Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) sind Destillationsprodukte von Erdöl oder Steinkohlenteer. Sie enthalten neben aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, auch polyzyklische Aromaten und Heterocyclen. Die Palette der MKW reicht von leichtflüchtigen und gut abbaubaren Benzinkohlenwasserstoffen bis zu den schwerlöslichen, schwerflüchtigen und schwer abbaubaren hochmolekularen Verbindungen aus Schmierfetten und -ölen.
MKW stellen aufgrund ihrer vielfältigen Verwendung und den damit verbundenen Kontaminationsmöglichkeiten einen gängigen Überwachungsparameter dar.
Als Beispiele für ölverunreinigte Abfälle sind Bodenmaterial, Bohrschlämme, Baggergut, Bearbeitungsschlämme, Metallspäne, Öl- und Benzinabscheiderinhalte sowie Tankreinigungsrückstände zu nennen.
Der Gehalt von Kohlenwasserstoffen (KW) in festen Abfällen wurde bislang mit einem infrarotspektrometrischen Verfahren (IR-Verfahren) gemäß LAGA KW/85 untersucht. Dieses deckte die große stoffliche Bandbreite nur summarisch ab, war allerdings unkompliziert in der Handhabung und zeichnete sich durch kurze Analysenzeiten aus.
Voraussetzung für diese Art der Bestimmung war allerdings die Extraktion der Kohlenwasserstoffe aus der Probe mit vollhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW). Deren Verwendung ist jedoch seit Juni 2000 verboten.
Es war daher erforderlich, ein neues Verfahren für die Bestimmung von Kohlenwasserstoffen in Abfällen festzulegen.
Die vorliegende Richtlinie soll die spezifischen Vorgaben bei der Untersuchung von Kohlenwasserstoffen in Abfällen, Materialien aus dem Altlastenbereich sowie der Feststoffe, die den schädlichen stofflichen Bodenveränderungen zuzuordnen sind, bündeln. Anstelle der veralteten Analysemethoden sollte bereits heute - im Vorgriff auf eine Aktualisierung durch den Gesetz- bzw. Verordnungsgeber - diese Richtlinie angewendet werden.
Schwerpunkte
- Vorgaben zur Bestimmung der in Vergaserkraftstoffen enthaltenen Kohlenwasserstoffverbindungen mit C10 sowie der Aromaten
- Handlungsanweisungen zum Umgang mit qualitativ festgestellten, aber mit dem Verfahren nicht quantifizierbaren PAK-Anteilen
- Festlegungen hinsichtlich der Auswertung der Gaschromatogramme, um den biogenen Anteil der KW von den mineralölbürtigen Verunreinigungen zu erkennen
- Beschreibung von Störungen und Querempfindlichkeiten, die z.B. bei der Untersuchung von natürlichen Ölen und Fetten, Bitumen, PCB-haltigen Ölen, Shredderrückständen oder Gummi auftreten
- Außerdem zahlreiche Hinweise zur Messwertbeurteilung und zur Ergebnisübermittlung
Reihe
Sprache
Verlagsort
Zielgruppe
Umweltministerien Bund/Länder, Verbände der kommunalen und privaten Abfallwirtschaft, chemische Laboratorien, Ingenieurbüros im Altlastenbereich, kommunale Ämter für Abfallwirtschaft, Abfallwirtschaftsbetriebe in Großstädten und Landkreisen, Verwertungsunternehmen, Straßen- und Landschaftsbau, Verwaltungsgerichte, Fachanwälte für Verwaltungsrecht, Bibliotheken
Maße
Höhe: 21 cm
Breite: 14.4 cm
Gewicht
ISBN-13
978-3-503-08396-1 (9783503083961)
Schweitzer Klassifikation