Die öffentliche Schule ist als staatliche Einrichtung zur religiösen wie weltanschaulichen Neutralität verpflichtet. Zugleich erschöpft sich ihr Bildungsauftrag nicht allein in der Vermittlung von Fachwissen. Schulen sind auch Orte der Wertebildung. Einerseits werden Werte in der Schule explizit zum Thema gemacht und pädagogisch aufbereitet. Andererseits spielen sie eine implizite Rolle für die Struktur von Unterrichtsprozessen. Sie prägen die Vermittlung methodischer und hermeneutischer Kompetenzen und manifestieren sich im Handeln von Lehrkräften, wodurch sie schließlich auch implizit normative Wirkung erhalten.
Die Beiträge des Bandes bieten eine interdisziplinäre Reflexion des vielschichtigen und kontroversen Themas "Wertebildung in der Schule" aus Sicht von Philosophie, Rechtswissenschaft, Theologie und Erziehungswissenschaft und diskutieren Herausforderungen und Ambivalenzen, die damit einhergehen.
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Produkt-Hinweis
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Maße
Höhe: 232 mm
Breite: 155 mm
Dicke: 20 mm
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ISBN-13
978-3-16-164509-9 (9783161645099)
Schweitzer Klassifikation
Herausgeber*in
Studium der Rechtswissenschaft in Berlin (Staatsexamen) und London (LL.M.); Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin; Promotion an der FU Berlin; Habilitation an der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg mit einer Venia Legendi für öffentliches Recht, Gesundheitsrecht sowie Völker- und Europarecht; wiss. Referentin an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) in Heidelberg und apl. Professorin an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg.
Head of the Department of Theology and Science at the Research Center of the Protestant Study Community; Associate Professor of Philosophy at the University of Heidelberg. Mentor in the graduate program "Authority and Trust in the US" at the HCA.
Studium der Mathematik und Evangelischen Theologie (Staatsexamen); Promotion in Systematischer Theologie/Dogmatik an der Universität Heidelberg; Akademischer Mitarbeiter an der Heidelberg School of Education im Profilfeld "Enhancing Future Literacies" mit dem Schwerpunkt "Wertebildung und Neutralität".
Studium der Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt/M. mit den Nebenfächern Soziologie und Pädagogische Psychologie; Promotion an der Universität Bielefeld; Professorin für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Bildung und Ungleichheit an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg; wissenschaftliche Leiterin der Arbeitsstelle Antiziganismusprävention und Co-Leitung der Servicestelle Forschungsmethoden; Mitherausgeberin der Buchreihen "Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung" und "Inklusion und Bildung in Migrationsgesellschaften".
Einleitung - Rüdiger Bittner: Was ist das, Wertebildung? - Roland Reichenbach: Das stille Treiben der Werte in Erziehung und Bildung - Christof Breitsameter: Soll Wertebildung wertneutral sein? - Georg Zenkert : Orientierung durch Werte? Überlegungen zum Wertbegriff - Stefan Weyers: Werte, Identität und Gesellschaft. Über Bedingungen und Ambivalenzen der "Wertebildung" im Anschluss an Charles Taylor - Rolf Schieder: Wertebildung als Selbstbildung. Eine Erinnerung an Hegels Bildungstheorie - Franz Reimer: Schulische Wertebildung im Dreieck von Erziehungszielen, Indoktrinationsverbot und Kontroversitätsgebot - Anna Leisner-Egensperger: Schulische Wertebildung und Kulturhoheit der Länder - Claudia Scheid: Wertebildung und Unterrichtsqualität. Zum Zusammenhang von so häufig gegenübergestellten Aspekten des Schulbesuchs - Christoph Wiesinger: Wertevermittlung als Arbeit an Wertkonflikten - Elisabeth Maikranz: Wertevermittlung?! Eine theologische Perspektive auf Werte im Religionsunterricht - Christian Jäcklin: Vom Bildungs-Wert evangelischer Schulen in der Gesellschaft und einer Werte-Bildung als Bildung vom Evangelium her