Schweitzer Fachinformationen
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Kurz & knapp: Miami in Zahlen
Gegründet: 18. Juli 1896
Einwohner: ca. 5.5 Millionen
Bevölkerungsdichte: ca. 4.350/km²
Fläche: 142 km²
Höhe ü. d. M.: 2 m
Schon beim Landeanflug auf die Stadt kann man es erkennen: Miami ist riesig. 92 Quadratkilometer Land und 50 Quadratkilometer Wasser umfasst der Großraum Miami, in dem weit über fünf Millionen Menschen leben, davon aber nur etwa 500.000 in der Stadt selbst. Miami ist von einem Straßennetz durchzogen, das im Wesentlichen schachbrettartig angelegt ist. Besonders eindrucksvoll ist dies bei Nacht, wenn das ganze Gebiet beleuchtet ist und so wirkt, als sei es von hellen Linien durchzogen.
Miami vom Rickenbecker Causeway (->) aus gesehen (028mi Abb.: ho)
Im Osten wird die Stadt vom Atlantik begrenzt, im Westen von den Everglades {21}, im Norden geht Miami nahezu ohne Grenze in das Gebiet von Fort Lauderdale über, während im Süden wiederum der Atlantik und die Florida Bay das Ende des Stadtgebiets markieren. Nur etwa 2 Meter ragt das Land über dem Meeresspiegel auf, was es zu einem Radfahrerparadies machen könnte, wenn die Entfernungen nicht so groß wären und das Klima nicht tropisch-schwül. Deshalb bewegt sich die große Mehrheit der Menschen mit dem Auto fort und so ist die Stadt auch konzipiert. In der Zeit der günstigen Benzinpreise wurden Hotels, große Malls und Einkaufszentren weitab vom Stadtzentrum errichtet, da Bauland günstig war und jeder es leicht erreichen konnte. Benzin ist nun teurer, gefahren wird aber noch genauso, schließlich gibt es mittlerweile auch in den USA sparsamere Motoren. Für Besucher aus Europa ist der Benzinpreis aber immer noch erträglich, denn eine Gallone mit etwa 4 Litern kostete im Herbst 2014 noch unter 3 Euro.
Moderne und schicke Bauten beherrschen vor allem den Norden von Miami sowie das Geschäfts- und Bankenviertel Downtown. Historische Art-déco-Gebäude findet man in South Beach und in Little Havanna gibt es baulich auch ein klein wenig Kuba zu sehen. Eher durch die bunten Farben als durch typische Bauten zeigt sich dagegen Little Haiti als eigenständiges Viertel. Luxuriöse und mediterran anmutende Architektur bestimmt das Bild in Coconut Grove und Coral Gables, während das Gebiet weiter im Süden vom städtisch geprägten Umfeld zum eher landwirtschaftlich genutzten Bereich wird, der vor allem durch kleinere und größere Eigenheime und Farmen geprägt ist. Richtig luxuriös geht es auf den Inseln zwischen Miami und Miami Beach zu, denn hier wohnen Stars und Prominente, Wirtschaftsbosse und Politiker.
Alle diese Menschen müssen versorgt werden. Dazu zählen neben Lebensmitteln vor allem auch Kleidung und andere Dinge des täglichen Lebens. Während man solche Dinge in South Beach, Little Havanna und Little Haiti noch beim "Kaufmann um die Ecke", also in kleineren Geschäften, bekommt, kauft die große Masse der Menschen in den vielen Malls ein. Diese sind entweder mehr auf Gebrauchsgüter des täglichen Lebens eingestellt oder frönen dem wahren Luxus, denn was in Miami neben all den tollen, bunten, hübschen und exotischen Aspekten auffällt, ist eben auch die große Spanne zwischen Arm und Reich. Während es durchaus viele Menschen gibt, die ihre gesamte Habe im Einkaufswagen mit sich herumfahren, an Kreuzungen wartende Autofahrer um ein wenig Kleingeld anbetteln oder deren Windschutzscheiben während der Rotphase blitzblank putzen, kaufen modebewusste Menschen im gleichen Augenblick nur wenige Blocks weiter Kleidung für etliche Tausend Dollar ein.
Florida ist nicht erst seit den Zeiten des internationalen Massentourismus ein begehrtes Ziel, sondern schon seit seiner Besiedelung vor etwa 10.000 Jahren. Damals drangen die ersten Gruppen der Ureinwohner Nordamerikas, die zuvor über die Beringstraße (ursprünglich existierende Landbrücke zwischen Alaska und Sibirien) den Kontinent besiedelt hatten, vom Delta des Mississippi weiter nach Osten vor. Klare, fischreiche Gewässer und wildreiche Wälder boten ihnen hier günstige Lebensbedingungen. Die Sesshaftigkeit war eine logische Konsequenz, die etwa vor 3000 Jahren erfolgte.
Weitere 2500 Jahre blieben den heute "Indianer" genannten Menschen, bevor die europäischen Eroberer kamen und die Kultur der Einheimischen weitgehend zerstörten. Es entwickelten sich verschiedene "Indianerstämme", die Timucua im Norden, die Apalachee im heutigen Panhandle und die Tequesta und Calusa im Süden, wobei Letztere auch die Keys besiedelten. Den Calusa wird ein recht kriegerisches Verhalten nachgesagt, sicherlich mit ein Grund für die recht unglückliche Geschichte der Besiedelung der Gegend durch Europäer.
Heute ist Miami die wohl bekannteste, schillerndste und lebenslustigste Stadt des Bundesstaates Florida. Und kaum jemand macht sich Gedanken darüber, wie es früher hier aussah bzw. wann "früher" eigentlich war. Über Jahrtausende gab es in den Sümpfen des südlichsten Bundesstaates der USA vor allem zahllose Pflanzen und Tiere und einige wenige Ureinwohner, die in kleinen Gruppen zusammenlebten.
1492 Christoph Columbus endeckt diesen Teil der Welt und gibt den Ureinwohnern den allgemeinen Namen "Indianer". Nur wenige Jahre später geht Juan Ponce de León, der ehemalige spanische Gouverneur Puerto Ricos, beim heutigen St. Augustine an Land und nimmt das Areal für die spanische Krone in Besitz. Da es gerade die Zeit des Osterfestes ist (im Spanischen: Pascua florida), nennt er dieses "neue" Land Florida.
1566 kommen spanische Eroberer unter Pedro Menéndez de Avilés an und beginnen, die Tequesta-Indianer in der Gegend des heutigen Miami zu christianisieren.
1567 erbaute Pedro Menéndez de Avilés eine Mission, die aber schon drei Jahre später wieder aufgegeben wird. Damit liegt die Entwicklung des südlichen Florida erst einmal auf Eis, denn die Erschließung des Nordens erscheint lohnender, u. a. wegen des besseren Klimas.
1743 gibt es einen weiteren Versuch der Spanier, in der Region Fuß zu fassen. Doch auch das Fort, das die neue Mission schützen soll, hat nur ein knappes Jahr Bestand. Krankheiten aus den Sümpfen, das feucht-heiße Klima und die Konflikte mit den Seminole-Indianern machen das Leben für Europäer nahezu unmöglich.
1763 tritt Spanien am Ende des Siebenjährigen Krieges das Gebiet nur allzu bereitwillig an England ab und erhält im Gegenzug dafür Kuba.
1776-1783 Im Unabhängigkeitskrieg steht Florida zu den Briten. Mit der Konstituierung der USA hat das britische Empire das Interesse an Florida verloren und richtet es auf die Bahamas, das seinerzeit zu Spanien gehört. Man tauscht wieder: Florida fällt ein zweites Mal an Spanien und bleibt einige Jahrzehnte im Besitz der spanischen Krone, bis man es 1821 für fünf Millionen Dollar an die USA verkauft.
1845 wird Florida zum 27. Bundesstaat der USA.
1855 versuchen Truppen unter Billy Bowlegs, die Seminolen zu besiegen und in den Westen der USA umzusiedeln. Beide Seiten erleiden schwere Verluste. 1858 werden alle Umsiedelungspläne aufgegeben.
1861-1865 Im Sezessionskrieg steht Florida auf Seiten der Südstaaten (Konföderation).
1880er-/1890er-Jahre Mit der Eisenbahn kommt der wirtschaftliche Aufschwung in Fahrt. 1884 erreicht die South Florida Railroad Tampa, 1890 fährt die Florida East Coast Railway nach St. Augustine. 1894 führt die Strecke nach West Palm Beach und 1896 dann nach Miami. Der Begründer dieser Eisenbahnlinie, Henry Morrison Flagler, ist seitdem untrennbar mit Miami verbunden.
1894/95 Im Frostwinter kommt es zu einem wahren Desaster. Die Ernte erfriert, nur die Gegend um Miami entgeht der Katastrophe. Hatte der Ort bis dato noch unter 400 Einwohner, bringt die Eisenbahn nun auch und vor allem Winterurlauber, die den Küstenort florieren lassen.
28. Juli 1896 Miami avancierte zur Stadt.
1915 beginnt Carl Fischer mit dem planmäßigen Aufbau von Miami Beach. Hinzukommen Pläne von George Merrick, der Coral Gables baut, und das Boca Raton des Städteplaners Addison Mizner. Miami hat etwa 350 Einwohner.
1920 Miami hat 20.000. Einwohner.
Mitte der 1920er-Jahre Die Stadt ist in ihren Grundzügen erbaut. Es folgt der Bau des großen Highways von Norden bis Miami, sodass Menschen und Güter noch einfacher und flexibler reisen können. Zahlreiche vermögende Amerikaner errichten Prachtbauten, die z. T. auch heute noch existieren. Damit wird ein Bauboom ausgelöst. Gebäude und Gelände sind begehrt und werden immer teurer. Teilweise werden Fantasiesummen für riesige Baugelände gefordert und bezahlt, die sich bei genauerem Hinsehen als unbebaubarer Sumpf erweisen.
1925 Miami hat 200.000 Einwohner.
1926-1930 Die Immobilienblase platzt genau in dem Jahr, als ein verheerender Hurricane die Region heimsucht. Mehrere Hundert Tote und verwüstete Gebäude sind zu beklagen, doch an der...
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