Schweitzer Fachinformationen
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Inflammaging, eine Kombination aus »Inflamm« für Entzündung und »Aging« für Alterung, ist ein großes Thema im Biohacking.
Es ist kaum zu glauben, aber leider wahr: Beim Inflammaging lösen chronische Mikroentzündungen Alterungsprozesse im ganzen Körper aus. Viele Erkrankungen, eine beschleunigte Hautalterung und auch eine Gewichtszunahme gehen mit diesen chronischen Entzündungsprozessen im Körper einher. Ist dein Hautbild irritiert? Leidest du an Rosazea, Neurodermitis, Nesselsucht oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Nimmst du stetig an Körpergewicht zu, obwohl du viel weniger isst als andere? Ich habe dir zu Beginn meines Buches von meinen Symptomen durch die Kombination von Stress und der »falschen« Ernährung erzählt. Abgeschlagenheit, Leistungsminderung bis zum Kollaps meines Herzens. Mit meiner miserablen Junk-Ernährung versuchte ich verzweifelt, mich kurzfristig in bessere Stimmung zu versetzen und meinem Körper »schnelle Energie« zuzuführen, um den Alltag durchzuhalten. Ein Teufelskreis entstand, in dem sich beide Komponenten (Stress und Ernährung) gegenseitig negativ anfeuerten. Das halten selbst die gesündesten Zellen unseres Körpers nicht aus. Hätte man zu mir gesagt: »This girl is on fire!«, hätte ich zugestimmt und gewusst, dass damit kein Kompliment, sondern mein Gesundheitszustand gemeint war. Denn an all diesen Symptomen sind »leise« Entzündungen beteiligt, die im Körper glimmen. Chronische Entzündungen können wir nicht sehen. Sie kommen ohne Schmerzen, Überwärmung oder Rötung daher. Sie werden auch als Mikroentzündungen bezeichnet. Es sind keine lodernden Flammen, deren Rauchwolke du schon von Weitem siehst. Chronische (stille) Entzündungen schleichen sich langsam heran und befeuern stetig ihre Glut. Das macht sie so gefährlich, da du häufig erst sehr spät erkennst, dass sich eine Erkrankung oder beschleunigte Alterungsprozesse entwickelt haben und es auf einmal auch bei dir heißt: »This girl is on fire!« Chronische Mikroentzündungen verlangen Höchstleistung von deinen Zellen. Die entzündlich veränderten kleinsten Einheiten deines Organismus laufen ständig auf voller Kraft und sind am Limit.
Dadurch kommen sie schneller in die Jahre, verschleißen und »verbrennen im Turbo-Tempo«. Unser Körper will löschen und reparieren, schafft es aber nicht. Da er konstant Wassereimer für Wassereimer anschleppt, gehen ihm die Kräfte aus. Irgendwann spüren wir das.
Aus der Nahrungsmittelwelt spielen besonders zucker-, weizen- und transfettsäurehaltige Produkte sowie industriell stark verarbeitete Lebensmittel aufgrund ihrer chemischen Zusatzstoffe eine Rolle. Ein weiterer »Brandbeschleuniger« sind rotes Fleisch und daraus produzierte Schweinereien. Darin steckt viel Arachidonsäure, die besonders entzündungsfördernde Eigenschaften hat. Durch ihre Verstoffwechselung entstehen proentzündliche Produkte, die bei einer zusätzlich zuckerreichen Ernährung verstärkt in unsere Zellen eingeschleust werden. Als gutes Beispiel, chronische Entzündungsprozesse zu vermindern, dient der Vergleich von Proteinen tierischer und pflanzlicher Herkunft: Essen wir ein Stück Schweinefleisch, liefert es uns nicht nur wertvolle Proteine, sondern gleichzeitig noch eine ganze Menge gesättigter Fettsäuren (inflammatorisch). Ein Gemüseeintopf mit Hülsenfrüchten kann ebenfalls proteinreich sein, hat dafür aber noch einen Haufen Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe (antiinflammatorisch) im Schlepptau. Sie bremsen vorzeitige Alterungsprozesse aus und unterstützen deine Gesundheit. Neben entzündungsfördernden Lebensmitteln ist es nicht sinnvoll (wer hätte es gedacht.), am Glimmstängel zu hängen oder täglich zu tief ins Glas zu schauen. Regelmäßiger Nikotinkonsum kostet dich nicht nur Lebenszeit, sondern auch Lebensqualität. Ein Zug an der Kippe enthält 100.000.000.000.000 freie Radikale (aggressive Moleküle). Wer raucht, wird nicht nur früher krank, er altert auch schneller, unter anderem durch chronische Mikroentzündungen. Und auch das tägliche Glas Rotwein fördert durch den enthaltenen Alkohol chronische Inflammation. Neuere Studien widerlegen den Mythos, dass ein täglicher moderater Alkoholkonsum die Lebenserwartung verlängert. Eine Untersuchung der Universität Greifswald fand keinen Vorteil gegenüber Abstinenzlern. Im Gegenteil: Selbst geringe Mengen Alkohol können das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Angsterkrankungen, Depression und bestimmte Krebsarten erhöhen. Alkohol ist und bleibt ein Zellgift. Weitere Faktoren, die in unseren Zellen Schwelbrände entfachen, sind Umweltgifte (Pestizide in Nahrungsmitteln, Luftverschmutzung), chronischer Schlafmangel, Stress, UV-Strahlung und Blaulicht. Aber auch die Aktivität unserer Gene, die chronische Entzündungen fördern, nimmt im Laufe des Lebens leider zu - wie unser Körpergewicht. Wir geraten in späteren Lebensphasen nicht nur optisch schneller aus der Form. Unser Bauchfett produziert entzündungsfördernde Signalmoleküle. Je älter wir sind, desto empfänglicher werden unsere Zellen für chronische Entzündungen und desto mehr Brandschutz ist erforderlich.
Das Feuer entfachen wir aber nicht nur von außen. Es gibt auch innere Faktoren, die Brände in unserem Körper legen. Diese gefährlichen Anzünder heißen »freie Radikale«. Sie entstehen automatisch täglich in unserem Stoffwechsel. Jede Zelle und somit jede Funktion unseres Körpers benötigt Sauerstoff, den wir über unsere Atmung aufnehmen. Ein geringer Teil des Sauerstoffs wird jedoch zweckentfremdet und in freie Radikale umgewandelt, die zu oxidativem Zellstress führen. Freie Radikale haben nicht nur negative Eigenschaften. Sie unterstützen unseren Körper bei der Abwehr von Bakterien, Viren und Krebszellen. Doch durch einen ungesunden, oder, um im Bilde zu bleiben, brandgefährlichen Lifestyle und chronische Mikroentzündungen entstehen mehr von diesen radikalen Zellen, als für die Immunabwehr erforderlich sind. Die überschüssigen reaktiven Sauerstoffverbindungen kennen dann keine Gnade. Sie sind so hyperaktiv, dass sie mit allem reagieren, was ihnen vor die Füße fällt, und bekämpfen sämtliche Zellstrukturen, bis die Zellen schließlich kapitulieren. Immer wieder greifen die radikalen Moleküle auch körpereigenes Protein, Zellwände und unser Erbgut an. Und das sieht man auch an unserer Haut, die sich zunächst mit Irritationen und Pigmentflecken gegen die Angriffe wehrt. Kommen jedoch zu viele »Anzünder« zusammen (Schlafmangel, Stress, Umweltfaktoren, Junkfood), die unsere kollagenen und elastischen Fasern demolieren, machen die Zellen unserer Haut irgendwann im wahrsten Sinne schlapp. Freie Radikale lassen uns zudem nicht nur optisch alt aussehen. Sie stehen auch in Verdacht, Allergien und Hauterkrankungen wie Akne, Psoriasis, Neurodermitis oder Rosazea zu verschlechtern.
MIKROENTZÜNDUNGEN BEFEUERN ERKRANKUNGEN, DIE UNS ALT AUSSEHEN LASSEN:
Gerate jetzt nicht in Panik, weil du gelegentlich mal im Urlaub ein Sektchen schlürfst und dir dabei auch noch einen fetten Sonnenbrand eingefangen hast. Nicht der eine Sonnenbrand im Leben führt zu Hautkrebs und auch ein Glas Sekt hin und wieder verursacht keinen flächendeckenden Waldbrand. Chronische Entzündungsprozesse und oxidativer Stress entwickeln sich, wenn eine Ansammlung mehrerer ungesunder Lifestyle-Faktoren über einen längeren Zeitraum besteht. Entscheidend ist, dass die proentzündlichen Faktoren nicht überhandnehmen.
Manche Brandbeschleuniger können wir meiden. Wir können unsere Haut vor Sonnenbränden schützen, mit dem Rauchen aufhören und unseren Alkoholkonsum minimieren. Bei anderen Faktoren wird es jedoch schwieriger. Wenn deine Wohnung an einer verkehrsreichen Straße liegt, besteht nicht unbedingt die Alternative, alle Koffer zu packen und sofort aufs Land zu ziehen. Auch frisches Obst und Gemüse sollten wir weiter essen, selbst auf die Gefahr hin, dass es trotz vermeintlich »guter« Qualität vielleicht doch mit Pestiziden behandelt wurde. Das Wichtigste, um chronische Entzündungen und oxidativen Zellstress zu vermeiden, ist eine abwechslungsreiche entzündungshemmende und basische Ernährung, in der unsere »Brandbeschleuniger« keine Chance mehr haben, immer mehr Brennstoff über kleinen Funken aufzuschichten, aus denen sich dann lodernde Flammen entwickeln. Manchmal ist auch weniger mehr. Unverarbeitete Nahrungsmittel, die ein hohes antioxidatives Potenzial in sich tragen, und hochwertige Fette sowie Intervall- und Heilfasten reduzieren entzündliche Prozesse des Körpers, schützen unsere Gesundheit, bremsen vorzeitige Alterungsprozesse und helfen gegen zu viel Speck auf den Rippen.
Eine besondere Rolle spielen Omega-3-Fettsäuren (Pflanzenöle, Nüsse, Saaten), Gewürze und Kräuter sowie Milchsäurebakterien. Dazu gehören beispielsweise das Gewürz Kurkumin aus der Kurkumawurzel, Polyphenole in grünem Tee sowie Milchsäurebakterien (Laktobazillen) in Probiotika wie Kefir und Joghurt.
DIE WICHTIGSTEN GRUPPEN NATÜRLICHER ENTZÜNDUNGSKILLER
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