Hölderlins philosophische Reflexionen, in denen für ein «Seyn schlechthin» als erstes Prinzip der Philosophie argumentiert wird, werden gemeinhin unter Berücksichtigung von Kant, Fichte, Schiller und Hegel interpretiert. Die vorliegende Studie verficht die Ansicht, dass es für ein angemessenes Verständnis von Hölderlin insbesondere auch das Aufklärungs- und Prinzipiendenken Karl Leonhard Reinholds einzubeziehen gilt. Vieles spricht dafür, dass Hölderlin während seiner Ausbildungsjahre auf Reinholds geschmackstheoretische Beiträge aufmerksam wurde und im Einklang mit diesen seine Theorie einer Totalvorstellung entwickelte. Hölderlins Betonung der «Rezeptivität des Stoffs», seine Rücksichtnahme auf ein «Factum des Bewußtseins» sowie sein aufklärerisches Ideal einer moralisch-ästhetischen und religiösen Gemeinschaft zeugen deutlich davon, dass er mit Reinholds Elementarphilosophie und den Gedanken seiner Schüler vertraut war.
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ISBN-13
978-3-7965-4095-0 (9783796540950)
DOI
10.24894/978-3-7965-4095-0
Schweitzer Klassifikation
Martin Bondeli lehrte als Privatdozent für Philosophie an den Universitäten Bern und Fribourg. Er ist Herausgeber der Gesammelten Schriften Karl Leonhard Reinholds (Schwabe Verlag) und Verfasser mehrerer Monographien zur Philosophie Kants und des Deutschen Idealismus. Sein Buch Reinhold und Schopenhauer erschien in der Schwabe reflexe-Reihe.