Der große Klassiker der Philippinen – Ein Jahrhundertroman über Liebe, Mut und leidenschaftliche Ideale
Philippinen, Ende des 19. Jahrhunderts: Der junge, idealistische Ibarra kehrt nach sieben Jahren Studium aus Europa in seine Heimat zurück – voller Erneuerungsdrang für sein Land und im Liebesrausch für die schöne María Clara. Doch seine Hoffnungen werden schnell zerschlagen, denn die von ihm so geliebte Gesellschaft ist zerfressen von Korruption, Unterdrückung und religiösem Dogmatismus. Nicht das philippinische Volk hält die Zügel in der Hand, sondern die spanischen Kolonialherren mitsamt ihrem machtbesessenen katholischen Klerus. Ibarras Vorhaben, eine Schule zu bauen, eskaliert zu einer Spaltung zwischen Kirche, Gouverneuren und dem einfachen Volk, und viel zu spät erkennt er, wie sich seine private Fehde mit dem Gemeindepfarrer in eine infernale Intrige verwandelt. Erst als sich auch María Clara von ihm abwendet, wird Ibarra bewusst, welch mächtigem Gegner er sich gegenübersteht.
Noli me tangere ist ein revolutionärer Widerstandsroman und eines der frühesten literarischen Zeugnisse der Kritik am Kolonialismus. José Rizal musste die Veröffentlichung mit dem Leben bezahlen und wurde zum Märtyrer der Philippinen. Mit seiner erzählerischen Opulenz, seinem Humor und seinem unhintergehbaren Glauben an die Menschlichkeit strahlt der Roman weit in die Gegenwart hinein.
Rezensionen / Stimmen
„Dieser Roman kostete seinen Autor das Leben.” Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Es ist großartig, dass der Insel Verlag mit dieser Neuübersetzung dem deutschen Lesepublikum eine Tür zu einer Literatur öffnet, die viel zu wenig präsent ist ...” Barbara Hoppe, Feuilletonscout
„[José Rizal] hat es geschafft, die Leute aufzurütteln und ihnen etwas vor Augen zu führen, was ihnen in diesem Außmas noch nicht klar gewesen ist. ... Er ist ein brillanter Erzähler – wie er Charaktere entwickelt, Szenen beschreibt, die Landschaft skizziert, Dialoge erfasst. Er lässt den Leser tief eintauchen in die Geschichte seines Landes. Und er hat eine tolle Ironie. ... ” Stephanie Oppe, Deutschlandfunk Kultur
„Noli me tangere bietet melodramatische Handlung mit allem Drum und Dran: Abgrundtief böse Schurken, teils in Mönchskutten gehüllt, teils in der Maske des honorablen Bürgers, verfolgte Unschuld, niederträchtige Verschwörungen, Verabredungen an finsteren Orten, ein strahlender Held.” Süddeutsche Zeitung