Die Verarbeitung von Gesundheitsdaten stellt eines der sensibelsten Spannungsfelder zwischen technologischem Fortschritt und Grundrechtsschutz dar. Dieses Buch analysiert umfassend, wie sich das Recht auf informationelle Selbstbestimmung unter den Bedingungen von Big Data, digitalen Anwendungen und klinischer Forschung bewahren lässt. Im Mittelpunkt stehen die datenschutzrechtlichen Anforderungen der DSGVO, des BDSG und des SGB sowie deren konkrete Auswirkungen auf Forschung, Versorgung und Versicherungswesen. Dabei verbindet die Untersuchung rechtliche, ethische und gesellschaftliche Perspektiven und zeigt auf, wie Datenschutz im Gesundheitswesen nicht als Hindernis, sondern als Gestaltungsrahmen für Innovation verstanden werden kann. Die Arbeit richtet sich an Jurist:innen, Praktiker:innen im Gesundheitswesen sowie an alle, die die digitale Transformation datenschutzkonform mitgestalten wollen.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2024
LMU München
Sprache
Verlagsort
Maße
Höhe: 230 mm
Breite: 153 mm
Dicke: 13 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19551-0 (9783428195510)
Schweitzer Klassifikation
Ioanna Zacharopoulou studied law in Athens and completed her LL.M. and PhD at Ludwig Maximilian University of Munich. She works as a Compliance and Data Protection Specialist in the pharmaceutical industry. Her previous positions include roles in Germany and Greece. Her research focuses on data protection law with a particular emphasis on health care and digital compliance in European and German contexts.
1. Einführung in die Thematik: Definition der Grundbegriffe
2. Big Data im Gesundheitswesen: Allgemeines - Rechtliche Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen - Ethische Aspekte der Digitalisierung im Gesundheitswesen
3. Die Pflicht zur Geheimniswahrung: § 203 StGB: Die ärztliche Schweigepflicht als Fundament der Arzt-Patienten-Beziehung - Das Sozialgeheimnis - Verhältnis zwischen Gesundheitsdatenschutz und ärztlicher Schweigepflicht - DSGVO und BDSG: Verpflichtung auf das Datengeheimnis?
4. Voraussetzungen für die Verarbeitung von Gesundheitsdaten nach DSGVO: Allgemeines - Das Konzept der Einwilligung zur Verarbeitung von Gesundheitsdaten - Weitere Erlaubnistatbestände nach Art. 9 Abs. 2 DSGVO - Die Öffnungsklausel des Art. 9 Abs. 4 DSGVO
5. Gesundheitsdatenverarbeitung nach dem BDSG: § 22 BDSG und sein Verhältnis zu Art. 9 DSGVO - Erlaubnistatbestände (§ 22 Abs. 1 BDSG) - Sicherheitsmaßnahmen zur Wahrung der Betroffeneninteressen (§ 22 Abs. 2 BDSG) - Verarbeitung im Rahmen der Forschung und Statistik (§ 27 BDSG) - Verarbeitung zu Archivzwecken (§ 28 BDSG)
6. Gesundheitsdatenverarbeitung nach dem SGB: Datenverarbeitung durch die in § 35 SGB I genannten Stellen - Datenverarbeitung auf Grundlage einer Einwilligung - Fachspezifische Regelungen nach dem SGB V
7. Anwendbarkeit der Datenschutzgesetze unter Big-Data-Bedingungen - Eine kritische Betrachtung