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John F. Kennedy beschrieb Washington einmal als "Community of Southern efficiency and Northern charm". In der Tat, die US-Hauptstadt ist einerseits Teil der Südstaaten, z. B. was Flora, Fauna und Klima angeht, was die Bevölkerung betrifft, gleicht Washington aber eher dem nördlich gelegenen New York City: "business-like" und immer ein wenig hektisch, dazu etwas steril, verschlafen und unnahbar. D.C. ist keine Stadt, die sich anbiedert und die man auf den ersten Blick liebt. Die meisten Besucher kommen wegen der Museen und Monumente hierher und natürlich - im Falle der Amerikaner -, um der Wiege der modernen Demokratie Referenz zu erweisen.
Es ist ein erhebender Anblick, wenn man vor dem White House, dem Capitol oder der Library of Congress steht, denn hier wird die Politik des mächtigsten Landes der Welt "gemacht". Die US-Bundeshauptstadt Washington D.C. mit knapp 650.000 Einwohnern, in der Mehrzahl Afroamerikaner, ist nicht nur Schaltzentrale der Weltpolitik und Wiege der modernen Demokratie, sondern auch ein einzigartiges Kunst- und Kulturzentrum.
D.C. ist alles andere als eine typisch amerikanische Stadt: Es gibt hier im Zentrum keine Hochhäuser - Bauten mit mehr als 13 Etagen sind gesetzlich untersagt -, dafür v. a. funktionale Verwaltungsbauten, teils im repräsentativen klassizistischen Stil, teils im nichtssagend-modernen "Betonstil". Rund 340.000 Staatsbeschäftigte (inklusive Militär) gehen hier ein und aus, leben jedoch überwiegend im Großraum. Erst allmählich ist eine Rückkehr in die zentrumsnahen Viertel zu beobachten und neue Wohnbauten, Lokale und Geschäfte machen das Zentrum wieder attraktiv. Als Industriestandort spielt die Stadt kaum eine Rolle, wohl aber als Sitz von ausländischen Vertretungen, Organisationen, Gewerkschaften, Forschungsinstituten und Firmen, die im Auftrag der Regierung arbeiten. Außerdem sind große Rüstungs- und Technologieunternehmen hier zu Hause und der Tourismus, v. a. auf nationaler Ebene, spielt eine große Rolle.
Washington D.C., offiziell "District of Columbia" und kurz "D.C." genannt, wurde mittels Gesetz im Juli 1790 vom Kongress zur Hauptstadt der Vereinigten Staaten erklärt. Deshalb nimmt die Stadt seither auch einen Sonderstatus ein: Laut Verfassung handelt es sich um einen "Federal District". Das Land, das einst von Maryland und Virginia zur Verfügung gestellt wurde, untersteht ausschließlich dem Kongress. Es gibt seit 1973 zwar eine Stadtverwaltung mit Bürgermeister, doch das Gebiet selbst ist kein eigenständiger US-Staat oder Teil eines solchen. Verschiedene Initiativen versuchen immer wieder, gegen den Widerstand des Kongresses D.C. zum Bundesstaat zu machen.
Washington D.C. liegt an der zentralen Ostküste der USA, zwischen dem Bergzug der Blue Ridge Mountains - Teil der Appalachen-Bergkette, die sich vom Norden (Maine) bis in den tiefen Süden (Georgia) im Hinterland der Ostküste hinzieht - und der Atlantikküste, die von D.C. gute 50 km Luftlinie entfernt ist. Damit gehört D.C. geografisch zur Mittelatlantik-Region, liegt aber zugleich am Übergang zu den "Südstaaten". Das benachbarte Virginia gilt bereits als klassischer Südstaat, zumal dessen Hauptstadt Richmond während des Bürgerkriegs in der Mitte des 19. Jh. als Machtzentrale der Konföderierten galt.
Dank der geografischen Lage ist das Klima moderat, mit angenehmen Temperaturen in Frühjahr und Herbst, heißen und feuchten Sommern und nicht allzu kalten Wintern. Nur hin und wieder sucht ein Schneesturm die Region heim.
Das Stadtgebiet bildet ein Karree von rund 16 km Seitenlänge und rund 160 km² Fläche und wird von den Staaten Maryland und Virginia umschlossen. D.C. liegt am Ostufer des Potomac River, der gut 30 km südöstlich in die ausgedehnte Chesapeake Bay mündet und im Nordwesten die Grenze zwischen Virginia und Maryland bildet. Weitere Flüsse auf Stadtgebiet sind der Anacostia River im Süden und der Rock Creek im Nordwesten. Zugleich beginnt in Georgetown - heute ein Stadtviertel von D.C., einst eine eigenständige Siedlung - der historische Chesapeake and Ohio Canal (C&O Canal). Er wurde im frühen 19. Jh. als Handelsroute von der Küste ins Hinterland und zur Umgehung der Great Falls, der Wasserfälle des Potomac, konstruiert.
Angelegt im Gitterraster nach dem Plan von Pierre Charles L'Enfant, wurde das Gebiet zudem in vier Quadranten eingeteilt: Northeast (NE), Northwest (NW), Southeast (SE) und Southwest (SW); entsprechend sind die Straßenbezeichnungen mit diesen Abkürzungen versehen. Die Achsen, die die Quadranten verbinden, gehen vom Capitol aus und die Hausnummern folgen der Zahl von Blocks, die sie vom Capitol entfernt sind. Straßen in Ost-West-Richtung tragen Buchstaben, jene in Nord-Süd-Richtung Ziffern, die diagonal verlaufenden Avenues sind nach den 13 Gründerstaaten benannt. Besonders wichtige Achsen sind die Pennsylvania Ave., die das Weiße Haus mit dem Capitol verbindet, und die Massachusetts Ave., an der sich Konsulate und Botschaften aufreihen und die deshalb auch "Embassy Row" genannt wird.
Ein Viertel der Hauptstadt besteht aus Grünland, dabei ragt im Luftbild das Areal um die National Mall heraus: eine riesige, ausgedehnte Grünfläche, breite Alleen und eine Ballung von Museen und Monumenten. Washington wirkt ein wenig streng und europäisch, was v. a. an der Planung durch einen französischen Architekten auf dem Reißbrett und an der Funktion als Verwaltungsmetropole liegt. So meinte einmal der Schriftsteller Dylan Thomas (1914-1953): "Washington isn't a city, it's an abstraction".
Hauptanziehungspunkte sind die National Mall, der Capitol Hill und das historische Georgetown, dazu als wichtigste Stadtteile die Viertel um Dupont Circle/Embassy Row, das Penn Quarter und - "up and coming" - Adams Morgan und U Street. Mitten im Gentrifizierungs- bzw. Revitalisierungsprozess befinden sich Navy Yard (am Wasser gelegen) mit dem neuen Baseballstadion, das sich südwestlich anschließende Southwest, in dem ab 2017 ein neues Fußballstadion für Attraktivität sorgen soll, oder Anacostia, am südlichen Ufer des gleichnamigen Flusses.
D.C. ist - ungeachtet chronischer Verkehrsprobleme - eine grüne und auch entspannte Stadt, zudem familienfreundlich und tolerant gegenüber den unterschiedlichsten Ethnien und Gesellschaftsgruppen. Echte "ethnische" Viertel sind zwar selten - eines davon ist das kleine Chinatown im Stadtzentrum und eine salvatorianische Enklave befindet sich in Mt. Pleasant - doch dafür vermischen sich hier die Ethnien und Kulturen zu einem bunten Mosaik.
Die Stadt in Zahlen
Gründung: 16. Juli 1790 (Residence Act)
Stadtfläche: rund 177 km², 159 davon Landfläche, 18 km² Wasser
Höchster Punkt: 125 m (Fort Reno Park, NW Washington)
Niedrigster Punkt: 0 m am Potomac River
Einwohner: ca. 650.000, im Großraum knapp 5,9 Mio.
Bevölkerungsdichte: ca. 4000 Einw./km² (US-Durchschnitt: ca. 34 Einw./km²)
Flagge: drei rote, fünfzackige Sterne über zwei roten, parallel verlaufenden Streifen auf weißem Grund - eine Variante von George Washingtons Familienwappen
Stadtmotto: Justitia Omnibus ("Justice for All", "Gerechtigkeit für alle")
Terminologie "D.C."
Um Verwechslungen mit dem Staat Washington im Nordwesten der USA zu vermeiden, wird Washington immer mit dem Zusatz "D.C." (DC) versehen. In der Umgangssprache ist zudem kurz "D.C." üblich. Gelegentlich hört man auch "The District", denn Washington ist identisch mit dem "District of Columbia", ist jedoch kein eigener Bundesstaat.
Die Politik steht in D.C. immer im Zentrum und alle Wege führen zum Capitol {25} ... (067wa-fo©Sam Antonio Photography)
Da die Geschichte von D.C. als Hauptstadt eng mit der amerikanischen Geschichte im Allgemeinen verknüpft ist, könnte man hier Seiten füllen. Im Folgenden sollen nur die wichtigsten Daten Erwähnung finden - jene, die die Stadt selbst und ihre Bewohner betreffen.
Nach der Unabhängigkeitserklärung 1776 und während und nach den Wirren des Unabhängigkeitskrieges, der Abnabelung vom ehemaligen Mutterland Großbritannien, dachte niemand in den damals 13 "Vereinigten Staaten" an eine permanente Hauptstadt. Man tagte einmal in Baltimore, einmal in Philadelphia - insgesamt an acht verschiedenen Orten. Als in Philadelphia 1783 Truppen wegen ihres Solds meuterten und es unruhig wurde, beschlossen die Kongressmitglieder, endlich eine "richtige" Hauptstadt zu gründen. Diese sollte sich durch ihre zentrale Lage zu den 13 Gründerstaaten auszeichnen, unabhängig und nicht auf den Schutz eines einzelnen Bundesstaates angewiesen sein. Es sollte dauern, bis man sich geeinigt hatte, und noch 1788 mahnte James Madison, einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, in...
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