Schweitzer Fachinformationen
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Nach dem Sunday-Times-Nummer-1-Bestseller "Frauen schulden dir gar nichts" liefert uns Florence Given mit ihrem neuen Memoir eine Anleitung fürs Glücklichsein. Sie fordert, dass das Leben von Frauen schöner, bunter, lustiger sein soll und da machen wir doch gerne mit.
Seit Jahrhunderten gibt das Patriarchat vor, wie Frauen zu leben haben und dass ihre Körper nur zum Anschauen da sind. Dass sie ihre Lust verstecken müssen und keine wahre Freude erleben dürfen. Doch damit ist jetzt Schluss! Instagram-Star Florence Given will mit ihrem zweiten feministischen Manifest Frauen ermutigen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. "Women Living Deliciously" ist eine Liebeserklärung an das Leben und der Appell an Frauen, das Leben bewusst und in vollen Zügen zu genießen, selbstbestimmt und ohne Scham.
"Meine Hoffnung ist, dass wenn eine Frau dieses Buch liest, ihr mindestens eine Sache einfällt, die sie genau in diesem Moment tun kann um sich daran zu erinnern, dass ihr Leben ganz allein ihr gehört."
"(...) erneut gelingt der Autorin die perfekte Mischung aus Selbsthilfe und Sachbuch, das ganz ohne erhobenen Zeigefinger und dafür mit umso mehr Witz motiviert, Dinge wirklich zu verändern (...)"
»Dein Körper ist ein Instrument, kein Ornament«
- Lindsay und Lexie Kite
Hat es dir schon mal einen wunderschönen Tag mit Freund*innen verdorben, dass du an ein »unschmeichelhaftes« Foto denken musstest, das jemand von dir gemacht hat? Oder hattest du unglaublich lustvollen Sex und es hat dir komplett die Stimmung ruiniert, als du dir deiner Speckrollen oder deiner Cellulite bewusst geworden bist? Wolltest du schon mal zu der Person runterschauen, die dich leckt, hast es dann aber gelassen, weil du Schiss hattest, dass sie dein Doppelkinn sieht? Hast du erleichtert aufgeatmet, als die Person, mit der du in Löffelchen-Stellung dalagst, eingeschlafen ist, sodass du deinen Bauch nicht mehr einzuziehen brauchtest? Oder hast du einen Mädelsurlaub sausen lassen, weil dich der Gedanke an die Körper der anderen Frauen nervös gemacht hat? Hat es dich aus deiner Sorglosigkeit gerissen, einen Raum mit Oberlicht zu betreten, weil du Angst hattest, es könnte deine Hautprobleme enthüllen?
Frauen kommen selten dazu, genussvoll und komplett zu RELAXEN. Unsere Fähigkeit, das Leben zu genießen und ganz im Moment zu sein, wird ständig von unserer kritischen inneren Stimme gestört und unterbrochen, die von Äußerlichkeiten besessen ist und uns einen Livestream darüber liefert. Statt unser Leben im Hier und Jetzt in unserem Körper zu erfahren, wird unsere Aufmerksamkeit von unseren Gedanken vereinnahmt. Es fällt uns schwer, GANZ in unserem Körper zu sein, weil uns beigebracht wurde, ihn ständig von außen zu beobachten. Wir können nie richtig im gegenwärtigen Moment sein, weil wir unseren befangenen Gedanken nicht entkommen können.
Wie viel Energie wollen wir in diesem kostbaren Leben noch mit Selbsthass und der eingebildeten Verurteilung durch andere verschwenden? Und wie viel damit, ständig unser Aussehen zu überwachen, obwohl wir unsere Zeit auch damit verbringen könnten, zu leben, kreativ zu sein, zu tanzen, zu genießen oder ganz in der Gegenwart zu sein? Was für eine Welt könnte entstehen, wenn die Ressourcen, die Frauen bisher zur Selbstperfektionierung eingesetzt haben, frei werden würden? Wohin würde diese Energie fließen, welche schönen Dinge könnte sie hervorbringen?
Renee Engeln nennt diese kulturelle Besessenheit »Beauty Sickness« und definiert sie als das, »was passiert, wenn die emotionale Energie von Frauen so davon dominiert wird, was sie im Spiegel sehen, dass es für sie schwieriger wird, andere Aspekte ihres Lebens zu sehen«. Es gab viele Momente, in denen ich mich »schönheitskrank« gemeldet habe. Verabredungen abgesagt habe. Irgendwo nicht hingegangen bin, weil der Stress, gut auszusehen, einfach zu viel für mich war. Die meisten von uns können sich an Zeiten erinnern, in denen wir nicht zu Veranstaltungen gegangen sind, weil wir das Gefühl hatten, nicht gut genug dafür auszusehen. Weil wir uns nicht perfekt oder hübsch genug gefühlt haben, um unser eigenes verdammtes Leben zu leben! Diese »Schönheitskrankheit« erinnert mich an all die Tage am Strand, die ich verpasst habe, an den Sex, den ich nicht genießen konnte - denn »Wenn nicht mal ich meinen Körper ansehen mag, warum sollte es jemand anders wollen?« -, und an all die Male, die ich nicht im Meer geschwommen bin, an die Klamotten, die ich aus Scham nicht angezogen, oder das Essen, das ich mir im Familienurlaub oder beim gemeinsamen Abendessen nicht »gegönnt« habe. Ich lebte in einem permanenten, normalisierten Zustand, in dem ich mir jegliche Erfahrung von Freude oder Vergnügen versagte, um anderen zu gefallen und den Anschein von Perfektion zu vermitteln, machte mich ständig kleiner oder sogar unsichtbar. Selbst bei den Events, zu denen ich hinging, war ich zu oft zwar körperlich da, aber geistig abwesend - denn ein Großteil meiner Aufmerksamkeit war auf mein Äußeres gerichtet. Wäre ich brutal ehrlich gewesen und hätte den wahren Grund für meine Abwesenheit auf die Um-Antwort-wird-gebeten-Karte geschrieben, hätte auf den meisten gestanden: »Kann leider nicht kommen, weil ich mich nicht hübsch genug fühle, meine Klamotten durchs Zimmer schmeiße, rumschreie und vor dem Spiegel heule. Habe überwältigende Angst vor dem Dresscode und davor, dass mich niemand leiden kann und ich nicht gut genug bin.« Das Schlimmste daran ist, dass wir in dem Glauben aufwachsen, all das wäre ein normaler Teil des Frauseins. Aber das Leben sollte nicht so stressig sein.
Falls du jetzt denkst: Den Scheiß haben wir doch längst hinter uns - haben wir nicht, aber so was von nicht. Sollte dir deine eigene Erfahrung, dass es dir den ganzen Tag verderben kann, wenn du dich nicht hübsch genug findest, nicht Beweis genug sein: Renee Engeln führt die deprimierende Statistik an, dass 34 Prozent der Mädchen im Alter von fünf (fünf, verdammte Scheiße!) angeben, dass sie sich zumindest »manchmal« beim Essen einschränken. Mädchen lernen, sich selbst beim Essen Grenzen zu setzen, noch ehe sie lernen, anderen Menschen Grenzen zu setzen. Die Trennung einer Frau von ihrem Körper entsteht schon im Kindesalter.
Die verzerrten Gedanken über uns selbst, wenn wir etwas essen, uns schick anziehen oder in den Spiegel schauen, sind nicht die »Wahrheit« - sie sind nur eine Gewohnheit. Entstanden aus den Botschaften, die sich uns eingeprägt oder die wir aus unserem Umfeld übernommen haben. Sie haben uns programmiert. Wir bekommen schon unser ganzes Leben lang Impulse und Anstöße von der Gesellschaft, die uns das Gefühl geben, dass wir es nicht wert sind zu leben, solange wir nicht perfekt sind. Vielleicht hast du die grausame objektifizierende Schlagzeile über den Beach Body einer Frau auf dem Cover der Zeitschrift gesehen, die deine Mutter auf dem Tisch liegengelassen hat. Oder du hast mitbekommen, wie die Mädchen um dich herum in der Schule über ihre Figur gesprochen haben. Wie sie den Bauch eingezogen haben, um »nicht schwanger auszusehen«, was dich wiederum dazu gebracht hat, die Shapewear-Unterwäsche zu kaufen, die du zufällig im Gang neben den BHs entdeckt hast. Und wie die anderen Mädchen beim Mittagessen angefangen haben, weniger Essen zu bestellen, mit der Begründung: »Kein Brot für mich, ich bin heute mal brav!« Und in dem Wunsch, dazuzugehören, hast du gedacht: Vielleicht sollte ich mir daran ein Beispiel nehmen, ich will auch brav sein! Wenn wir nichts gegen diese Gedanken tun und sie passiv hinnehmen, schlagen sie in unserem Hirn Wurzeln und wachsen sich zu einem wuchernden, hartnäckigen Unkraut aus, von dem wir erst im Erwachsenenalter merken, dass wir es uns nicht bewusst ausgesucht haben.
Wenn wir diese unkrautartigen Gedanken nicht hinterfragen, wachsen sie wild, ungehindert und unkontrolliert weiter. Irgendwann behaupten wir, wir wären »nun mal so«. Die Botschaften sind dann nicht mehr nur etwas, was wir zufällig aufgeschnappt haben, sie sind zu tief verwurzelten Überzeugungen geworden, die wir akzeptiert und genährt haben. Die diversen Stimmen von außen sind zu der inneren Stimme geworden, in der wir mit uns selbst sprechen. Und das auf verdammt herabwürdigende Art. Wie würdest du dich fühlen, wenn du einer anderen Person all die Dinge sagen würdest, die du sonst zu dir sagst? »Dein Anblick macht mich krank, du bist abstoßend.« »Wer sollte dich schon ansehen wollen, versteck dich lieber.« »Warum sollte dich jemand lieben?« »Du bist die letzte Loserin, du hast es nicht verdient.« Es schmerzt mich schon, diese Dinge nur aufzuschreiben, davon, sie in einem Buch zu veröffentlichen, ganz zu schweigen! So wie du eine Freundin gegen jemanden verteidigen würdest, der solche Sachen zu ihr sagt, musst du dich auch selbst gegen die Echos der Stimmen in deinem Kopf wehren. Du musst eine andere, eigene, freundlichere Stimme kultivieren, die der kritischen Stimme in deinem Kopf widerspricht. Sonst wirst du zu deiner*m eigenen schlimmsten Kritiker*in. Du verwechselst sie mit der Person, die du eigentlich bist.
In einer Welt, in der Frauen kulturell unter Druck gesetzt und davon überzeugt werden, dass sie von jedem Quadratzentimeter ihres Körpers besessen sein, ihn praktisch auseinandernehmen müssen, stellt sich die Frage . War das von Anfang an so geplant - um uns absichtlich zu schwächen? Uns unsere Kraftquelle zu nehmen? Uns Hindernisse in den Weg zu legen, die es uns schwer machen, klar zu denken und zu fühlen?
Vor ein paar Jahren kam ich an einem heißen Londoner Sommertag zu spät zu einer Therapiesitzung. Ich trug eine enge Radlerhose, einen BH und einen Blazer. Auf dem Weg dorthin hatte ich unter heftiger Beklemmung gelitten; es fiel mir schwer, richtig durchzuatmen. Ich musste ständig gähnen, um meinen Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Ich tat das alles mit dem Gedanken ab: Ich trage halt enge Klamotten. In der Praxis angekommen, erzählte ich meiner Therapeutin von meiner Kurzatmigkeit. Sie fragte mich, wann das angefangen habe. Mir fiel ein, dass es vor ungefähr zwei Wochen gewesen sein musste. Sie nickte bedächtig und schürzte die Lippen. »War das nicht etwa um die Zeit, als dieser Mann unverschämte Bemerkungen über deinen Bauch gemacht hat?« Ich nickte. »Glaub schon, wieso?« Kaum waren mir die Worte über die Lippen gekommen, machte es klick. »Ich glaube, du ziehst unbewusst den Bauch ein, seit du...
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