Schweitzer Fachinformationen
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Die Nierenersatztherapie greift entscheidend in zahlreiche Stoffwechselfunktionen des Organismus ein. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert eine auf den einzelnen Patienten abgestimmte Einstellung. Dafür sind verschiedene Kontrollmaßnahmen erforderlich:
Medikamente werden vom Arzt verordnet!
Sie sind notwendig, um evtl. eine noch verbleibende Nierenfunktion zu unterstützen bzw. Stoffwechselfehlleistungen zu korrigieren.
Sie müssen sorgfältig ausgewählt werden, damit es im Körper nicht zu Überdosierungen und bisweilen zu dramatischen Nebenwirkungen kommt.
ZIELWERTE
Zusätzlich bei diabetischer Stoffwechsellage
Cholesterin und Triglyzeride
Zielwerte
Sie richten sich nach dem jeweiligen Risikoprofil.
Allgemein gültig:
Gesamtcholesterin:
< 200 mg/dl
LDL-Cholesterin:
< 160 mg/dl
HDL-Cholesterin:
> 40 mg/dl
Triglyzeride:
< 150 mg/dl
Bestehen weitere Risikofaktoren, liegen die Zielwerte niedriger und müssen mit dem Arzt zusammen festgelegt werden.
Was ist mit dem Rauchen?
Rauchen ist ein erheblicher Risikofaktor, insbesondere für Herz- und Gefäßerkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall).
Da bei Dialysepatienten häufig weitere Risikofaktoren hinzukommen, ist das Rauchen von besonderer Bedeutung.
Hören Sie mit dem Rauchen auf!
Behandlung eines erhöhten Blutzuckerspiegels
Blutzuckersenkende Medikamente
Der Blutzucker sollte sorgfältig eingestellt werden. Dazu stehen Tabletten und/oder Insulin zur Verfügung. Nicht alle blutzuckersenkenden Medikamente können bei einer eingeschränkten Nierenfunktion zur Anwendung kommen. Die Gefahren einer Unterzuckerung dürfen nicht unterschätzt werden. Oftmals kann eine Einstellung auf Insulin die bessere Therapie sein.
Alle Maßnahmen werden durch eine ausreichende körperliche Bewegung und Sport unterstützt.
Da die Nieren am Abbau von Insulin beteiligt sind, kann es zu einem veränderten, z. T. verminderten, Insulinbedarf kommen.
Beachten Sie: Ein erhöhter Blutzucker verstärkt das Durstgefühl.
Kalzium-Phosphat-Haushalt
Schon frühzeitig, also bereits vor Beginn einer Nierenersatztherapie, sollte der Kalzium-Phosphat-Haushalt besonders beachtet werden, um den Nebenwirkungen von Kalzium-Phosphat-Ablagerungen in Blutgefäßen und unter der Haut vorzubeugen. Hierfür ist eine gute Einstellung von Phosphat, Kalzium, Parathormon und D-Hormon wichtig. Entscheidend kann dadurch der Knochen geschützt werden.
Nebenwirkungen einer zu hohen Phosphataufnahme
Bei einem ständig erhöhten Phosphatspiegel im Blut wird Kalzium ungewollt aus den Knochen mobilisiert und führt zu ernsthaften Schädigungen.
Es kommt
Während einer Dialysezeit von vier Stunden an der künstlichen Niere werden etwa 400-500 mg Phosphat herausgefiltert. Vorteilhaft ist eine häufigere und längere Dialysedauer, so wird mehr Phosphat entfernt.
Die Bauchfelldialyse bietet hier Vorteile: entfernt werden etwa 800 mg Phosphat/Tag.
Zielwerte für Phosphat
Phosphatbinder
Die Einnahme von Phosphatbindern wird bei erhöhtem Phosphatspiegel im Blut verordnet. Diese Medikamente werden vor oder zu den Mahlzeiten eingenommen. Sie binden im Darm überschüssiges Phosphat aus der Nahrung, welches dann über den Stuhl ausgeschieden wird.
Grundsätzlich gilt für die Phosphatbinder
Es gibt verschiedene Arten Phosphatbinder. Ihr Nephrologe wird individuell die am besten geeigneten Phosphatbinder auswählen. Hierbei müssen die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Risiken beachtet werden:
Werden verschiedene Phosphatbinder miteinander kombiniert, kann dadurch die Wirksamkeit erhöht und Nebenwirkungen können vermieden werden. Über die richtige Einnahme informiert Sie ihr Dialyse-Team.
Einnahmefehler und Tipps
Gerne wird die Einnahme auch mal vergessen. Dies verstärkt die Problematik eines zu hohen Phosphatspiegels. Für unterwegs haben Sie immer Ihre Phosphatbinder dabei!
Die Größe und Anzahl der Tabletten wird manchmal als Belastung empfunden. Es kann Abhilfe geschaffen werden durch Umstellung, z.?B. auf Pulver. Es besteht teilweise die Möglichkeit, Phosphatbinder mit einer speziellen Mühle zu Pulver zu mahlen.
Machen Sie mit!
Schätzen Sie den Phosphatgehalt Ihrer Nahrung ab und bringen Sie die Einnahme (Anzahl) der Phosphatbinder mit Ihrer Ernährung in Einklang. Effektiv ist der Verzicht auf sehr phosphathaltige Nahrungsmittel. Der Erfolg lohnt sich und lässt sich auch zeitnah an verbesserten Blutwerten erkennen.
Insbesondere für die Vorbereitung auf eine Nierentransplantation ist hier ein hohes Maß an Eigenverantwortung im Umgang mit Ernährung und Medikamenteneinnahme gefragt.
Kalium
Symptome erhöhter Kaliumwerte (Hyperkaliämie)
Ein erhöhtes Kalium macht sich u.?a. durch eine gelähmte Muskulatur bemerkbar und betrifft z.?B. Sprache, Beine und Arme. Bei einem weiteren Kaliumanstieg kann es zu lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störungen kommen. Es besteht die Gefahr eines plötzlichen Herztodes.
Ursachen für einen zu hohen Kaliumspiegel
Bei nachlassender Harnproduktion wird in der Regel weniger Kalium über den Urin ausgeschieden. Der Kaliumspiegel im Blut steigt an.
Der Kaliumspiegel ist daher abhängig von der Zufuhr (Ernährung), aber auch von Stoffwechseleinstellungen und der Dialysequalität:
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