Deutschland im Reformstau.
Alternativlos?
Helfen durch Arbeit!
Eine tief gespaltene Gesellschaft im Widerstreit zwischen Alimentation
fürs Nichtstun, fast grenzenloser individueller Freiheit und maßlosem
Reichtum Einzelner.
Zwischen 1992 und 2000 hat die Stadt Leipzig mit dem Betrieb für Beschäftigungsförderung (bfb) jedem arbeitslosen Hilfeempfänger konsequent
Arbeit angeboten.
Im bfb schufen 20.000 Leipziger - bis zu 8.000 gleichzeitig - mit Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Grünanlagen oder der Entwicklung ökologischer Stadtgüter Werte in Millionenhöhe -
Damals der größte Betrieb in Sachsen.
Nach 2000 wurde der Betrieb von der Politik mithilfe der Justiz wieder zerschlagen.
Ein Gespräch zwischen dem damaligen westdeutschen Betriebsleiter Matthias von Hermanni und dem ostdeutschen Leiter der Fortbildung, Jürgen Weiß, über Ihre Erlebnisse mit dem bfb und aus der Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands.
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Zielgruppe
Die biografische Abhandlung eines Ost- und Westdeutschen und ihres Lebensweges und damit verbundene Ereignisse in der Stadt Leipzig zur Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Produkt-Hinweis
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ISBN-13
978-3-384-56142-8 (9783384561428)
Schweitzer Klassifikation
Autor*in
? Siebtes und jüngstes Kind einer Flüchtlingsfamilie.
? Dipl. Verwaltungswirt.
? Dozent an Verwaltungsfachhochschule für Arbeitsrecht und ehrenamtlicher Arbeitsrichter
? 1975 Stadt Hannover und ab 1992 Stadt Leipzig
? Aufbau von Beschäftigungsförderbetrieben in Ost und West
? Heute im Ruhestand
Auszug aus dem Buch "Helfen Durch Arbeit".
"Nach dem Abitur und dem Ende der Sportlaufbahn hatte ich Glück und durfte Germanistik (Sprach- und Literaturwissenschaft) in Leipzig studieren. Zum Glück eine Ausbildung, die letztlich auch im anderen Deutschland anerkannt wurde. Mit 19 Jahren war ich also weg aus Dresden und damit letztlich auch von der Familie.
Ich wollte letztlich immer etwas mit Sprache machen, aber so ein richtig guter Student war ich nie (zu viel Student, zu wenig Studium). Doch eine Zeitung, das "Sächsische Tageblatt" in Leipzig, hatte Interesse an mir. Und so landete ich 1980 als redaktioneller Mitarbeiter und später Redakteur in der Zeitung der LDPD (war natürlich zwangsweise Mitglied).
(...)
Über meinen Job hatte ich bestens Einblick in die Probleme des Landes, kannte "Hinz und Kunz", war informiert und durfte nichts schreiben.
(...)
Und plötzlich, nach dem Republikgeburtstag, war die Stadt am 9. Oktober 1989 von Kampfgruppen und Polizei geflutet - das alles vor der Redaktionstür am Neumarkt. Von Berlin kam die Anordnung, realistisch über die sich abzeichnende Demo am Karl-Marx-Platz (heute Augustusplatz) zu berichten, ohne die Vorverurteilung, das wäre alles vom Westen gesteuert. Viele Kollegen hatten plötzlich Termine oder einfach nur Angst. Also wurde ich beauftragt .
So wurde letztlich in den Wendewochen aus einem eher durchschnittlichen Journalisten plötzlich ein investigativer, der nachbohrte, recherchierte und Tipps aus der Bevölkerung bekam.
...
Sonstige Urheber