Die Horizontalwirkung der EU-Grundrechtecharta im Arbeitsrecht

Name: Die Horizontalwirkung der EU-Grundrechtecharta im Arbeitsrecht | Zulässigkeit und Grenzen der unionsgrundrechtlichen Effektuierung arbeitsrechtlicher Richtlinien
Brand: Mohr Siebeck
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Zulässigkeit und Grenzen der unionsgrundrechtlichen Effektuierung arbeitsrechtlicher Richtlinien

Lorenz Lloyd Fischer(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen im April 2023

XXIX, 495 Seiten

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978-3-16-162125-3 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
A. Darlegung der Problematik - Entwicklungen seit der Rechtssache Mangold
B. Zuschnitt der Untersuchung
I. Das Arbeitsrecht als optimales Referenzgebiet
1. Strukturelles Ungleichgewicht als zentrales Wesensmerkmal des Arbeitsrechts
2. Die Bedeutung von Richterrecht und Grundrechten im Arbeitsrecht
3. Hohe Dichte an arbeitsrechtlichen Richtlinien
II. Die besondere Stellung der Charta im Arbeitsrecht
1. Die Charta als primäre Rechtsquelle im europäischen Grundrechtssystem
2. Sekundärrechtsakzessorietät der Charta und richtliniendominiertes Arbeitsrecht
3. Vielzahl spezifischer Arbeitnehmergrundrechte in der GRC
III. Fazit
C. Ziel und Gang der Untersuchung
Kapitel 1: Grundlagen und Terminologie
§ 1 Zur innerstaatlichen Wirkung von Unionsrecht im Allgemeinen
A. Unmittelbare Geltung
B. Unmittelbare Anwendbarkeit
I. Zum Begriffsverständnis
1. Eine Frage der Normstruktur
2. Keine Frage des Normadressaten
II. Normstrukturelle Voraussetzungen
1. Inhaltliche Unbedingtheit und hinreichende Bestimmtheit
2. Einräumung eines subjektiven Rechts?
III. Schlussfolgerungen
1. Schlussfolgerungen für die GRC
a) Widerspruch von Prima-facie-Struktur und unmittelbarer Anwendbarkeit?
b) Grundsätzliche Eignung der GRC zur unmittelbaren Anwendbarkeit
2. Schlussfolgerungen für Richtlinienbestimmungen
C. Anwendungsvorrang
I. Begriff
II. Rechtsfolgen
III. Unmittelbare Anwendbarkeit als zwingende Voraussetzung
1. Kein Anwendungsvorrang ohne unmittelbare Anwendbarkeit
2. Kollisionsbegriff und Maßstabsfunktion unmittelbar anwendbaren Unionsrechts
D. Zusammenfassung
§ 2 Begriffe und Dogmatik der grundrechtlichen Dritt- bzw. Horizontalwirkung
A. Begriff und Bedeutung der grundrechtlichen Drittwirkung
I. Traditionelle Erscheinungsformen grundrechtlicher Drittwirkung
1. Unmittelbare Drittwirkung
2. Mittelbare Drittwirkung
a) Allgemeines
b) Zusammenspiel mit Grundrechtsfunktionen
II. Zur Übertragbarkeit auf die Unionsgrundrechte
III. Kritik am Begriff der Drittwirkung
1. Kritik aus nationaler Perspektive
2. Kritik aus unionsrechtlicher Perspektive
B. Vorzugswürdige Terminologie: Positive und negative Horizontalwirkung
I. Negative Horizontalwirkung - Rechtsverdrängung im Horizontalverhältnis
II. Positive Horizontalwirkung - Rechtsersetzung im Horizontalverhältnis
C. Zusammenfassung
§ 3 Begrenzte Bedeutung der Charta-Grundsätze i.S.d. Art 52 Abs. 5 GRC
A. Keine positive Horizontalwirkung
B. Negative Horizontalwirkung?
C. Zusammenfassung
Kapitel 2: Anwendbarkeit der GRC im mitgliedstaatlichen (Arbeits-) Recht
A. EuGH: Weiter Anwendungsbereich der Unionsgrundrechte
I. Vor Verbindlichwerden der Charta
II. Nach Verbindlichwerden der Charta
1. Umstrittene Weichenstellung: RechtssacheA° kerberg Fransso
2. Weitgehende Entspannung durch Folgeentscheidungen
3. Zwischenergebnis
B. BVerfG: Von der Trennung zur Kombination der Grundrechtsräume
C. Eigene Stellungnahme
I. Ausgangspunkt
II. Einzelheiten der Anwendbarkeit der Charta bei Richtliniendurchführung
1. Bestimmte Verpflichtung für den konkreten Sachverhalt als Voraussetzung
2. Grundrechtsbindung bei zwingenden Richtlinienvorgaben
a) Grundsätzliches
b) Zur Kritik an einer Bindung des Umsetzungsgesetzes an die Unionsgrundrechte
aa) Einwand: "Funktionslosigkeit" einer solchen Bindung?
bb) Zu den für eine Bindung vorgebrachten Gegenargumenten
(1) Erfordernis einer Bindung in den praxisrelevanten Fällen richtlinienwidrigen Umsetzungsrechts?
(a) Argument
(b) Stellungnahme
(2) Erfordernis einer Bindung aufgrund von Rechtsschutzüberlegungen?
(3) Erfordernis einer Bindung zur Sicherung der Vorlagepflicht?
cc) Vorzugswürdige Auffassung
(1) Jedenfalls keine Bindung bei grundrechtswidriger Richtlinie
(2) Bindung bei grundrechtskonformer Richtlinie als unzulässige Zweckentfremdung
3. Grundrechtsbindung bei Umsetzungsspielräumen
a) Doppelbindung im Gestaltungsspielraum
b) Differenzierte Bindung bei überschießender Umsetzung
4. Irrelevanz von Umsetzungswille und Reihenfolge der Normsetzung
5. Inhaltliche Akzessorietät zwischen Anwendungsbereich und Richtlinieninhalt?
D. Zusammenfassung
§ 5 Verbleibende Bedeutung des GG? - Zum Verhältnis von GG und GRC
Kapitel 3: Die Rechtsprechungslinie zur Horizontalwirkung der Unionsgrundrechte im Arbeitsrecht
§ 6 Ursprung: Die Rechtssache Mangold
A. Entscheidungsinhalt
B. Einordnung der Entscheidung
I. Perspektive des Sekundärrechts: Neue Sanktionskategorie für Richtlinienverstöße
II. Perspektive des Primärrechts: Negative Horizontalwirkung eines Unionsgrundrechts
§ 7 Tatbestandliche Ausdehnung - Von den Diskriminierungsverboten zu den sozialen Grundrechten
A. Erste Stufe: Übertragung auf das geschriebene Diskriminierungsverbot
I. Erste Andeutungen: Rechtssache Kücükdeveci
II. Exkurs: Das Schattendasein der Rechtssache HK Danmark
III. Rechtssache Dansk Industri
B. Zweite Stufe: Übertragung auf weitere Diskriminierungsmerkmale
I. Rechtssache Egenberger
II. Rechtssache IR
III. Rechtssache Cresco Investigation
C. Dritte Stufe: Ausweitung auf Fälle außerhalb des Diskriminierungsrechts
I. Einschränkende Entscheidung: Rechtssache AMS
II. Entscheidungen zum Urlaubsrecht
1. Schweigen in den Rechtssachen Dominguez, Reimann und Fenoll
2. Klarheit mit den Rechtssachen Bauer und Max-Planck
D. Zusammenfassung
§ 8 Rechtsfolgenerweiterung - Von negativer zu positiver Horizontalwirkung
A. Erste Anhaltspunkte im Diskriminierungsrecht
B. Belege im Diskriminierungs-, Urlaubs- und Arbeitszeitrecht
I. Grundrechtliche Angleichung nach oben - Cresco Investigation
II. Grundrechtliche Leistungsansprüche
1. Eindeutige Rechtsfolgen in den Entscheidungen Bauer und Max- Planck
2. Unklare Entscheidungsgründe in der Rechtssache CCOO
C. Zusammenfassung
§ 9 Voraussetzungen der Horizontalwirkung aus Sicht des EuGH
A. Voraussetzungen für die negative Horizontalwirkung
I. Eröffnung des Anwendungsbereichs der Unionsgrundrechte
II. Unmittelbare Anwendbarkeit des Grundrechts
1. Unmittelbare Anwendbarkeit als Voraussetzung
2. Maßstab zur Ermittlung der unmittelbaren Anwendbarkeit
III. Nicht erforderlich: Grundrechtsbindung des Arbeitgebers
B. Zusätzliche Voraussetzungen für die positive Horizontalwirkung
I. Grundrechtsbindung des Arbeitgebers als Voraussetzung
II. Wohl erhöhte Anforderungen an die unmittelbare Anwendbarkeit
III. Strukturelles Ungleichgewicht als Voraussetzung?
C. Fazit: Keine vollständige Klarheit über die Voraussetzungen
Kapitel 4: Die Rechtsfolgenseite - Zulässigkeit von negativer und positiver Horizontalwirkung
§ 10 Vorfrage: Unmöglichkeit einer richtlinienkonformen Auslegung
A. EuGH: Forderung einer Auslegung bis zur Contra-legem-Grenze
B. Verortung der Contra-legem-Grenze in Deutschland
§ 11 Die Zulässigkeit der negativen Horizontalwirkung der GRC
A. Überblick über den Meinungsstand
B. Eigene Stellungnahme
I. Materiellrechtliche Überlegungen
1. Anwendungsbereichseröffnung als eigentliches Hautproblem
2. Negative Horizontalwirkung als Folge des allgemeinen Anwendungsvorrangs
3. Grundrechtsdogmatische Erklärung: Bindung des Privatrechtsgesetzgebers
4. Unbeachtlichkeit des Art. 51 Abs. 1 S. 1 GRC
5. Rechtsquellentheoretischer Vorrang der konkretisierenden Richtlinie?
a) Kernaussagen und Argumente
b) Argumente der Gegenansicht
c) Stellungnahme
d) Fazit: Berechtigte Bedenken am falschen Ort
6. Folgeüberlegung: Keine grenzenlose richterliche Grundrechtsprüfung
a) Fallgruppe der grundrechtskonkretisierenden Richtlinien
aa) Zum vorgeschlagenen Mechanismus
bb) Kein Konflikt mit den Voraussetzungen der unmittelbaren Anwendbarkeit
b) Behandlung "selbstständiger" Grundrechtsverstöße?
c) Zwischenergebnis
7. Lediglich abstrakte Gefahr der Rechtsquellenvermengung
8. Zwischenergebnis
II. Das prozessuale Vorverständnis des Art. 100 Abs. 1 GG als Mitursache der Kritik
1. Dezentraler Grundrechtsschutz durch mitgliedstaatliche Fachgerichte
2. Zu den gescheiterten Versuchen einer Remonopolisierung
a) Keine Monopolisierung beim BVerfG
aa) Bisherige Rechtslage
bb) Keine Rückkehr des Verwerfungsmonopols mit Recht auf Vergessen
cc) Zwischenergebnis
b) Keine Monopolisierung beim EuGH
3. Zwischenergebnis
C. Zum Vorrang der primärrechtskonformen Auslegung
D. Zusammenfassung
§ 12 Die Zulässigkeit der positiven Horizontalwirkung der GRC
A. Vorfrage: Relevanz einer unmittelbaren Grundrechtsbindung Privater?
I. Keine Unterschiede wegen der Ergebnisäquivalenz der Konstruktionen?
II. Überwindung der Grenzen richterlicher Schutzpflichtenerfüllung nur durch eine Grundrechtsbindung Privater
1. Zur (begrenzten) Reichweite richterlicher Schutzpflichtenerfüllung unter dem GG
a) Schutzpflichtenerfüllung durch Auslegung
b) Schutzpflichtenerfüllung durch Rechtsfortbildung
2. Reichweite der richterlichen Schutzpflichtenerfüllung unter der GRC
a) EuGH und h.L.: Verweis auf jeweilige mitgliedstaatliche Auslegungsgrenzen
b) Alternative: Unionseinheitliche Methode richterlicher Schutzpflichtenerfüllung?
3. Zwischenergebnis
III. Überwindung der immanenten Grenzen der negativen Horizontalwirkung
1. Beschränkte Reichweite der negativen Horizontalwirkung
2. Selektive negative Horizontalwirkung als "richterliches Scrabble- Spiel"
3. Zwischenergebnis
IV. Adressatenkreis als Frage dogmatischer Richtigkeit und psychologische Dimension
V. Zusammenfassung
B. Überblick über den Meinungsstand
C. Blick ins mitgliedstaatliche Verfassungsrecht
D. Eigene Stellungnahme
I. Argumente gegen eine Grundrechtsbindung Privater?
1. Kein Entgegenstehen der Dogmatik zur innerstaatlichen Wirkung von Unionsrecht
2. Art. 51 und Art. 52 GRC - Unüberwindbare Hürden?
a) Vereinbarkeit mit Art. 51 GRC
aa) Abschließende Regelung der Grundrechtsadressaten in Art. 51 Abs. 1 S. 1 GRC?
(1) Herrschende Meinung: E-contrario-Potential der Norm
(2) Stellungnahme: Keine abschließende Regelung des Adressatenkreises
bb) Sekundärrechtsakzessorietät als Gegenargument
(1) Kein Gleichlauf von Richtlinien- und Grundrechtswirkung
(2) Unvereinbarkeit von Privatbindung und Sekundärrechtsakzessorietät?
(a) Umfassende Privatbindung als Wertungswiderspruch
(b) Umfassende Privatbindung und Kompetenzerweiterungsverbot
(c) Zwischenergebnis
(d) Konsequenz: Zwingender Gleichlauf statt absoluter Unzulässigkeit
(3) Zwischenergebnis
cc) Ergebnis zu Art. 51 GRC
b) Vereinbarkeit mit dem allgemeinen Gesetzesvorbehalt des Art. 52 Abs. 1 S. 1 GRC
aa) Chartarechtlicher Gesetzesvorbehalt als Argument für die reine Staatsrichtung?
bb) Unvereinbarkeit von Gesetzesvorbehalt und Grundrechtsbindung Privater?
(1) Ursprung des Arguments: Zur Rechtslage unter dem GG
(a) Bindung des (Zivil-) Richters an den Vorbehalt des Gesetzes?
(b) Aushebelung dieser Grenzen durch unmittelbare Verpflichtung Privater
(2) Übertragbarkeit dieses Verständnisses auf die GRC?
(a) Eingeschränkte Bedeutung des chartarechtlichen Gesetzesvorbehalts
(b) Kein Äquivalent zu Art. 100 Abs. 1 GG im unionalen Grundrechtsschutz
(c) Grundrechtskonkretisierende Richtlinien als gesetzliche Grundlage
(d) Problem der Rechtssicherheit?
cc) Ergebnis zu Art. 52 GRC
3. Vergleich mit der EMRK - Exklusivität einer Schutzpflichtenlösung?
a) Die Positive-obligations-Doktrin des EGMR
b) Keine unmittelbare Horizontalwirkung der EMRK
aa) Keine positive Horizontalwirkung der EMRK
bb) Exkurs: Keine negative Horizontalwirkung der EMRK
c) Zwingender Auslegungsgleichklang zwischen EMRK und GRC?
d) Zwischenergebnis
4. Exkurs: Rechtspsychologische Einwände?
5. Zwischenergebnis
II. Argumente für eine Grundrechtsbindung Privater
1. Allgemein-unionsrechtliche Gründe
a) Allgemeine Dogmatik der innerstaatlichen Wirkung von Unionsrecht
b) Vergleich mit dem übrigen Primärrecht - Horizontalwirkung und Grundfreiheiten
aa) Rechtsprechung des EuGH zur Horizontalwirkung der Grundfreiheiten
bb) Keine Übertragbarkeit der Argumentation auf die GRC
cc) Zwischenergebnis
2. Privatrechtszuschnitt und Menschenwürdegehalt als Argument?
3. Strukturelles Ungleichgewicht im Arbeitsrecht als Argument?
4. Besonderheiten einer supranationalen Grundrechtsordnung als Argument
a) Bedeutung des effet utile - Einheitliche Wirksamkeit und effektive Durchsetzung
b) Staatsvermittelte Privatwirkung und einheitliche Anwendung als Widerspruch
aa) Keine Garantie einheitlicher mitgliedstaatlicher Schutzpflichtenerfüllung
(1) Unterschiedliche Rezeptionsmechanismen in den Mitgliedstaaten
(2) Keine Vergleichbarkeit mit der richtlinienkonformen Auslegung
bb) Unterschiedliche Normenkollisionen - Zufälligkeit der Ergebnisse
c) Zwischenergebnis
5. Ergebnis
E. Zusammenfassung
Kapitel 5: Die tatbestandliche Reichweite - Grenzen der Horizontalwirkung
§ 13 Äußerste Geltungsgrenze: Anwendungsbereich der Charta
A. Hauptanwendungsfall: Eröffnung durch grundrechtskonkretisierende Richtlinie
I. Darstellung anhand prominenter Referenzgebiete
1. Diskriminierungsrecht
a) Eingeschränkter Merkmalskatalog
aa) Grenze de lege lata
bb) Grenze de lege ferenda
b) Kein allgemeines Diskriminierungverbot für das gesamte Privatrecht
2. Urlaubsrecht
3. Zukünftige Anwendungsfälle - Whistleblowing und Arbeitsbedingungen
II. Problem: Expansive Eigendynamik der GRC durch chartakonforme Auslegung des Sekundärrechts?
III. Wahrung der Sekundärrechtsakzessorietät in der bisherigen Rechtsprechung
B. Verstecktes Einfallstor: Eröffnung durch sachfremde Richtlinien?
C. Zwischenergebnis
§ 14 Kompetenzielle Grenzen
A. Grundsatz: Eingeschränkte eigenständige Bedeutung
B. Ausnahme: Bedeutung bei Eröffnung durch sachfremde Richtlinie?
C. Verordnungskompetenz als Voraussetzung?
D. Zwischenergebnis
§ 15 Inhaltliche Grenze: Erfordernis der unmittelbaren Anwendbarkeit
A. Ermittlung des horizontalwirkungsfähigen Gewährleistungsgehalts
I. Reflexion der bisherigen Erkenntnisse aus der Rechtsprechung des EuGH
II. Gebotene Differenzierung nach Art der Horizontalwirkung
1. Typische negative Horizontalwirkung: Niedrigere Anforderungen
a) Inhaltlicher Maßstab: Abwehrfunktion des Grundrechts
b) Rechtfertigungsprüfung und Primat legislativer Abwägungsentscheidung
2. Positive Horizontalwirkung: Höhere Anforderungen
a) Übertragung der Idee eines "Untermaßverbots"
b) Keine Passfähigkeit des Primats legislativer Abwägungsentscheidungen
3. Grenzfall der negativen Horizontalwirkung bei Schutzpflichtwidrigkeit
4. Zwischenergebnis
III. Gebotene Differenzierung nach Art und Inhalt des jeweiligen Grundrechts
1. Vorfrage: Expansive Horizontalwirkung durch subsidiäre Auffanggrundrechte?
a) Elfes 2.0: Richtlinienwidrigkeit als Verstoß gegen allgemeine Handlungsfreiheit?
aa) Verstoß gegen allgemeine Handlungsfreiheit bei richtlinienwidriger Umsetzung
bb) Stellungnahme
(1) Kein vergleichbares Grundrecht auf Ebene der GRC
(2) Berücksichtigung des telos der Chartabindung bei Richtlinienwidrigkeit
(3) Erforderlichkeit eines Konkretisierungszusammenhangs als Korrektiv?
cc) Zwischenergebnis
b) Art. 16 GRC als horizontalwirkungsfähiges Arbeitgebergrundrecht?
aa) Rs. Thelen Technopark - Unanwendbarkeit der HOAI im Horizontalverhältnis?
(1) Sachverhalt
(2) Schlussanträge des Generalanwalts
(3) Ablehnung des Vorschlags durch den EuGH
bb) Vorzugswürdige Auffassung: Art. 16 GRC als regelungsfähiges Grundrecht
cc) Beschränkte Übertragbarkeit auf sozialpolitische Richtlinien
dd) Zwischenergebnis
c) Antwort auf die Vorfrage
2. Grundlagen zur Inhaltsermittlung
a) Grundlegende Auslegungsmaximen
aa) Eingeschränkte Bedeutung des Wortlauts
bb) Grundrechtstypische Auslegungsbedürftigkeit und hinreichende Bestimmtheit
cc) Bedeutung von Ermessensspielräumen
dd) Auslegungshilfen - Erläuterungen, EMRK und Verfassungsüberlieferungen
b) Grundrechtskonkretisierende Richtlinien - keine Rechtserkenntnisquelle
aa) Grundsätzliche Unzulässigkeit einer Rechtsquellenvermengung
(1) Normhierarchischer Ausgangspunkt
(2) Ablehnung der These einer inversen Normenhierarchie
(a) Unzutreffendes Deutungsmuster
(b) Methodische Unzulässigkeit
(3) Kein Infragestellen durch Primat legislativer Abwägungsentscheidung
bb) Methodisch zulässige Ausnahmen
(1) "Echte" Ausnahme: Grundrechte mit Konkretisierungsvorbehalt
(a) Bedeutung
(b) Beleg in der Rechtsprechung des EuG: Rechtssache IPSO
(2) "Unechte" Ausnahme: Richtlinie als unverbindliche Auslegungshilfe
(3) Inbezugnahme des acquis communautaire in den Erläuterungen
3. Kategorisierung der Grundrechte und Anwendungsbeispiele
a) Verbotsnormen - Umfassendes Horizontalwirkungspotential
aa) Allgemeines
bb) Beispiele
(1) Diskriminierungsverbot des Art. 21 Abs. 1 GRC als Paradebeispiel
(a) Grundsätzlich weitreichende Horizontalwirkung
(b) Kritik an der Entscheidung in der Rs. Cresco Investigation
(2) Art. 32 Abs. 1 S. 1 GRC (Verbot von Kinderarbeit)
b) Gebotsnormen - Eingeschränktes Horizontalwirkungspotential
aa) Gebotsnorm mit Konkretisierungsvorbehalt
(1) Allgemeines
(2) Beispiel: Art. 27 und Art. 30 GRC
(a) Zur Horizontalwirkung des Art. 27 GRC
(b) Zur Horizontalwirkung des Art. 30 GRC
bb) Gebotsnormen ohne Konkretisierungsvorbehalt
(1) Allgemeines
(2) Beispiel: Art. 31 GRC
(a) Art. 31 Abs. 1 (Gesunde, sichere und würdige Arbeitsbedingungen)
(b) Art. 31 Abs. 2 Alt. 1 GRC (Arbeitszeitgrundrecht auf Höchstarbeits- und Ruhezeiten)
(c) Art. 31 Abs. 2 Alt. 2 (Grundrecht auf bezahlten Jahresurlaub)
c) Horizontalwirkung von Freiheitsrechten am Bsp. des Art 11 GRC (Meinungsfreiheit)
B. Kritik am EuGH: Teilweise abnehmender judicial self-restraint
C. Zusammenfassung
Kapitel 6: Horizontalwirkung von Richtlinien als Alternative?
§ 16 Keine generelle Horizontalwirkung von Richtlinien
A. Ausgangspunkt: Unmittelbare Anwendbarkeit als Voraussetzung
B. Unmittelbare Anwendbarkeit von Richtlinienbestimmungen?
I. Rechtssache van Duyn: Grundsätzliche Möglichkeit der unmittelbaren Anwendbarkeit
II. Übertragbarkeit auf das Horizontalverhältnis?
1. Abzulehnende Ansichten
a) Vollständige Übertragung - Umfassende Horizontalwirkung
b) Eingeschränkte Übertragung - Lediglich negative Horizontalwirkung
2. Überzeugende Ansicht: Keine Übertragung - Keinerlei Horizontalwirkung
a) Effet utile-Argumentation und Wortlaut des Art. 288 AEUV
b) Keine Übertragbarkeit der Ratti-Argumentation und Regelungskonzept von Richtlinien
C. Fazit
§ 17 Horizontalwirkung grundrechtskonkretisierender Richtlinien?
A. Mögliche Vorteile einer solchen Lösung
I. Unbeachtlichkeit des "Demokratiearguments"
II. Beachtlichkeit des Rechtssicherheitsarguments
III. Keine Zweckentfremdung von Unionsgrundrechten
IV. Vermeidung normhierarchischer Missverständnisse
V. Bessere Möglichkeit einer Berücksichtigung der unionalen Kompetenzordnung
VI. Gesteigerte Akzeptanz durch Vermeidung der umstrittenen Frage nach der grundrechtlichen Horizontalwirkung
VII. Zwischenergebnis
B. Unüberwindbare dogmatische Hürden
C. Fazit
Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
A. Zusammenfassende Thesen
B. Resümee und Ausblick
Literaturverzeichnis
Sach-und Personenregister

Systemvoraussetzungen

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