Schweitzer Fachinformationen
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Industrie 4.0 und New Work sind die zentralen Schlagworte in der aktuellen Diskussion um die Arbeitswelt der Zukunft. Viele Ängste sind damit verknüpft, aber auch die Chance so zu arbeiten, wie "Sie wirklich, wirklich wollen". 8 Tipps, wie Sie das in ihrem aktuellen Job konkret umsetzen.
Das Thema Digitalisierung und Automatisierung ist in aller Munde - und mit ihr viele Ängste wie z.B. die, den eigenen Job an einen Roboter zu verlieren oder in einer riesigen Datenflut unterzugehen.
Und tatsächlich gibt es in diesem Zusammenhang Probleme, die sich vermutlich nur politisch lösen lassen, wie etwa die soziale Absicherung der vielen Menschen in prekären Beschäftigungen - in die Schlagzeilen geraten ist hier z.B. der Fahrdienst Ueber. Selbst Digitale Propheten wie Sascha Lobo, der mit "Wir nennen es Arbeit" die Bibel der Digitalen Boheme schrieb, haben mittlerweile erkannt, dass der Wandel der Arbeitswelt auch viele Nachteile mit sich bringt.
Doch es gibt auch die positive Sichtweise auf das Thema, die Chancen betont, ein menschenfreundlicheres Arbeitsumfeld schaffen und jedem Menschen die Möglichkeit geben will, sein Potenzial zu entfalten.
Was soll aber des denn Sein, diese New Work? Der Entdecker des als New Work bezeichneten Ansatzes, Philosophieprofessor Frithjof Bergmann, schlug sich dabei laut Wikipedia zunächst Preisboxer, Fließband- und Hafenarbeiter durch, bevor er in Princton Philosophie studierte. Man kann ihm also glauben, dass er das Arbeitsleben nicht nur von der sonnigsten Seite kennengelernt hatte und tatsächlich gründete er sein erstes Zentrum für Neue Arbeit in der Autostadt Flint in Michigan. Sein Modell versteht er übrigens als Gegenentwurf zum Kapitalismus.
Auf der von Xing veranstalteten New Work Experience kürzlich in Berlin war er nun als Speaker zu Gast und Selbstmotivation als zentrale Frage des New Work formuliert: Jeder Arbeitnehmer solle sich fragen "Was möchte ich wirklich, wirklich tun?" und daraus seine Arbeitswelt selbst gestaltet. Aufmerksam gemacht auf die Veranstaltung hat mich übrigens Lars Hahn mit seinem Beitrag auf Xing.
Nun werden Sie einwenden, dass das doch nicht so einfach geht - z.B. weil die Rahmenbedingungen stimmen müssen, weil Arbeitgeber die neue Arbeitskultur von oben einführen müssen, weil die Politik erst verbindliche Regelungen schaffen muss und und.
Wie schon gesagt, nicht völlig falsch - und dennoch gibt es einige Punkte, die jeder Einzelne ganz konkret für sich umsetzen kann, um besser, freier und eigenverantwortlicher zu arbeiten. Wie das geht, habe ich schon vor 10 Jahren in meinem von einigen Medien als Bestseller betitelten Buch "Die 110%-Lüge" beschrieben. Das Buch hat damals schon Wellen geschlagen, es wurde seinerzeit in mehrere Sprachen übersetzt und hat mich in eine ARD-Talkshow geführt.
Heute ist das Buch-Thema "Perfektionismus" aktueller denn je: Denn die Automatisierung zwingt uns, wenn wir nicht gegensteuern, eine immer perfektere, effizientere Arbeitsweise auf, der einzelne Mitarbeiter wird dabei immer kontrollier- und manipulierbarer. Im Zuge von Trends wie Quantified Self werden Selbstoptimierung und Vergleichssucht in Sozialen Medien immer heftiger betrieben. Unternehmen versuchen, die perfekte Eignung von Mitarbeitern bereits lange vor der Einstellung zu prüfen.
Ja sogar Digitale Nomaden, die auf der Suche nach der großen Freiheit ans andere Ende der Welt ziehen, können sich dem digitalen Druck kaum entziehen. Gleichzeitig krankt die Arbeitskultur in Deutschland an vielen Stellen an veralteten, festgefahrenen Strukturen, eine gesunde Fehlerkultur sucht man oft vergeblich und riskiert die deutsche Wirtschaft, mangels Innovationskraft international den digitalen Anschluss zu verlieren.
Ich übertreibe ganz bewusst ein wenig, schließlich soll der Beitrag spannend bleiben. Das perfide an dieser Entwicklung ist, dass der gerade in Deutschland viel gepriesene Anspruch an Perfektion in Wahrheit Erfolg im Arbeitsleben enorm behindert, ja sogar verhindert. Denn wer um jeden Preis perfekt sein will, arbeitet eben nicht motiviert im Flow, sondern angstgetrieben und unter Druck - und genau deshalb leidet so oft die für den Erfolg so wichtige Kommunikation. Druck statt Flow - das ist so ziemlich das Gegenteil von New Work und genau hier kann jeder einzelne für sich gegensteuern, indem er sich die psychologischen Mechanismen bewusst macht.
Dazu gibt es zum Teil sehr simple Maßnahmen, die jeder für sich konkret ergreifen kann. Dazu habe ich hier einmal 8 Punkte aufgelistet, mit dem "Arbeiten, wie Sie wirklich, wirklich wollen" einen großen Schritt näher kommen.
Meiner Meinung nach eines der Grundprobleme bei der ganzen Sache: Die Frage "wann habe ich eigentlich genug gearbeitet"? Früher hatten wir Arbeitgeber und Stechuhr, und wenn die schlug hat man den Griffel (oder sonst irgendein Gerät) fallen lassen. Feierabend!
Heute wird Home Office wird immer beliebter und immer mehr Unternehmen führen Modelle ein, bei denen Mitarbeiter Arbeitszeit und -Ort selbst bestimmen können. Klingt super, doch die neue Freiheit nimmt Mitarbeiter auch stärker in die Verantwortung selbst zu bestimmen, wann ihre Arbeit gut genug ist.
Studien zeigen, dass ihnen das ausgesprochen schwer fällt und viele Mitarbeiter dazu tendieren, dann immer mehr zu Arbeiten, es sagt ihnen ja keiner, wann es gut genug ist, im Gegenteil, Arbeitgeber kalkulieren sogar mit diesem Überengagement; ich denke nur an Richard Branson, der einführte, dass Mitarbeiter sogar so lange in Urlaub fahren können wie sie wollen - in der Praxis machen die meisten dann weniger Urlaub als vorher.
Genau das ist mir zu Beginn meiner Karriere passiert: In meiner einzigen Festanstellung habe ich den Begriff "Kernarbeitszeiten" ziemlich wörtlich genommen - mein damaliger Chef war alles andere als begeistert. Dabei hätte ich gerne morgens früher angefangen, weil ich noch etwas vom Tag haben wollte, aber erklären Sie das mal jemandem, der nachtaktiv ist;-)
Als ich mich dann in meinem Traumjob selbständig gemacht habe, dachte ich nun müsste ich endlich glücklich sein. Aber Pustekuchen, der vermeintliche Traumjob wurde zum Alptraum, weil ich 12 Stunden und mehr am Computer hockte. Ich war kurz vor dem Burnout, erste Magenbeschwerden mit Ende 20 inklusive. Und so habe ich zwangsläufig gelernt, immer öfter "Nein" zu sagen zu schlecht bezahlten Aufträgen, unfreundlichen Kunden oder sonstigen Energievampieren. Für mich war das das Härteste an der ganzen Selbständigkeit.
Daher bin ich heute davon überzeugt, dass es gar nicht unbedingt darauf ankommt, was man arbeitet, sondern wie. Oder anders ausgedrückt: Fast jeder Job kann ein Traumjob werden, wenn man nur die Arbeitsumstände ein wenig optimiert. Das hat übrigens auch schon Buchautorin Christiane Nill-Theobald erkannt. Daher hier mein Tipp aus der eigenen Erfahrung:
Führen Sie sich stets vor Augen, dass Ihre Arbeit gut genug ist. Wenn Sie verbissen und hektisch an der Erledigung einer Aufgabe arbeiten: Machen Sie eine Pause und fragen Sie sich ganz bewusst: Was konkret würde passieren, wenn diese Arbeit jetzt nicht fertig oder nicht ganz so akkurat ausgeführt würde wie beabsichtigt? In vielen Fällen ist das weit weniger schlimm als gedacht. Also einfach öfter mal tief durchatmen, besser einfach eine Runde spazieren gehen und den Kopf durchlüften - dann sieht die Welt längst nicht mehr so problematisch aus. Glauben Sie mir, es hilft!
Automatisierung - bei diesem Stichwort haben viele Angst, am Arbeitsplatz durch Roboter ersetzt zu werden. Einige Experten sagen sogar voraus, dass in 20 Jahren 50% der Arbeitsplätze der Digitalisierung zum Opfer fallen. Wie groß diese Ängste sind, merke ich auh immer daran, dass entsprechende Beiträge auf Best of HR - Berufebilder.de® besonders häufig geklickt, geliked, verlinkt und kommentiert werden - etwa dieser Beitrag zur Automatisierung der Arbeitswelt oder erst vorige Woche dieser Text über Automatisierung im Recruiting.
Auch politisch wird dieses Thema natürlich diskutiert, ein häufig genannter Lösungsansatz ist das Bedingungslose Grundeinkommen für alle, doch das Problem reicht tiefer, weit über finanzielle Aspekte hinaus: Arbeit ist in unserer Gesellschaft ein Wert an sich und wer keine hat, fühlt sich in unserer Gesellschaft trotz sozialer Absicherung wertlos.
Machen Sie sich bewusst: Dass Arbeit ein so wichtiger Teil unseres Leben ist, der eben nicht nur dem Broterwerb dient, sondern eine sinnstiftende Identifizierung bietet, ist kein "gottgegebener" Zustand: Vielmehr ist es das Ergebnis der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten etwa 300 Jahre, Stichwort protestantisches Arbeitsethos - und dieses Bewusstsein kann und muss sich im Zuge der Digitalisierung auch wieder ändern.
Suchen Sie also ganz bewusst einen sinnstiftenden Ausgleich zu ihrem "Brotjob", der Ihnen Freude, soziales Miteinander und Abwechslung bietet. Fokussieren Sie dabei gezielt Eigenschaften, die Menschen von Robotern unterscheiden, nämlich Empathie und Menschenorientierung - etwas das sich einer großen...
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