre abgewandert, das sich zum belebten Trendviertel entwickelt, seit es Fußgängerzone wurde.
Die beiden Seine-Inseln sind recht unterschiedlich. Auf der Île de la Cité [K7] ist die im Mittelalter so dichte Besiedlung repräsentativen Verwaltungsbauten wie dem Polizeipräsidium und dem Justizpalast gewichen. Rund um Notre-Dame {1} bestand bei Redaktionsschluss eine Sperrzone (beim Großbrand im April 2019 schmolz giftiges Blei). Möglich ist jedoch ein Abstecher auf die kleinere Nachbarinsel Île Saint-Louis {2}. Sie wirkt durch ihre Abgeschiedenheit wie ein Dorf - mitten im Zentrum von Paris.
"Wahrlich, ein herrliches Bild überraschte den, der nach langem Tappen im Düster der steil in der dicken Mauer des Turmes aufsteigenden Wendeltreppe plötzlich auf eine der beiden hohen licht- und luftüberfluteten Plattformen hinaustrat, ein Schauspiel ganz eigener Art", schreibt Victor Hugo in dem Roman "Notre-Dame von Paris".
Die Turmbesteigung von Notre-Dame {1} wird erst nach Abschluss der Renovierungsarbeiten (also frühestens 2024) wieder möglich sein, doch an weiteren attraktiven Aussichtspunkten herrscht in der Stadt kein Mangel. Teilweise erleichtern Fahrstühle oder Rolltreppen die Mühe, es sei denn, man wählt beim Eiffelturm {34} freiwillig die Treppen. Da der Turm im Sommer bis 24 Uhr geöffnet ist, kann man hier auch den Blick auf das nächtlich erleuchtete Paris genießen.
Am rechten Seine-Ufer kann man vom obersten Stockwerk des Centre Pompidou {16} in die Runde blicken. Die außen am Gebäude verlaufenden Rolltreppen tragen Besucher nach oben, bis auf die Höhe der Dächer, in der Ferne thront Sacré-Cour auf dem Montmartre.
Den Aufstieg zur Plattform des Arc de Triomphe {10} erleichtert ein Fahrstuhl, nur wenige Stufen muss man ersteigen. Von oben sieht man deutlich, warum der Platz früher "Etoile" (der Stern) hieß, denn sternförmig laufen die zwölf Avenuen auseinander.
In der Nähe der Oper kann man ein Kaufhausdach erklimmen, das der Galeries Lafayette {11}, und auch das benachbarte Kaufhaus Printemps {11} lässt Besucher auf die Dachterrasse. Dann ist auch die Kirche Sacré-Cour {44} nicht mehr weit, die vom Montmartre einen herrlichen Blick über ganz Paris bietet.
Genau entgegengesetzt, am "Rive Gauche" hinter der Seine ragt hoch der Turm von Montparnasse {42} auf. In 40 Sekunden bewältigt ein superschneller Fahrstuhl die knapp 60 Stockwerke bis nach oben. Ebenfalls am linken Ufer bietet das Panthéon {28} einen weiten Ausblick über das Quartier Latin. Zur Kuppel hinauf muss man allerdings Treppen steigen.
Und im Parc André Citroën {43} steigt ein mit einem Drahtseil im Boden verankerter Heißluftballon regelmäßig in eine Höhe von 150 Metern auf (www.ballondeparis.com).
In Montparnasse [G9], dem Künstlerviertel der goldenen und verrückten 1920er-Jahre, ließen sich nach dem Ersten Weltkrieg viele Maler und Schriftsteller nieder. Die Cafés Rotonde, Le Dome, La Coupole, Closerie des Lilas und Select am Boulevard du Montparnasse waren ihre zentralen Anlaufstellen. Seit in den 1970er-Jahren Abrissbirne und neue Bauten wie der Gare Montparnasse und der Wolkenkratzer Tour Montparnasse {42} die historisch gewachsene Struktur zerstörten, ist nicht mehr viel vom Künstlermythos zu sehen - aber wer etwas authentischen Pariser Alltag erleben möchte, ist hier richtig. Abends ist Montparnasse mit seinen zahlreichen Kinos und Brasserien zudem ein beliebtes Ausgehviertel.
Das Bastille-Viertel [L/M7], das 11. Arrondissement jenseits des Place de la Bastille {22} und der Pariser Oper, ist besonders fürs nächtliche Ausgehen attraktiv. Einst das traditionelle Viertel der Möbelschreiner, Kunsttischler und Drechsler, der Buchbinder und Restaurateure, sieht man immer weniger Handwerker. Möbelgeschäfte mit Fabrikproduktion säumen die Rue du Faubourg-Saint-Antoine, und viele der von Handwerkern verlassenen kleinen Ateliers und Fabriken, in denen man einst Bilderrahmen vergoldete oder kostbare Bücher liebevoll restaurierte, wurden im letzten Jahrzehnt zu großzügigen Lofts oder Galerien umgewandelt, bevölkert von Künstlern, Galeristen, Architekten, Schauspielern. Ihnen folgten Bars und Szenelokale. Besonders die Rue de Lappe [M7] entwickelte sich zum nächtlichen Treffpunkt, fast...
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