Mit geschätzten 350.000 Kontopfändungen pro Monat ist die Zwangsvollstreckung in Girokonten ein Massenphänomen. Diesem hat die Novellierung des zivilen Zahlungsverkehrsrechts eine neue dogmatische Grundlage verliehen. Ausgehend von den neugefassten Vorschriften der §§ 675c ff. BGB entwickelt Christian Mikolajczak ein von der heute einhelligen Rechtsauffassung abweichendes dogmatisches Konzept der girovertraglichen Rechtsbeziehung zwischen Kontoinhaber und seiner Bank. Danach entspricht allein ein ausschließlich geschäftsbesorgungsrechtliches Verständnis dieser Vertragsbeziehung den gesetzlichen Vorgaben des Zahlungsverkehrsrechts. Auf Grundlage dieser Erkenntnis widmet sich die Arbeit einer neuerlichen Untersuchung der Möglichkeit und Reichweite der Zwangsvollstreckung in ein Girokonto und führt dabei insbesondere das Problem des Vollstreckungszugriffs im Fall einer nur geduldeten Kontoüberziehung einer wertungsgerechten Lösung zu.Die Arbeit wurde mit dem Dissertationspreis der Juristischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe ausgezeichnet.
Rezensionen / Stimmen
»Die von Florian Jacoby betreute hervorragende Dissertation ist ein solches Juwel und dem Verfasser gebührt höchster Respekt für die glänzende Aufbereitung eines überaus komplexen Themas der Kontopfändung. [...] Die an der Schnittstelle mehrerer Rechtsgebiete angesiedelte Arbeit leistet einen hervorragenden Beitrag zu einer zeitgemäßen europäischen Sicht des Zahlungsdienstleistungsrechts und wird - so ist zu hoffen - auch die gegenwärtigen Diskussionen und Kommentierungen zu scheinbar gelösten Problemkreisen nachhaltig beeinflussen und verändern.« Hans Haarmeyer, in: Zeitschrift für das gesamte Insolvenzrecht, 7/2015
Reihe
Thesis
Dissertationsschrift
2014
Universität Bielefeld
Sprache
Verlagsort
Produkt-Hinweis
Broschur/Paperback
Klebebindung
Maße
Höhe: 23.3 cm
Breite: 15.7 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-428-14421-1 (9783428144211)
Schweitzer Klassifikation
Christian Mikolajczak (geboren 1982) studierte Rechtswissenschaft an der Universität Bielefeld. Seit 2008 war er dort als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl seines Doktorvaters Prof. Dr. Florian Jacoby tätig. Im Anschluss absolvierte er von 2012 bis 2014 den juristischen Vorbereitungsdienst in Hamburg. Anfang 2014 wurde er durch die Juristische Fakultät der Universität Bielefeld promoviert. Seine Dissertation wurde mit dem Dissertationspreis der Juristischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe ausgezeichnet. Heute ist Christian Mikolajczak als Rechtsanwalt in einer Insolvenzverwalterkanzlei in Hamburg tätig.
EinleitungTeil 1: Die bankvertragliche RechtsbeziehungDas Girokonto als Kontokorrentkonto - ZahlungsverkehrTeil 2: Vollstreckung in ein GirokontoGrundzüge der Forderungsvollstreckung gem. §§ 829 ff. ZPO - Vollstreckung in ein Periodenkontokorrent - Vollstreckung in Ansprüche des Kontoinhabers aus dem Girovertrag bei kreditorischer Kontoführung - Vollstreckung in eine offene Kreditlinie - Vollstreckungszugriff bei geduldeter Kontoüberziehung - Zusammenfassung der wesentlichen ErgebnisseLiteratur- und Sachwortverzeichnis