Allen Bemühungen des Gesetzgebers zum Trotz erweist sich das im Jahr 2003 reformierte Spruchverfahren immer noch als zu langwierig und wenig effizient. Max Noack deckt die Schwächen des geltenden Spruchverfahrensrechts auf, analysiert ihre Ursachen und entwickelt - teils auch in Anlehnung an die österreichische Rechtslage - Lösungen, welche in konkreten Vorschlägen für eine signifikante Verfahrensbeschleunigung und -vereinfachung münden. Er kommt zu dem Ergebnis, dass man es bei Einzelkorrekturen belassen kann. Plädiert wird insbesondere für eine stärkere Orientierung am Börsenkurs durch Einräumung eines entsprechenden satzungsautonomen Bewertungswahlrechts und für die Einführung eines qualifizierten Mehrheitsvergleichs. Des Weiteren widmet sich der Autor der »faktischen Sperre« des Spruchverfahrens bei grenzüberschreitenden Verschmelzungsgründungen, welche sich nur durch eine Gleichbehandlung beider beteiligter Aktionärsgruppen in prozessualer wie auch in materieller Hinsicht überwinden lässt.
Rezensionen / Stimmen
»Wer sich bislang noch nicht mit der Thematik befasst hat, findet hier einen lesenswerten Einstieg. Auch in den weiteren Teilen, das sei vorweggenommen, bleibt die Arbeit durchweg gut lesbar, ist zuverlässig, umsichtig und sorgfältig abwägend. Das ist auf diesem üblicherweise spezialisierten Praktikern und erfahrenen Theoretikern vorbehaltenen Gebiet eine bemerkenswerte Leistung für einen jungen Juristen. [...] Eine grundsätzliche Reform bleibt erforderlich. Auf dem Weg dahin können die Überlegungen und Vorschläge von Noack, die hier nur ansatzweise und in Teilen skizziert werden können, hilfreich sein.« Präs. d. Staatsgerichtshofs Eberhard Stilz, in: Die Aktiengesellschaft, 18/2015
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2013
FU Berlin
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14454-9 (9783428144549)
Schweitzer Klassifikation
Max Noack wurde 1983 in Berlin geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften von 2002 bis 2008 an der Freien Universität Berlin und an der Radboud Universiteit Nijmegen absolvierte er bis 2011 sein Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg. Im Anschluss promovierte er, gefördert durch ein Promotionsstipendium des Arbeitskreises Wirtschaft und Recht im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, an der Freien Universität Berlin. 2012 folgte sein Einstieg in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg.
1. EinleitungGrundlagen des Spruchverfahrens - Ziel und Gegenstand der Untersuchung - Gang der Untersuchung2. Ermittlung der angemessenen KompensationVorüberlegung - Methodik der Unternehmensbewertung - Fazit3. Zur überlangen VerfahrensdauerRechtliche Ausgangslage - Analyse der Gründe für die überlange Verfahrensdauer - Lösungswege zur Verfahrensbeschleunigung4. Zum Missbrauch der AntragsbefugnisRechtliche Ausgangslage - Analyse der Gründe für den Missbrauch der Antragsbefugnis - Lösungswege zur Missbrauchsbekämpfung5. Zur mangelnden Eignung des Spruchverfahrens bei grenzüberschreitenden Strukturmaßnahmen am Beispiel der Verschmelzungsgründung einer Societas EuropaeaRechtliche Ausgangslage - Analyse der Gründe für die »faktische Sperre« des Spruchverfahrens - Lösungswege zur Überwindung der »faktischen Sperre« des Spruchverfahrens6. Alternative RechtsschutzkonzepteInstitutionalisierte Vorverhandlungen - Abgekürztes Verfahren bei Bagatellstreitigkeiten - Klassische Instrumente der kollektiven Rechtsverfolgung - Zwangsweise gemeinschaftliche Vertretung - Schiedsgerichtliches Spruchverfahren7. Zusammenfassung der Ergebnisse und AusblickAnhang 1: Beispiel aus der Praxis für ein strukturiertes SchätzungsverfahrenAnhang 2: Gesetzestexte ÖsterreichLiteraturverzeichnisVerzeichnisse zitierter Gesetzgebungsmaterialien Deutschland und ÖsterreichSachverzeichnis