Anna Schimke untersucht in ihrer interdisziplinären Arbeit das digitale Gedächtnis unserer Zeit. Im Zentrum steht die Entwicklung eines für die Rechtswissenschaft anschlussfähigen Gedächtnisbegriffs: Das Netz-Gedächtnis. Das Netz-Gedächtnis ist durch digitale Daten und automatisierte Verfahren geprägt. Es verändert die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft erinnern und vergessen grundlegend. Die Autorin analysiert das Netz-Gedächtnis als Gegenstand des Rechts und beleuchtet seine Auswirkungen auf das Verständnis daten- und informationsbezogener Rechtsakte. Sie argumentiert am Beispiel des Datenschutzrechts, dass diese Rechtsakte flexibel auf die Dynamiken der Digitalisierung reagieren müssen, und plädiert für ein schutzzielbezogenes Verständnis, mit dessen Hilfe die nötige Abstimmung zwischen daten- und informationsbezogenen Regelungen gelingen kann.
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Drahtheftung
Bibliotheksbindung
Maße
Höhe: 236 mm
Breite: 148 mm
Dicke: 22 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-16-164603-4 (9783161646034)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1981; Studium der Germanistik, des Öffentlichen Rechts und der Europäischen Ethnologie an der WWU Münster und der Lettischen Universität, Riga sowie der Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Informations- und Kommunikationsrecht, Gesundheitsrecht und Rechtstheorie der Universität Hamburg; 2024 Promotion; Rechtsreferendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg.
Einführung
A. Gegenstand der Untersuchung - B. Zielsetzungen und Gang der Untersuchung
Teil 1: Ausgangspunkte - Vergessen im Internet und das Recht auf Vergessenwerden
A. Bedeutung der Google-Spain-Entscheidung des EuGH - B. Vergessen als Begriff im Recht - C. Rezeption des Rechts auf Vergessenwerden außerhalb der Rechtswissenschaft
Teil 2: Vom Vergessen zum Gedächtnis
A. Dekontextualisierung - B. Theoretisierung
Teil 3: Gedächtnis und Grenzen des Rechtssystems
A. Die System-Umwelt-Differenz in der Systemtheorie - B. Relativierung der System-Umwelt-Differenz durch die Gedächtnis-Perspektive C. Fazit und Folgen für das Gedächtnis als Gegenstand des Rechts
Teil 4: Herleitung und Merkmale des Netz-Gedächtnisses
A. Netz und Netzwerk - B. Medien des Netz-Gedächtnisses - C. Erinnern und Vergessen im Netz-Gedächtnis - D. Zeit im Netz-Gedächtnis
Teil 5: Das Netz-Gedächtnis als Gegenstand des Rechts
A. Das Netz-Gedächtnis und die Daten- und Digitalstrategie der EU - B. Die Grundkategorien des Datenschutzrechts im Netz-Gedächtnis - C. Schutzerfordernisse und Schutzziele des Datenschutzrechts im Netz-Gedächtnis - D. Das Datenschutzrecht und sein Verhältnis zu weiteren daten- und informationsbezogenen Regelungen im Netz-Gedächtnis
Zusammenfassende Thesen und Ausblick
A. Zusammenfassende Thesen - B. Ausblick