Kana wäre eine vergessene Stadt irgendwo in Thüringen, hätte ihre abgelegene Trostlosigkeit nicht Neonazis angelockt. Die Einwohner betrachten sie mit Angst und Argwohn. Allein Florian Herscht meint, er habe Freunde auf beiden Seiten: ein hilfsbereiter Muskelprotz, der sich vor Tattoos fürchtet und glaubt, das Universum stürze demnächst ins Nichts. Um alle vor der vermeintlichen Katastrophe zu warnen, schreibt er Briefe an Frau Merkel, die ohne Antwort bleiben. Doch seine Unschuld macht ihn hellsichtig, und nur die Musik Bachs kann ihn trösten. Plötzlich tauchen am Waldrand Wölfe auf, die Apokalypse rückt tatsächlich näher…
Literarisch mit großem Sog überrascht László Krasznahorkai mit einem Roman voll beängstigender deutscher Gegenwart, mit melancholischem Humor und abgründigem Sarkasmus.
Rezensionen / Stimmen
„Lange ist mir ein Protagonist nicht mehr so ans Herz gewachsen wie Florian Herscht. Gemeinerweise kann man in diesem Buch nie aufhören zu lesen. Ich sage es nicht mal neidisch, sondern als Beschenkter: László Krasznahorkai hat den heutigen deutschen Roman geschrieben.” Ingo Schulze
„Dieses Buch ist wie der Teilchenbeschleuniger, vor dem sich Herscht so fürchtet... Ein unfassbarer Teufelstango!” Clemens Meyer
„›Herscht 07769‹ ist ein Leitstern der europäischen Literatur nicht nur dieser Saison.” Gerlinde Sommer,Thüringer Allgemeine, 24. Oktober 2021
„eine aberwitzige, rabenschwarze thüringer Apokalypse, wie sie wohl nur László Krasznahorkai ersinnen konnte.” Cornelius Hell, Die Presse, 23. Oktober 2021
„László Krasznahorkai beweist mit diesem Roman abermals, dass sein Werk, völlig zu Recht zur Weltliteratur gezählt wird!” Christoph Baumann, Falter, 20. Oktober 2021
„Formal ist dieser Roman von László Krasznahorkai auch sonst wieder eine herausfordernde Mischung aus Vergnügen und Antivergnügen, allerdings ohne dass beides sich gegenseitig auslöschte.” Katja Gasser, ORF, 16. Oktober 2021
„Weltliteratur! Unbedingt lesen.” Denis Scheck, Druckfrisch