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Postvirale Erschöpfung überwinden - mit der Kraft der Natur
Jeder fühlt sich manchmal müde und erschöpft - doch wenn die Müdigkeit Sie regelrecht lähmt und Konzentrationsprobleme, Energiemangel und Antriebslosigkeit Ihre Lebensqualität dauerhaft einschränken, sollten Sie dringend handeln. Auslöser kann eine Erkrankung sein, die durch Corona-, Grippe- oder andere Viren hervorgerufen wurde und die eigentlich überstanden schien.
Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Methoden aus der Naturheilkunde sowie weitere komplementäre Verfahren, mit denen Sie wieder zu frischer Energie und Kraft finden können. Heilpraktiker Philipp Feichtinger und Heilpraktiker für Psychotherapie Abbas Schirmohammadi erklären Ihnen:
Die Symptome, Ursachen und Verläufe bei postviraler Müdigkeit sind vielfältig. Die wichtigsten Fakten und Fachbegriffe finden Sie hier im Überblick.
Die globale Bedeutung viraler Infektionen auf die Gesundheitslage der Gesamtbevölkerung und jedes einzelnen Menschen rückte erstmals durch die Spanische Grippe (1918-1920) im großen Stil in den wissenschaftlichen Fokus. Die jährlichen saisonalen Grippewellen halten die Forschungen auch hinsichtlich der Nachwirkungen solcher Infektionen und der Entwicklung neuer Impfstoffe auf dem neuesten Stand. Dank der jeweiligen Impfungen konnten Virusinfektionen wie Pocken, Masern, Mumps oder Windpocken ausgerottet werden oder sind nahezu verschwunden.
Erst die Corona-Pandemie hat das öffentliche Interesse wieder auf virale Geschehen und die sehr deutlichen postviralen Erscheinungen gelenkt. Umfassende Untersuchungen beschäftigen sich seither mit Long- und Post-COVID-Syndromen, also Beschwerdebildern, die nach überstandener Infektion weiterhin vorhanden sind oder sich neu entwickelt haben.
Eine Erscheinung, die bereits zuvor im Rahmen viraler Infektionen aufgetreten war, ist die postvirale Müdigkeit. Deren Symptomatik kann weit über eine gewöhnliche Müdigkeit hinausgehen und je nach Ausprägung massive Einschnitte hinsichtlich der Lebensqualität bedingen. Wenngleich eine allumfassende Untersuchung der postviralen Müdigkeit noch in den Kinderschuhen steckt, so werden neue Erkenntnisse dank der Pandemie und den Auswertungen zu Post-COVID und Long COVID in den nächsten Jahren zusätzlich Aufschluss bringen.
Grundsätzlich versteht man unter postviraler Müdigkeit eine nach einer überstandenen Virusinfektion weiterhin oder neu auftretende Müdigkeit und Erschöpfung, die Betroffene dauerhaft beeinträchtigen und in ihrer Leistungsfähigkeit massiv einschränken können.
Die Wissenschaft unterscheidet hier jedoch noch weiter:
Fatigue: Der englische Begriff bedeutet »Erschöpfung« und meint eine symptomatische Erscheinung, die auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene bestehen kann. Die Erschöpfung kann je nach Kontext auf ein körperliches oder psychisches Krankheitsgeschehen zurückgeführt werden oder ohne Ursache entstehen. Bei der Fatigue gibt es im Vorfeld, objektiv betrachtet, kaum Anstrengungen, und trotzdem reagieren Betroffene mit einem Übermaß an Müdigkeit und Erschöpfung, die nicht oder sehr gering durch Schlaf oder Regenerationsphasen ausgeglichen werden können.
Chronische Fatigue: Sie äußert sich im Rahmen einer chronischen Grunderkrankung, z. B. Tumor- oder MS-Fatigue. Hier muss mittels Differenzialdiagnostik zur postviralen Müdigkeit unterschieden werden.
Postvirale Fatigue: Diese hier im Buch beschriebene Form ist die Folge einer vorausgegangenen viralen Infektion, die die Symptomatik der Müdigkeit und Erschöpfung über Wochen, Monate oder sogar Jahre nach sich ziehen kann. Häufig erfolgt eine Ausheilung auf natürlichem Weg.
Postvirales Fatigue-Syndrom: Diese erweiterte Version der postviralen Fatigue weist einen umfassenderen Beschwerdekomplex auf. Neben Schwindel, Schlafstörungen und Kopfschmerzen können dies auch neurologische Erscheinungen sowie Gelenk- und Muskelbeschwerden sein.
ME/CFS (Chronisches Fatigue-Syndrom): Die myalgische Enzephalitis, auch chronisches Fatigue-Syndrom genannt, stellt ein komplexes neuroimmunologisches Krankheitsbild mit unbekannter Ursache dar. Vermutet werden ein Zusammenhang und eine zeitliche Korrespondenz mit viralen und bakteriellen Infektionen sowie eine genetische Veranlagung. Grundsätzlich sind die Beschwerden jedoch auf kein erklärbares Krankheitsbild zurückzuführen. Man geht davon aus, dass etwa 0,5 % der Bevölkerung betroffen sind. Eine Abgrenzung von »einfacher« Müdigkeit und Erschöpfung muss dringend hervorgehoben werden, da Betroffene einer massiven Einschränkung ihrer Lebensumstände ausgesetzt sein können. Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten listet ME/CFS unter dem Code G93.3 als eine Erkrankung des Nervensystems.
Zentraler Punkt des Beschwerdebildes ist die post-exertionelle Malaise, eine massive Belastungsintoleranz bereits nach minimaler körperlicher Betätigung, verbunden mit ausgeprägten Müdigkeits- sowie Erschöpfungszuständen ohne erkennbaren Auslöser. Eine drastische Minderung des Aktivitätsniveaus, »Brainfog« (Gehirnnebel), Veränderung des Biorhythmus, Gelenk- und Muskelschmerzen, Herzrasen, Schwindel, Atemnot, Verdauungsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, schmerzende Lymphknoten, Anpassungsstörungen der Körpertemperatur sowie Sinnes-, Wahrnehmungs- und Wortfindungsstörungen können weitere markante Kennzeichen sein. Betroffene sind daher angehalten, ihre Belastungsgrenzen genau zu kennen und einzuhalten.
Die Diagnosestellung der Fatigue erweist sich durch das nicht zur Gänze erforschte Beschwerdebild und die stetige Gewinnung neuer Erkenntnisse als schwierig. Die Fatigue muss mindestens sechs Monate bestehen. Eine Hilfestellung können die Kanadischen Konsenskriterien bieten, wovon fünf Hauptkriterien (1-5) sowie zwei Nebenkriterien (6-8) gegeben sein müssen.
Kanadische Konsenskriterien:
Fatigue
Zustandsverschlechterung nach Belastung
Schlafstörungen
Schmerzen
neurologische/kognitive Dysfunktionen
autonome Dysfunktionen
neuroendokrine Dysfunktionen
Immundysregulation
Die jeweilige Therapie erfolgt stets symptombezogen und dient der Linderung. Eine Heilung ist nach aktuellem Wissensstand nicht möglich.
So unterschiedlich die Formen von Fatigue sind, so ähnlich können die Beschwerden für Betroffene sein. Bestehen Grunderkrankungen, auf denen die Fatigue beruht, können natürlich noch zusätzlich Symptome auftreten und das Krankheitsbild weiterführend belasten.
Wir möchten bereits an dieser Stelle darauf hinweisen, dass jegliche Beschwerden stets ärztlich abgeklärt werden sollten, da diese auch auf andere Erkrankungen zurückgeführt werden könnten. Auch die im praktischen Teil erläuterten Maßnahmen sollten erst dann zum Einsatz kommen, wenn Sie medizinisch durchgecheckt worden sind.
Auch der Ausprägungsgrad der postviralen Müdigkeit in Abhängigkeit von der Infektionsdauer und -schwere können, vor allem beim Long- und Post-COVID-Syndrom, die Art der Symptome maßgeblich mitbeeinflussen.
Körperliche Symptome
eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit
Schwäche- und Erschöpfungsgefühle
Muskuläre Kraftlosigkeit
Ein- und Durchschlafstörungen
dauerhaftes Unwohlsein nach körperlicher Betätigung
rasch auftretende, starke und anhaltende Müdigkeit
Kopfschmerzen und Schwindel
Muskel- und Gelenkschmerzen
Seelische Symptome
Antriebslosigkeit und Apathie
Vermeidung von körperlicher Betätigung
Angst vor Überlastung
emotionaler Rückzug und nachlassendes Interesse an Hobbys
Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
Frustration, Wut und Aggression aufgrund der eigenen Unfähigkeit, seine Aufgaben zu bewältigen
Kognitive Symptome
nachlassende geistige Leistungsfähigkeit
Wortfindungsstörungen
Konzentrationsstörungen mit leichter Ablenkbarkeit
verminderte geistige Flexibilität und Merkfähigkeit
Gedächtnisstörungen
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