Wer in Deutschland über Bürokratieabbau diskutiert, spricht meist auch über das sog. »Lieferkettengesetz« - LkSG. Dieses verpflichtet inländische Unternehmen mittels öffentlich-rechtlicher Pflichten dazu, Nachhaltigkeitsbelange global zu fördern. Unklar ist, welche Bedeutung dem Gesetz im Zivilrecht zukommt. Die Arbeit untersucht daher, welche vertraglichen und deliktischen Ansprüche gegen Unternehmen und ihre Geschäftsleiter bestehen können, wenn nachhaltigkeitsbezogene Verkehrs- bzw. Sorgfaltspflichten missachtet werden. Dabei zeigt sie zunächst auf, dass das LkSG in seiner aktuellen Fassung erhebliche Rechtsunsicherheiten mit sich bringt. Anschließend unterbreitet sie Vorschläge, wie diese Rechtsunsicherheiten abgestellt werden könnten und welche haftungsrechtlichen Fallstricke bei einer Überarbeitung des Gesetzes bzw. bei einer Anpassung an EU-Vorgaben beachtet werden sollten.
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2024
Universität Köln
Sprache
Verlagsort
Illustrationen
6
1 farbige Abbildung, 6 s/w Abbildungen
7 Abb. (darunter 1 farb.); 446 S., 6 schw.-w. Abb., 1 farb. Abb.
Maße
Höhe: 233 mm
Breite: 157 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-19524-4 (9783428195244)
Schweitzer Klassifikation
Leon Widdrat studied law at the University of Göttingen and the Humboldt University of Berlin. He passed his first state examination at the Joint Examination Office of the states of Berlin and Brandenburg in 2020. He then began his legal clerkship at the Hanseatic Higher Regional Court in Bremen, which he completed in 2022 with the second state law examination. From 2022 to 2025, Leon Widdrat worked as a research assistant at the chair of Prof. Dr. Joachim Hennrichs at the University of Cologne. He successfully completed his doctorate there in January 2025.
1. Zum Gegenstand der Untersuchung
Einleitung - Fragestellung - Eingrenzung des Themas- Gang der Untersuchung
2. Rechtliche Grundlagen des globalen Menschenrechtsschutzes
Völkerrechtliche Übereinkommen als Antriebsfeder nationaler Lieferkettenregulierung - Überblick über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
3. Zivilrechtliche Haftung inländischer Unternehmen de lege lata
Vertragliche Haftung für Menschen- und Umweltrechtsverletzungen in der Lieferkette - Deliktische Haftung für Menschen- und Umweltrechtsverletzungen in der Lieferkette - Deliktische Klimahaftung
4. Regressansprüche inländischer Unternehmen de lege lata
Binnenhaftung des Vorstandes bei Verstößen gegen das LkSG - Binnenhaftung des Menschenrechtsbeauftragten bei Verstößen gegen das LkSG
5. De lege ferenda
Einführung eines menschenrechtlichen Haftungstatbestandes und einer Klimasorgfaltspflicht: Zur Schaffung eines zivilrechtlichen Haftungstatbestandes zum Schutz der Menschenrechte - Zur Schaffung einer Klimasorgfaltspflicht
6. Auswirkungen der EU-Lieferkettenrichtlinie
Überblick über die Vorgaben der EU-Lieferkettenrichtlinie - Einfluss der Richtlinienvorgaben auf die zivilrechtliche Haftung
7. Schluss
Untersuchungsergebnisse - Ausblick