Diagnostik und Therapie der Herzrhythmusstörungen haben eine lange und faszinierende Vorgeschichte. Seit altersher beeindruckt kaum ein klinisches Zeichen den Patienten und den Arzt mehr, als der unregelmäßige Herzschlag. Obschon im fünften vorchristlichen Jahrhundert die altchinesische Pulslehre den Grundstein der Rhythmologie legte, gelang der entscheidende Durchbruch in der Erkennung und Behandlung kardialer Arrhythmien erst in diesem Jahrhundert. Exponentiell entwickelte sich der pharmakologische und elektrophysiologische Erkenntnisgewinn in den letzten Jahrzehnten. Der aktuelle Wissensstand ist nicht das Ergebnis einer konsequenten Entwicklung, sondern das Resultat zahlreicher kompetitiver wissenschaftlicher (oft "zufälliger") Ansätze, von denen einzelne sich als brauchbar erwiesen und erfolgreich weiterverfolgt wurden. Der reizvolle Blick in die Vergangenheit erleichtert einerseits die Beurteilung zahlreicher Details und wichtiger Fakten und erschließt andererseits dem Betrachter den Zeithorizont des gesamten Fachgebietes. Dem historischen Teil des Buches wurde eine aktuelle Systematik der Herzrhythmusstörungen vorangestellt, um auch dem nicht ständig mit dieser Thematik befaßten Leser den Zugang zu erleichtern. Hier finden sich für den praktischen ärztlichen Alltag geeignete Hinweise zur Diagnostik und Therapie. Das Buch wendet sich damit nicht nur an Kardiologen und kardiologisch ausgerichtete Internisten, Herzchirurgen, Kinderkardiologen, Anästhesiologen und Intensivmediziner, sondern an alle Ärzte, die mit Herzrhythmusstörungen im weitesten Sinne zu tun haben.
Rezensionen / Stimmen
"...ÄesÜ erscheint...die Geschichte der Herzrhythmusstörungen, die den deutschen Papst auf diesem Gebiet zum Verfasser hat. Aus profunder Kenntnis werden die Erkennung, Deutung und Behandlung dieser speziellen Erkrankung über die Jahrhunderte hinweg dargestellt." (Deutsches Ärzteblatt)
"Dies ist ein durchweg erfreuliches Buch. ...Die Freude, die B. Lüderitz offenbar an der Historie seines Hauptarbeitsgebietes empfindet, überträgt sich auf den Leser, der alles Wesentliche zur Geschichte findet und -- fast nebenher -- noch einiges zur Klinik dazulernen kann."(Dt. Ges. für Herz- und Kreislaufforschung)
"Es ist eine Freude, in diesem Buch zu blättern und zu lesen. Der Autor gelang es bei Einhaltung einer klaren Systematik, auch als Spezialist auf diesem Gebiet, eine für jeden Arzt verständliche Darstellung vorzulegen. Auch der Druck und die Abbildungsqualität sind besonders hervorzuheben." (Klinikarzt)
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Produkt-Hinweis
Fadenheftung
Gewebe-Einband
Illustrationen
68 s/w Abbildungen
Bibliography; 68 Illustrations, black and white
Maße
Höhe: 23.5 cm
Breite: 15.5 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-540-56208-5 (9783540562085)
DOI
10.1007/978-3-642-77940-4
Schweitzer Klassifikation
I Kurze Systematik der Herzrhythmusstörungen.- Rhythmusstörungen des Herzens.- Elektrophysiologische Grundlagen.- Pathogenese der Herzrhythmusstörungen.- Bradykarde Rhythmusstörungen.- Tachykarde Rhythmusstörungen.- Fokale Impulsbildung.- Kreisende Erregung (Reentry, Circus movement).- Differentialdiagnose der Herzrhythmusstörungen.- Oberflächenelektrokardiographie.- Ruhe-EKG.- Ösophagus-EKG.- Telemetrie.- Automatische EKG-Auswertung.- Langzeit-EKG (Holter-Monitoring).- Spätpotentiale.- Tachyarrhythmien.- Extrasystolie.- Bradyarrhythmien.- Intrakardiale Ableitungen.- Klinik spezieller Syndrome.- Sinusknotensyndrom.- Wolff-Parkinson-White-(WPW-)Syndrom.- Lown-Ganong-Levine-(LGL-) Syndrom.- Karotissinussyndrom.- Therapie der Herzrhythmusstörungen.- Allgemeiner Behandlungsplan.- Medikamentöse Therapie.- Nebenwirkungen der Antiarrhythmika.- Elektrotherapie (Herzschrittmacher).- Indikation zur Schrittmachertherapie.- Schrittmachertypen, Herzschrittmachercode, Schrittmacher-EKG.- Stimulationsarten mit besonderer klinischer Bedeutung.- Notfallbehandlung.- II Historische Entwicklung der Rhythmologie.- Pulslehre - Beginn der Rhythmologie.- Altchinesische Pulslehre.- Pien Ts'Io (ca. 5. Jh. v. Chr.).- Wang Shu-Ho (ca. 3. Jh. n. Chr.).- Pulslehre im alten Ägypten.- Papyrus Ebers (ca. 1550 v. Chr.): Zusammenhang zwischen Herzschlag und peripherem Puls.- Pulslehre im antiken Griechenland.- Herophilos von Chalkedon (ca. 300 v. Chr.): Messung der Pulsfrequenz nach Herophilos.- Pulslehre der Spätantike.- Claudius Galenus (ca. 129-199 n. Chr.): Pulslehre des Galenus..- Pulslehre im 16./17. Jahrhundert.- William Harvey (1578-1657): Blutzirkulation.- Santorio Santorio (1561-1636): Pulsilogium.- Pulslehre im 17./18. Jahrhundert.- Michael Bernhard Valentini (1657-1729): Valentinis Pulsschema.- Pulslehre im 19./20. Jahrhundert.- Von der ersten Aufzeichnung eines menschlichen Elektrokardiogramms bis zur bipolaren Extremitätenableitung: Augustus Desire Waller (1856-1922), Willem Einthoven (1860-1927).- Karel Frederik Wenckebach (1864-1940): Wenckebachs Werke als Grundlage für die moderne Arrhythmiediagnostik.- Zur Geschichte der Pathogenese und Symptomatik der Herzrhythmusstörungen.- Kardial und neurologisch bedingte Synkopen: Geronimo Mercuriale (1530-1606).- Bradykardie und synkopaler Anfall: Marcus Gerbezius (1658-1718), Giovanni Battista Morgagni (1682-1771).- Kardial bedingte Synkopen: Robert Adams (1791-1875), William Stokes (1804-1878).- Stannius-Ligaturen: Hermann Friedrich Stannius (1808-1883).- Paroxysmale Tachykardie: Leon Bouveret (1850-1929), August Hoffmann (1862-1929), Louis Benedict Gallavardin (1875-1957).- Wolff-Parkinson-White-(WPW-)Syndrom: Louis Wolff (geb. 1898), John Parkinson (1885-1976), Paul Dudley White (1886-1973)..- Lown-Ganong-Levine-(LGL-)Syndrom: Bernhard Lown (geb. 1921), W. F. Ganong (geb. 1924), Samuel Albert Levine (1891-1966)..- Romano-Ward-Syndrom: Cesarino Romano (geb. 1924), Owen Conor Ward (geb. 1923); Jervell- und Lange-Nielsen- Syndrom: Anton Jervell, Fred Lange-Nielsen.- Sinusknoten-Syndrom (sick sinus Syndrome): Bernhard Lown (geb. 1921).- Zur Geschichte der Entdeckung des Reizbildungsund Erregungsleitungssystems.- Chronologische Übersicht.- Purkinje-Fasern: Johannes Evangelista Purkinje (1787-1869).- His-Bündel: Wilhelm His der Jüngere (1863-1934).- Kent-Paladino-Bündel: Giovanni Paladino (1842-1917), Albert Frank Stanley Kent (1863-1958).- AV-Knoten: Ludwig Aschoff (1866-1942), Suano Tawara (1873-1952).- Sinusknoten: Arthur Berridale Keith (1866-1955), Martin William Flack (1882-1931).- Bachmann-Bündel: Jean George Bachmann (1877-1959).- James-Bündel: Thomas Naum James (geb. 1925).- Intraventrikuläre Erregungsleitungsstörungen: Mauricio B. Rosenbaum.- Diagnostik kardialer Rhythmusstörungen.- Nichtinvasive Untersuchungsverfahren.- Elektrokardiographie.- Standard-EKG, Ösophagus-EKG, Langzeit-EKG.- Ventrikuläre Spätpotentiale.- Invasive Untersuchungsverfahren.- Intrakardiale Ableitung und Elektrostimulation: Dirk Durrer (1918-1984).- Kreisende Erregung.- Historische Entwicklung der antiarrhythmischen Pharmakotherapie.- Herzglykoside.- Antiarrhythmika.- Chinidin.- Cocain als Lokalanästhetikum.- Procainamid.- Lidocain.- Disopyramid.- Ajmalin.- Phenytoin (Diphenylhydantoin).- Flecainid.- Propafenon.- ?-Rezeptorenblocker.- Amiodaron.- Sotalol.- Kalziumantagonisten (Verapamil, Gallopamil, Diltiazem).- Magnesium.- Zur Geschichte der Elektrotherapie vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.- Fortschritte der modernen Elektrotherapie.- Bradykarde Herzrhythmusstörungen.- Indikation zur Schrittmachertherapie.- Tachykarde Herzrhythmusstörungen.- Kardioversion/Defibrillation.- Antitachykarde Schrittmachertherapie.- Ablationsverfahren.- Implantierbare Kardioverter/Defibrillatoren (ICD).- Antiarrhythmische Kardiochirurgie.- Supraventrikuläre Arrhythmien.- Ventrikuläre Arrhythmien.- Herztransplantation.- Glossar: Begriffe und Definitionen, Stichwörter zur Rhythmologie.- Synopsis.- Diagnostik.- Anamnese und Klinik.- EKG-Registrierung.- Elektrophysiologische Untersuchung.- Tachykardie mit schmalem QRS-Komplex.- Tachykardie mit breitem QRS-Komplex.- Therapie.- Sinustachykardie.- Paroxysmale atriale Tachykardie.- Vorhofflimmern/-flattern.- Präexzitationssyndrome.- Ventrikuläre Extrasystolie.- Ventrikuläre Tachykardie.- Therapiekontrolle nach Einleitung antiarrhythmischer Maßnahmen.- Literatur.- Namenverzeichnis.