Schlichtung - ein häufig verwendeter Begriff für die einvernehmliche Streitlösung. Doch dass die Streitschlichtung ein selbständiges Verfahren darstellt, ist wenig bekannt. Grund dafür sind nicht zuletzt fehlende gesetzliche Regelungen. Josephine Odrig beschäftigt sich mit der Definition und den rechtlichen Grundlagen des Schlichtungsverfahrens. Im Mittelpunkt steht dabei die "Zwitterstellung" der Schlichtung zwischen Gerichtsverfahren und privatautonomen Verhandlungen. Die Autorin verortet das Verfahren im deutschen Rechtsschutzsystem und stellt klar, welches Recht auf das Schlichtungsverfahren anzuwenden ist. Sie leitet eigenständige Verfahrensprinzipien her und entwickelt Kriterien ("Komponenten") für die Rechtsanwendung in Theorie und Praxis. Hilfestellungen erhält auch die Legislative durch einen Gesetzesvorschlag inklusive Erläuterungen, wie die Einhaltung der Verfahrensprinzipien gesichert werden kann.
Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg , dem Mediations-Wissenschaftspreis 2024 der Centrale für Mediation (CfM), dem Rödl-Preis für eine herausragende Promotion und dem Förderpreis der Schmitz-Nüchterlein-Stiftung ausgezeichnet.
"die herausragende und verdienstvolle Leistung der Verfasserin. Sie schärft den Blick für den Nutzen von Schlichtungen in Fällen, wo die reine Mediation an Grenzen stößt. Damit bricht sie eine Lanze sowohl für die Schlichtung als eigenständiges Verfahren als auch für die einvernehmliche Konfliktlösung insgesamt."
Andreas May ZKM 4/2025, 155
Reihe
Thesis
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Produkt-Hinweis
Drahtheftung
Bibliotheksbindung
Illustrationen
Maße
Höhe: 233 mm
Breite: 155 mm
Dicke: 36 mm
Gewicht
ISBN-13
978-3-16-163854-1 (9783161638541)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
Geboren 1986; Studium der Rechtswissenschaft und Erstes Staatsexamen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Dozentur im Öffentlichen Recht; Rechtsreferendariat im OLG-Bezirk Bamberg; Zweites Staatsexamen; Lehrkraft für besondere Aufgaben, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Studienberaterin am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg; 2023 Promotion; Rechtsanwältin für privates Bau- und Architektenrecht in Nürnberg.
Einführung in Thema und Bearbeitung
Teil 1 Schlichtung als selbständiges Konfliktlösungsverfahren
Kapitel 1 Grundstruktur der Streitschlichtung
Kapitel 2 Rechtsbindung der Schlichtung
Kapitel 3 Grenzen der Privatautonomie in der Schlichtung
Teil 2 Verfahrensprinzipien
Kapitel 1 Freiwilligkeit
Kapitel 2 Informiertheit
Kapitel 3 Mitsprache
Kapitel 4 Vertraulichkeit
Kapitel 5 Neutralität
Kapitel 6 Zusammenspiel der Verfahrensprinzipien
Teil 3 Absicherung der Verfahrensprinzipien
Kapitel 1 Konkrete Rechtsfolgen bei Verletzungen der Verfahrensprinzipien (de lege lata)
Kapitel 2 Umfassende gesetzliche Regelung der Alternativen Streitbeilegung (de lege ferenda)
Kapitel 3 Andere Wege zur Einhaltung der Verfahrensprinzipien
Kapitel 4 Fazit
Zusammenfassung in zehn Thesen