Abbildung von: Gesellschaftsrechtliche Wirkungen einer Familienverfassung - Mohr Siebeck

Gesellschaftsrechtliche Wirkungen einer Familienverfassung

Zur rechtlichen Relevanz einer tatsaechlichen Willenseinigung mit Rechtsgeschaeftsbezug in Familiengesellschaften

Sebastian Bong(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 30. November 2022

507 Seiten

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978-3-16-161360-9 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungen
Einleitung
A. Einführung in den Untersuchungsgegenstand
B. Diskussionsstand
C. Ziel der Arbeit, Ablauf und Grenzen der Untersuchung
Kapitel 1: Das Familienunternehmen
A. Begriff und Realtyp
I. Bedeutende Definitionsansätze
1. Frühe Vorläufer
2. Bestimmender Einfluss der Unternehmerfamilie
3. Generationsübergreifender Ansatz
4. Selbstverständnis und Unternehmenskultur
5. Quantifikation
6. Gesetzliche Begriffsbestimmung
II. Kennzeichnende Merkmale
1. Dominante familiale Inhaberschaft
a) Familiäre Verbindung
b) Bestimmender Einfluss
c) Aktive Beteiligung
2. Generationsübergreifende Fortführungsabsicht
a) Gemeinsame Zukunftsperspektive
b) Generationenbedingte Entwicklungsdynamik
c) Treuhänderische Gesellschafterstellung
III. Rechtsformneutralität
1. Praxisdominanz von Personengesellschaft und GmbH
2. Entwicklungstendenzen
B. Unternehmens- und Vertragstyp
I. Typusprägende Kautelarpraxis
1. Anteilsbindung
a) Verfügungen zu Lebzeiten
aa) (Ent-)Vinkulierungsklauseln
bb) Andienungspflichten und Vorkaufsrechte
b) Verfügungen von Todes wegen
2. Vermögensbindung
a) Thesaurierungsbestimmungen
b) Abfindungsklauseln
c) Kündigungsbeschränkungen und Fortsetzungsklauseln
d) Güterstandsklauseln
3. Einflusssicherung
4. Konsenssicherung
5. Stammesbindung
II. Steuerrechtliche Kodifikation
1. Vertragstyp als Leitbild der Kodifikation
2. Standardisierung durch Kodifikation
III. Richterliches Sonderrecht
C. Der Regelungsrahmen
I. Gesetz
II. Gesellschaftsvertrag
1. Personengesellschaften
2. GmbH
III. Gesellschafterbeschlüsse
1. Verhältnis zum Gesellschaftsvertrag
2. Form und Verfahren
IV. Nebenabreden
V. Gelebte Vertragspraxis
VI. Governance Kodex für Familienunternehmen
D. Ergebnisse
Kapitel 2: Die Familienverfassung
A. Bezugsrahmen: Beratungskonzept Family Business Governance
I. Historische Vorläufer
1. Hausgesetze des Hochadels
2. Familienfideikommiss
3. Regelwerke und Leitsätze des kaufmännischen Geldadels
4. Moderne verselbstständigte Privatvermögen
II. Theoretische Entwicklungsimpulse
1. Managementforschung und -beratung zu Familienunternehmen in den USA
a) Systemtheorie
b) Strategische Planung
c) Family Constitution
2. Corporate Governance Diskussion
a) Strukturelle Sichtweise - familiäre Institutionen
b) Kodizes als Katalysatoren der Familienverfassung
III. Modernes Beratungskonzept
1. Diskussions- und Einigungsprozess
a) Ziele
b) Ablauf
aa) Bestandsaufnahme
bb) Grundsatzbekenntnis
cc) Einzelthemen
c) Generationale Konfliktmuster
2. Abschlusserklärung Familienverfassung
a) Dokumentation und Institutionalisierung
b) Einigungsinstrument statt Regelungsdokument
3. Erneuernder Überarbeitungsprozess
IV. Zwischenbefund
B. Rechtstatsachen: Erscheinungsvielfalt und -formen
I. Variationsbreite
1. Verbreitung
2. Anlässe und Motive
a) Familieninduzierte Anlässe
b) Relationale Motive
3. Beteiligte
4. Form und Sprache
5. Inhalte
a) Emergente Strategien
b) (Un-)Verbindlichkeit
c) Änderungsbestimmungen
d) Sanktionen
6. Bezüge zu anderen Vereinbarungen
a) Erstellungszeitpunkte
b) Querschnittsthemen
c) Verweisungen
II. Erscheinungsformen
1. Einigungssammlung
a) Konfliktinduzierte Einigungen
b) Zusammenfassende Tatsachenberichte
2. Familienvereinbarung
a) Inklusives, familienfokussiertes Einigungsverfahren
b) Minimierte vertragliche Berührungspunkte
c) Gestärkte Selbstverpflichtung
3. Governanceprotokoll
a) Selektives, inhaberfokussiertes Einigungsverfahren
b) Vertragliche Verknüpfung
c) Vereinbarte Umsetzungsgrundlage
4. Grundlagenvertrag
a) Rechtlich geprägtes Einigungsverfahren
b) Vertragliche Integration
c) Rechtliche Bindung
C. Funktion: komplementäre Ebene relationaler Governance
I. Diskussionsstand
1. Zeitliche Betrachtung
2. Inhaltliche Betrachtung
3. Funktionale Betrachtung
4. Würdigung
II. Funktion: die Familienverfassung als Mittel relationaler Governance
1. Rechtsökonomische und soziologische Grundlagen
a) Nach vorne offene Verträge
aa) Relationale Verträge
bb) Unvollständige Langzeitverträge
cc) Begrenzte Rationalität
b) Verhaltenssteuerung im Vorfeld des Rechts
aa) Soziales Kapital
bb) Komplementäres Verhältnis sozialer und rechtlicher Normen
2. Interaktionsbezogene Wirkungen einer Familienverfassung
a) Soziales Kapital fördern
b) Kongruente Wahrnehmungen schaffen
c) Gemeinschaft organisieren
3. Vertragsbezogene Wirkungen einer Familienverfassung
a) Willen bilden und Verständnis fördern
b) Akzeptanz stärken und Einhaltung sichern
c) Vertragsbestimmungen kontextualisieren und -lücken ergänzen
4. Akzentverschiebung nach Erscheinungsform und Entwicklungsstadium
a) Erscheinungsformen
b) Funktionsverschiebung und -gewährleistung im Generationenverlauf
III. Regelungsort: die Familienverfassung als komplementäre Ebene
1. Alternativkonzepte
2. Vorteile schriftlicher Dokumentation
3. Vorteile einer außerstatutarischen Erklärung
4. Vorteile einer kontextualisierenden Ebene
D. Ergebnisse
Kapitel 3: Rechtliche Untersuchung
A. Rechtsnatur
I. Diskussionsstand
1. Beschreibende Stellungnahmen
2. Zuordnende Stellungnahmen
3. Beobachtungen: Rechtsnatur, mittelbare und unmittelbare Wirkungen
II. Entscheidungsmaßstäbe
1. Rechtsbindungswille als Abgrenzungsmerkmal
a) Parteiwille und Auslegung nach §§ 133, 157 BGB
b) Kriterien zur Konkretisierung
c) Anpassung an abweichende Ausgangslage
aa) Mehrpersonenverhältnis
bb) Bestehende Sonderverbindung
cc) Abstufung statt Entscheidung
2. Typisierende Betrachtung
3. Einheitliche Betrachtung
a) Keine inhaltliche Unterteilung
aa) Keine trennscharfe Kategorisierung
bb) Einheitlicher Wille der Beteiligten
b) Keine personale Unterteilung
III. Willensermittlung nach Auslegungsregeln
1. Erklärungswortlaut
a) Ausschlussklausel
b) Sprache und einzelne Inhalte
c) Bezeichnung und Schriftform
d) Gewichtung
2. Entstehungsumfeld
a) Bestehende Sonderverbindung
b) Erarbeitungsverfahren
c) Kreis der Beteiligten
d) Verweisungen
3. Interessenlage
a) Übliche Beweggründe
b) Erkennbare oder hypothetische Parteiinteressen
c) Objektive Interessenbewertung
4. Zwischenbefund
IV. Untersuchung einzelner Handlungsformen
1. Eigenständige Schuldverhältnisse
a) "Vollständige" Schuldverhältnisse
aa) Innengesellschaft
bb) Vorvertrag
cc) Stimmbindungsvereinbarung
b) Rücksichtnahme-Schuldverhältnisse
aa) Rechtsgeschäfte mit Rücksichtnahmepflichten
(1) Vertrag ohne (durchsetzbare) Leistungspflicht
(2) Rahmenvertrag
bb) Gesetzliches Schuldverhältnis mit Rücksichtnahmepflichten
c) Residuale schuldrechtliche Bindung
2. Rechtsgeschäft im Gesellschaftsverhältnis
a) Grundvoraussetzungen
b) Regelungsort und fehlendes Beschlussverfahren
c) Komplementäres Verhältnis
d) Keine finalen, unmittelbaren Rechtswirkungen
3. Praxisformen außerrechtlicher Vereinbarungen
a) Absichtserklärung und Letter of Intent
b) Gentlemen's Agreement
4. Zwischenbefund
V. Tatsächliche Willenseinigung mit Rechtsgeschäftsbezug
1. Begriffsbedeutung
a) Rechtliche Relevanz als Tatsache
b) Einigung auf tatsächlicher Ebene
c) Mittel tatsächlicher Relevanz
d) Relevanz rechtsgeschäftlicher Bezogenheit
e) Zwischenbefund
2. Abgleich mit dem Parteiwillen
3. Abgrenzungen zum Tatsachenvertrag
4. Parallelbefunde zum soft law
VI. Anwendung auf einzelne Erscheinungsformen
1. Reichweite des Regelfalls
a) Familienvereinbarung und Governanceprotokoll
b) Einigungssammlung
2. Governanceprotokoll mit Umsetzungspflicht
3. Grundlagenvertrag als Innengesellschaft
VII. Ergebnisse
B. Gesellschaftsrechtliche Wirkungen
I. Diskussionsstand
1. Berücksichtigung impliziter Vereinbarungen in relationalen Verträgen
2. Korporative Wirkungen von Nebenabreden
3. Meinungsspektrum zu mittelbaren Wirkungen der Familienverfassung
4. Beobachtungen: Ergänzungs- und Systematisierungsbedarf
II. Erläuternde Auslegung
1. Beispiele und Wirkungsweise
2. Personengesellschaften
a) Rechtsprechung: Vertragsauslegung nach §§ 133, 157 BGB
aa) Grundsätze: Parteiwille, Empfängerhorizont, Beweislast
bb) Ausnahmen objektiver Auslegung
b) Auslegungsrelevanz einer Familienverfassung
aa) Voraussetzungen
bb) Zeitliche Abfolge
(1) Anschließende rechtsgeschäftliche Willensbetätigung
(2) Keine anschließende rechtsgeschäftliche Willensbetätigung
(3) Grenze der Auslegungsrelevanz einer nachvertraglichen Willenseinigung
(4) Zwischenergebnis
cc) Neugesellschafter
dd) Organmitglieder
(1) GmbH & Co. KG: Gesellschafter-Organ
(2) Organ als Adressat
ee) Prozessuale Umsetzung: Beweislastverteilung
3. GmbH
a) Rechtsprechung: objektive Auslegung der Satzung aus sich heraus
aa) Reichsgericht
bb) Bundesgerichtshof
(1) Leitsätze objektiver Satzungsauslegung
(2) Auflockerungen
(3) Irrelevanz der Realstruktur
cc) Auslegungsrelevanz einer Familienverfassung
(1) Irrelevanz im Regelfall
(2) Relevanz qua Verweisung?
b) Schrifttum
aa) Realstruktur und rechtsgeschäftliche Auslegung
bb) Auslegungsregeln in Familienunternehmen
cc) Auslegungsrelevanz einer Familienverfassung
c) Stellungnahme: Gleichlauf zum Personengesellschaftsrecht
aa) Rechtsgeschäftliche Auslegung
bb) Übertragbarkeit personengesellschaftlicher Voraussetzungen
(1) Zeitliche Abfolge
(2) Neugesellschafter
(3) Fremd- statt Selbstorganschaft
(4) Grenze der Formwirksamkeit
4. Ergebnis
5. Erweiterung: Auslegung gesellschaftsrechtlicher Rechtsgeschäfte
III. Ergänzende Auslegung
1. Beispiele und Wirkungsweise
2. Auslegungsmaßstäbe
3. Relevanz einer Familienverfassung
a) Ergiebigkeit für den hypothetischen Parteiwillen
b) Voraussetzungen der Berücksichtigung
IV. Tatsächliche Übung und konkludente Vertragsänderung
1. Beispiele und Wirkungsweise
2. Vertragsändernde tatsächliche Übung im Personengesellschaftsrecht
3. Relevanz einer Familienverfassung
a) Ergänzende Tatsachengrundlage der richterlichen Vermutung
b) Keine Vermutung allein aus der Familienverfassung
V. Mitgliedschaftliche Treuepflicht
1. Generalklausel im Gesellschaftsverhältnis
2. Beispiele und Wirkungsweise
3. Konkretisierung der Treuepflicht
a) Abwägungserhebliche Belange: mitgliedschaftliche und private Interessen
b) Wertungserhebliche Umstände: Realstruktur und Vertrauensverhältnis
c) Treupflichtrelevanz schuldrechtlicher Nebenabreden in der GmbH
aa) Rechtssatzförmige Ablehnung korporativer Wirkungen
bb) Grundsätzliche Anerkennung schuldrechtlicher Wirkungen
cc) Ausnahmsweise korporative Wirkung als Anfechtungsgrund
d) Schlussfolgerungen und Stellungnahme
4. Relevanz einer Familienverfassung
a) Gewichtung abwägungserheblicher Belange durch die Familienverfassung
b) Die Familienverfassung als wertungserheblicher Umstand
c) Bedeutung einer Familienverfassung für die Entwicklung von Fallnormen
d) Voraussetzungen der Treupflichtrelevanz
5. Ergebnis
VI. Generalklauseln mit wertungsoffenem Tatbestand
1. Abwägungserhebliche Umstände
a) Ausschluss aus wichtigem Grund
b) Grobes Missverhältnis zwischen Abfindungsbetrag und Anteilswert
2. Abwägungsrelevanz einer Familienverfassung
a) Ausschluss aus wichtigem Grund
b) Grobes Missverhältnis zwischen Abfindungsbetrag und Anteilswert
c) Voraussetzungen der Abwägungsrelevanz
3. Indiz sorgfältiger Willensbildung
a) Abfindungsklauseln
b) Mehrheitsklauseln
c) Voraussetzungen der vertragsstützenden Wirkung
VII. Gesellschaftszweck
1. Bestimmung und Wirkungen des Gesellschaftszwecks
2. Relevanz einer Familienverfassung
VIII. Ergebnisse
C. Modifizierende Gestaltungen
I. Ausschließbarkeit gesellschaftsrechtlicher Wirkungen
1. Ausschlussklausel und Abwahl-Rechtsgeschäft
2. Materiell-rechtliche Grenzen der Ausschließbarkeit
a) Treupflichtrelevanz
aa) Beschränkte Abdingbarkeit der mitgliedschaftlichen Treuepflicht
bb) Keine Ausschließbarkeit der Treupflichtrelevanz
b) Auslegungsrelevanz
aa) Diskussionsstand zur Gestaltbarkeit des Auslegungsmaterials
bb) Unbeachtlichkeit des Ausschlusses der Auslegungsrelevanz im Einzelfall
c) Ausschließbarkeit der Relevanz für wertungsoffene Generalklauseln
II. Bestärkung gesellschaftsrechtlicher Wirkungen
1. Verweisungen im Gesellschaftsvertrag
2. Gesellschafterbeschluss
a) Personengesellschaften
b) GmbH
III. Ergebnisse
Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse
Literatur
Sachregister

Systemvoraussetzungen

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