Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Heute schon tun, woran andere erst morgen denken - denn nur beständig ist der Wandel
Heraklit (450 v. Chr.)
Das strategische IT-Management spielt gerade mit dem Verschmelzen von Business und IT eine entscheidende Rolle für die Transformation eines Unternehmens. Gerade in Zeiten fundamentaler Umbrüche und wirtschaftlicher Krisen, zunehmenden Wettbewerbs und kürzer werdenden Innovationszyklen sind die Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsmodelle in immer kürzeren Zeitabständen zu überdenken und anzupassen. Durch das strategische Management (siehe [Bea09] und [Mül11-1]) wird die Veränderung im Unternehmen aktiv gestaltet und vorangetrieben. Der IT kommt sowohl in der Umsetzung als auch als Innovationsmotor eine zweifache Schlüsselrolle zu. Ohne adäquate IT-Unterstützung sind Veränderungen an Organisation, Geschäftsprozessen oder Produkten nicht schnell genug und auch nicht zu marktgerechten Preisen realisierbar. IT-Innovationen sind häufig Grundlage für Business-Innovationen und daraus resultierende neue Geschäftsmodelle. Nur so können mit genügend Zeitvorsprung vor dem Wettbewerb neue, innovative Produkte hervorgebracht und neue Märkte erschlossen werden.
Durch das strategische IT-Management wird die IT an den Unternehmenszielen und geschäftlichen Erfordernissen ausgerichtet sowie auf den ständigen Wandel des Unternehmens und seines Marktumfelds vorbereitet. Ein adäquates IT-Management-Instrumentarium schafft die Voraussetzungen, Entscheidungen zeitnah und fundiert zu treffen. Die erforderlichen Informationen werden prägnant bereitgestellt sowie Handlungsoptionen mit ihren Auswirkungen, verbundenen Chancen und Risiken systematisch ermittelt.
Vorausschauendes Handeln und fundierte Entscheidungen sind nur auf Basis einer ganzheitlichen Sicht auf das Geschäft und die IT in ihrem Zusammenspiel möglich. Sie benötigen Transparenz über Ihre Ausgangslage, Unternehmensstrategie, Randbedingungen und Geschäftsanforderungen, um auf dieser Grundlage Ihre IT-Strategie und Ihre Soll-Vision abzuleiten und die IT zielgerichtet zu steuern. Ein Flugzeug-Cockpit, siehe Bild 2.1, veranschaulicht dies gut.
Sie als "Pilot" der IT benötigen ein wirkungsvolles und ausbaufähiges Instrumentarium, um
auf einen Blick die aktuelle Ausgangslage und insbesondere situativ mögliche Risiken schnell zu erfassen,
fundierte Entscheidungen zeitnah zu treffen,
die Zukunft zielgerichtet kunden- und businessorientiert zu gestalten (den richtigen Weg zu finden) und
sicherzustellen, dass die Soll-Vision auch wie geplant umgesetzt wird.
Bild 2.1 Cockpit für einen CIO
Dies hört sich in der Theorie ganz einfach an. Jedoch hat die IT gar keine Möglichkeit, einen spürbaren Wertbeitrag zu leisten, wenn sie nur als Kostenfaktor gesehen wird. Sie muss sich erst einen höheren Stellenwert erobern, um als Partner auf Augenhöhe vom Fachbereich und Management wahrgenommen zu werden. Erst dann kann sie eine Beratungs- und Gestaltungsrolle für die Weiterentwicklung des Geschäfts einnehmen. Ein entsprechendes Leistungspotenzial ist dafür aber Voraussetzung. Denn wenn die IT nicht in der Lage ist, Geschäftsanforderungen schnell und zu marktgerechten Preisen umzusetzen, wird sie nach wie vor nur als Kostenfaktor wahrgenommen. Diesen Teufelskreis müssen Sie durchbrechen. Sie müssen die IT in den Griff bekommen, auf Veränderungen im Geschäft vorbereiten und aktiv an der Weiterentwicklung des Geschäfts mitwirken. So können Sie das Business und die Unternehmensführung überzeugen und zum Partner oder Enabler des Business (siehe Abschnitt 2.5) werden.
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das strategische IT-Management. Sie finden eine Sammlung von Best-Practices für die Standortbestimmung der IT, die strategische IT-Positionierung, die Ableitung Ihrer IT-Strategie, die Konzeption eines für Sie handhabbaren IT-Management-Instrumentariums und dessen organisatorische Einbettung. Es wird erläutert, warum welche Disziplinen des strategischen IT-Managements erforderlich sind und wie diese zusammenwirken sollten, um die Vision des Cockpits umzusetzen und Ihre IT zum Partner oder Enabler des Business weiterzuentwickeln.
In diesem Kapitel finden Sie Antworten auf folgende Fragen:
Was sind die wesentlichen Bestandteile des strategischen IT-Managements und wie spielen diese zusammen?
Welchen Herausforderungen muss sich ein CIO, CDO oder IT-Verantwortlicher aktuell stellen? Welche Handlungsschwerpunkte leiten sich daraus ab?
Wie finde ich heraus, wie die IT aktuell positioniert ist? Wie bestimme ich das gegenwärtige Leistungspotenzial?
Wie kann ich den Stellenwert der IT steigern? Welches Leistungspotenzial ist dafür notwendig?
Wie sieht ein Lean IT-Management-Instrumentarium aus? Aus welchen Bestandteilen setzt es sich zusammen? Wie komme ich zu dem zu mir passenden Instrumentarium?
Strategisches IT-Management umfasst alle übergreifenden Planungs- und Steuerungsaufgaben in der IT. Es zielt darauf ab, einerseits einen zuverlässigen, sicheren und kostengünstigen Geschäftsbetrieb zu gewährleisten und andererseits die Veränderung und Weiterentwicklung des Geschäfts durch IT möglichst gut zu unterstützen und, soweit möglich, sogar aktiv zu gestalten.
Ziel des strategischen IT-Managements ist es, die IT an der Unternehmensstrategie und den geschäftlichen Erfordernissen auszurichten und auf den ständigen Wandel des Unternehmens und seines Marktumfelds vorzubereiten. Hierbei sind interne und externe Randbedingungen wie z. B. gesetzliche, Informationssicherheit-, Datenschutz- und Compliance-Anforderungen oder Kompetenzen zu berücksichtigen.
In Bild 2.2 ist die IT im Zusammenspiel mit dem Geschäft und den wesentlichen strategischen und operativen IT-Management-Disziplinen dargestellt. Im Rahmen der IT-Strategieentwicklung werden die Vision, Mission und die strategischen Vorgaben inkl. der Leitplanken für die strategischen und operativen Planungs-, Entscheidungs- und Durchführungsprozesse in der IT gesetzt.
Wesentliche Inputs für die Strategieentwicklung kommen insbesondere aus der strategischen IT-Planung, dem Technologiemanagement inklusive dem IT-Innovationsmanagement. So werden über die strategische IT-Planung die Vision und die strategischen Vorgaben über ein Ziel-Bild und eine Roadmap zur Umsetzung konkretisiert. Über das Technologiemanagement werden zukunftsfähige und für das Unternehmen relevante Trends identifiziert und z. B. über Plattformen als Enabler im Lösungsportfolio neben Standards bereitgestellt. Über das strategische IT-Controlling wird sichergestellt, dass die Unternehmens- und IT-Ziele mit einem passgenauen Steuerungsinstrumentarium auch erreicht werden.
Das Enterprise Architecture Management ist die Spinne im Netz des strategischen IT-Managements. Die strategische IT-Planung und auch das Technologiemanagement sind wesentliche Bestandteile eines Enterprise Architecture Management. Mit Hilfe des Enterprise Architecture Management wird einerseits Transparenz über die Business- und die IT-Landschaft und deren Geschäftsunterstützung geschaffen. Andererseits werden die zukünftige IT-Landschaft und die Roadmap zur Umsetzung gestaltet und die Umsetzung der Planung unterstützt.
Bild 2.2 Strategisches IT-Management im Überblick
Wesentlicher Input für die strategische IT-Planung ist der fachliche Ordnungsrahmen, der entweder über Business Capabilities oder aber Geschäftsprozesse oder andere Elemente der Geschäftsarchitektur aufgespannt wird. Disziplinen wie das Business Capability oder Prozessmanagement sind daher essenziell für das strategische IT-Management.
Das Business Capability Management ist häufig eng mit dem Enterprise Architecture Management gekoppelt, wohingegen das Prozessmanagement häufig im Fachbereich oder in einer übergreifenden Stabstelle im Unternehmen unabhängig vom Enterprise Architecture Management angesiedelt ist.
Im Projektportfoliomanagement und Multiprojektmanagement in klassischen, eher wasserfallorientierten Organisationen werden die Umsetzungsvorschläge aus der strategischen (IT-) Planung priorisiert und in das Projektportfolio eingesteuert.
Unter Projektportfoliomanagement wird die regelmäßige Planung, Priorisierung, übergreifende Überwachung und Steuerung aller Projekte eines Unternehmens oder einer...
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