Die so genannten "Trümmerfrauen" sind zu einem erinnerungspolitischen Fixpunkt der Darstellung der unmittelbaren Nachkriegszeit geworden: Mit Schaufel, Schürze und Kopftuch befreiten sie die Straßen der Bundeshauptstadt Wien vom Schutt des Krieges - so zumindest die populäre Erzählung. Tatsächlich waren es aber in erster Linie zwangsverpflichtete ehemalige Nationalsozialist:innen, die den absoluten Großteil der manuellen Trümmerarbeit verrichtet haben. Wie aus dieser gesetzlich verordneten Sühnearbeit in weiterer Folge ein spezifisch österreichischer "Trümmerfrauen"-Mythos entstehen konnte, steht im Mittelpunkt dieses Buches. Martin Tschiggerl verortet die Geburt der österreichischen "Trümmerfrau" in den späten 1980er Jahren als eine Re-Aktualisierung der "Opferthese" unter neuen Vorzeichen.
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Höhe: 242 mm
Breite: 173 mm
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ISBN-13
978-3-205-22268-2 (9783205222682)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Martin Tschiggerl, Historiker, hat in Wien zur Geschichte der drei Nachfolgegesellschaften des NS-Staats promoviert und ist nach Zwischenstopps in Berlin, Chicago, Saarbrücken und Minneapolis zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Dort leitet er ein FWF-gefördertes Forschungsprojekt zu den österreichischen "Trümmerfrauen". Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Memory Studies, Kultur- und Zeitgeschichte sowie digital history.