Schottland ist für sein Beharren auf eigenständigen nationalen Traditionen bekannt. Auch politische Autonomie forderten schottische Nationalisten bereits vor über 100 Jahren. Doch erst 1999 erhielt die Region durch die sogenannte Devolution eigene Entscheidungsrechte und ein Parlament, das von den Bürgerinnen und Bürgern Schottlands gewählt wird. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Frage, welche Prozesse letztlich diesen institutionellen Wandel in Großbritannien bewirkt haben.
Die Studie zeigt, dass der entscheidende Anstoß für die Veränderung von außen kam. Die Europäische Union wertete durch Gremien, wie zum Beispiel den Ausschuss der Regionen, und Regionalförderungsprogramme die Regionen ihrer Mitgliedstaaten auf. Im europäischen Mehrebenensystem wandelten sich daher alle administrativen, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Region und Zentralstaat. Das erforderte neue nationale Arrangements. Durch die europäische Integration ist zudem ein neues Herrschaftskonzept entstanden, in dem Souveränität geteilt wird. Dieses überformte die zentralistische institutionelle Tradition Großbritanniens und ermöglichte so die Regionalisierung in Schottland.
SW: *Grossbritannien ; Norden ; Region ; Dezentralisierung ; Regionale Politik ; Regionalismus ; Institutionelle Entwicklung ; Subsidiarität ; Regionalentwicklung ; Autonomie